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Profi lbildung wird immer<br />
wichtiger<br />
Kommunen. Attraktive Innenstädte zur Stärkung von Gesamtstadt<br />
und Region bieten Chancen für die Immobilienwirtschaft. Das<br />
interaktive Diskussionsforum <strong>de</strong>r DSSW kann die Realisierung för<strong>de</strong>rn.<br />
Die europäische Stadt mit ihrer starken<br />
Innenstadt, historisch gewachsenen<br />
Baustrukturen und einer sozialen Ausgewogenheit<br />
ist gegenüber <strong>de</strong>m Standort<br />
„Grüne Wiese“ perspektivisch in<br />
vielfacher Hinsicht zukunft sfähig. <strong>Als</strong><br />
Wirtschaft s-, Kultur- und Wohnstandort<br />
ist sie wichtig für <strong>de</strong>n lokalen und regionalen<br />
Arbeitsmarkt; zu<strong>de</strong>m i<strong>de</strong>ntitätsstift<br />
end und imagebil<strong>de</strong>nd.<br />
Um diesen Vorteil auszubauen, müssen<br />
Städte und <strong>de</strong>ren Stadt- und Stadtteilzentren<br />
gezielt gestärkt wer<strong>de</strong>n. Denn<br />
trotz einer vermeintlichen Renaissance<br />
<strong>de</strong>r Städte setzen neue Vertriebsformen<br />
wie das Internet o<strong>de</strong>r die Marktmacht<br />
großer Konzerne mit ihren aggressiven<br />
Dumpingpreisen <strong>de</strong>n Einzelhan<strong>de</strong>l sowie<br />
innerstädtisches Gewerbe und vor<br />
allem das Handwerk unter Druck. Gera<strong>de</strong><br />
Traditions- und Familienunternehmen<br />
sind zunehmend in ihrer Existenz<br />
bedroht – wichtige Anker <strong>de</strong>r Innenstadt<br />
gehen verloren, wie die Karstadt-Pleite<br />
drastisch vor Augen führte.<br />
Aufgrund ständig wachsen<strong>de</strong>r Leerstän<strong>de</strong><br />
und wegbrechen<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>ls-<br />
und Dienstleistungsnutzungen verlieren<br />
in <strong>de</strong>r Folge auch einst erfolgreiche Innenstadtbereiche<br />
an Attraktivität – für<br />
19<br />
www.<strong>de</strong>utscher-verband.org<br />
Dr. Josef Meyer, ehem. Vorstandssprecher Deutsche Bau- und Grundstücks AG, Vize-Präsi<strong>de</strong>nt Deutscher Veband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V., Berlin / Brüssel<br />
Dr. Josef Meyer<br />
Bewohner, aber auch für Wirtschaft sunternehmen<br />
und Investoren.<br />
Multifunktionale<br />
Innenstädte durch Kooperation<br />
Flexible Managementkonzepte können<br />
helfen, die Spirale <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rgangs zu<br />
durchbrechen. Die Positionierung von<br />
Han<strong>de</strong>lsimmobilien wird künft ig verstärkt<br />
von Nachhaltigkeit, Service und Erlebnis<br />
geprägt sein. Aber auch die energetische<br />
Qualität und ein nachhaltiger<br />
Verkehr rücken in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Für<br />
die Immobilienbranche ist das Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
und Chance zugleich.<br />
Attraktive Standorte müssen auf eine<br />
neue Mobilitätskultur reagieren. Eine<br />
wirtschaft lich effi ziente Stadt muss so auch<br />
Konzepte für einen nachhaltigen Kun<strong>de</strong>n-,<br />
Liefer- und Entsorgungsverkehr<br />
vorhalten. Multifunktionale Innenstädte<br />
<strong>de</strong>fi nieren sich über die Zusammenarbeit<br />
aller für <strong>de</strong>n Dienstleistungsstandort<br />
Innenstadt Verantwortlichen.<br />
In einem an Schärfe zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Standortwettbewerb müssen sich Städte<br />
darum bemühen, ein eigenes Profi l aufzubauen<br />
und sich durch ein funktionsfähiges<br />
Nutzungsgefüge erfolgreich zu<br />
positionieren. So können Städte mithilfe<br />
öff entlich-privater Zusammenarbeit<br />
ihre Anziehungskraft als Gewerbestandorte<br />
stärken. Das Zusammenspiel diversifi<br />
zierter Wirtschaft sunternehmen,<br />
Forschungseinrichtungen, aber auch<br />
„kreativer Milieus“ schafft Wirtschaft swachstum.<br />
Dabei ist die Einbeziehung<br />
von Eigentümern, Investoren und Gewerbetreiben<strong>de</strong>n<br />
maßgeblich. Auch das<br />
innerstädtische Wohnen trägt zu einer<br />
Belebung bei. Hier müssen die Bauherren<br />
und Immobilieneigentümer eine<br />
aktivere Rolle einnehmen. Für die Mobilisierung<br />
von Baulücken und Brachfl ächen<br />
können Privatinitiativen, wie etwa<br />
Baugruppen, zukunft sweisend sein.<br />
Interaktives Netzwerk<br />
und Diskussionsforum<br />
In <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>s DSSW, <strong>de</strong>m Deutschen<br />
Seminar für Städtebau und Wirtschaft<br />
, das auf Initiative <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Deutschen<br />
Verband zwischen 1994 und 2008 die<br />
wirtschaft liche und städtebauliche Revitalisierung<br />
ost<strong>de</strong>utscher Innenstädte<br />
voranbrachte, richtet nun die DSSW-<br />
Plattform ihren Fokus auf die Innenstadt<br />
als beson<strong>de</strong>ren Wirtschaft sstandort. Sie<br />
versteht sich als interaktives Diskussionsforum<br />
und Netzwerk für innovative<br />
Ansätze zur Erhaltung und Stärkung lebendiger<br />
Städte.<br />
Dabei baut sie in ihrer Arbeit auf <strong>de</strong>r<br />
Expertise <strong>de</strong>s DSSW auf und entwickelt<br />
diese, getragen von öff entlichen und<br />
privaten Partnern, weiter. <strong>Als</strong> Kompetenzzentrum<br />
für Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch<br />
und die Durchführung<br />
von Fachveranstaltungen und Projekten<br />
nutzt sie die gesammelten Erfahrungen<br />
aller Partner. Neben <strong>de</strong>r Unterstützung<br />
bei <strong>de</strong>r Antragstellung von Projekten<br />
auf nationaler und europäischer Ebene<br />
wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne För<strong>de</strong>rprogramme,<br />
insbeson<strong>de</strong>re staatliche För<strong>de</strong>rmittel für<br />
kommunal relevante Th emen, recherchiert,<br />
aufb ereitet und zielgruppengerecht<br />
zusammengestellt. �|<br />
www.immobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 04 I 2010<br />
Foto: DV