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Estate Deutschland, rechnet nach einer ziemlichen Durststrecke<br />

am Investmentmarkt in 2009 für das laufen<strong>de</strong> Jahr mit einer<br />

Belebung um 40 bis 50 Prozent auf 14 bis 15 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />

Dabei zählten all jene zu <strong>de</strong>n Gewinnern, die sichere Anlagen<br />

versprechen könnten, also <strong>de</strong>r klassische Core-Bereich im Büro-,<br />

Einzelhan<strong>de</strong>ls-, Wohn- und Logistikimmobiliensektor. Die<br />

kommen<strong>de</strong>n Märkte seien neben <strong>de</strong>m als wenig volatil geschätzten<br />

Deutschland auch Frankreich und mit Abstrichen<br />

Großbritannien.<br />

Geringe Neubauquote und Nachfrageschwäche<br />

Für Opportunisten sieht Rösler, entgegen vielen an<strong>de</strong>rslauten<strong>de</strong>n<br />

Kollegenaussagen, in 2010 und auch in <strong>de</strong>n Folgejahren<br />

keinen großen Markt. Dafür spreche vor allem die zu<br />

große Lücke zwischen <strong>de</strong>m, was diese Gruppe <strong>de</strong>r „Schnäppchenjäger“<br />

zu bezahlen bereit ist und <strong>de</strong>m, was <strong>de</strong>r Verkäufer<br />

letztlich bereit sei zu akzeptieren. Die Nachfrageschwäche bestimme<br />

zwar weiter die Immobilienmärkte, die vergleichsweise<br />

geringen neuen Fertigstellungen sorgen aber laut Rösler dafür,<br />

dass die Preise im vernünft igen Rahmen mit Einbrüchen am<br />

Büromarkt von etwa zehn Prozent (London rund 30 Prozent)<br />

stabil blieben.<br />

Potenzial nach oben sieht Peter Rösler auf alle Fälle im Retail-Bereich<br />

und <strong>de</strong>r Vermarktung von Wohnimmobilien. Auch<br />

kleinere Neubauprojekte im Wohnsektor zwischen 20 bis 30<br />

Millionen Euro Investment in Ballungsräumen und auch <strong>de</strong>m<br />

Speckgürtel zählt Rösler zu <strong>de</strong>n Gewinnern. Was <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lsimmobilienmarkt<br />

betrifft , seien jetzt zahlreiche Immobilien<br />

reif für eine Drittverwendungsmöglichkeit. Insgesamt wür<strong>de</strong>n<br />

auch das Property-Management und <strong>de</strong>r Valuations-Bereich<br />

Stimmen aus <strong>de</strong>r Branche<br />

Helge Scheunemann,<br />

Jones Lang LaSalle:<br />

„Bei uns läuft <strong>de</strong>rzeit die Nachfrage<br />

auf alles, was kein Risiko hat<br />

– am liebsten voll vermietet, mit<br />

langfristigen Verträgen, bei bester<br />

Bonität <strong>de</strong>s Mieters.“<br />

Wulff Aengevelt,<br />

Aengevelt Immobilien:<br />

„Unser Haus verfolgt die<br />

energischen, aber nicht die<br />

schnellen Geschäfte. Damit<br />

haben wir gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Krise<br />

„Leuchttürme“ besetzt.“<br />

(<strong>de</strong>r 2007/08 allgemein am Bo<strong>de</strong>n lag) wie<strong>de</strong>r stärker ins Spiel<br />

kommen. Der Druck bei Unternehmen zum Verkauf <strong>de</strong>s Immobilienbestands<br />

wer<strong>de</strong> in 2010 steigen, so Peter Rösler.<br />

Auf <strong>de</strong>r Nutzerseite erwartet <strong>de</strong>r Deutschland-Chef <strong>de</strong>r Immobilientochter<br />

<strong>de</strong>r französischen Großbank BNP Paribas für<br />

2010 noch keine großen Sprünge. Der Trend sei, jetzt in effi -<br />

zientere und optimal zugeschnittene Immobilien zu wechseln<br />

– und zwar zu ähnlichen Mietpreisen. Um rund 26 Prozent sei<br />

das Vermietungsvolumen 2009 eingebrochen, im neuen Jahr<br />

rechne er zumin<strong>de</strong>st mit keinem weiteren Rückgang, so Rösler.<br />

Akquisition, Nachbearbeitung eventueller Beratungsfl ops<br />

<strong>de</strong>r letzten Boomphase, Restrukturierungen und Umorganisationen<br />

in <strong>de</strong>n meist seit 2008 personell krä ft ig ausgedü nnten<br />

Maklerhäusern sind ein Teil <strong>de</strong>s Metiers. Bei wirtschaft licher<br />

Angst wird das Arbeitspensum gesteigert, und das bei zugleich<br />

noch immer sinken<strong>de</strong>n Einnahmen. Denn Haupteinkunft squellen<br />

sind nach wie vor Vermietungs- und Investmentprovisionen,<br />

Bewertungen konzentrieren sich auf die großen Namen<br />

<strong>de</strong>r Maklerbranche.<br />

Eine Vermarktungsdauer von drei o<strong>de</strong>r mehr Jahren ist bei<br />

Aengevelt Immobilien nicht unüblich. „In guten Zeiten wird bei<br />

uns viel gearbeitet und gut verdient, in schlechten Zeiten <strong>de</strong>r<br />

Gürtel enger geschnallt, aber niemand auf die Straße gesetzt“,<br />

verspricht Inhaber Wulff Aengevelt. Bei Aengevelt macht <strong>de</strong>r<br />

gewerbliche Investmentbereich aktuell etwa 70 bis 80 Prozent<br />

aus, <strong>de</strong>r Geschäft szweig Wohnimmobilieninvestment zwischen<br />

20 bis 30 Prozent mit steigen<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz.<br />

Einige Grundregeln am Markt sind momentan jedoch unumstößlich.<br />

„Großportfolios ab etwa 100 Millionen Euro sind<br />

<strong>de</strong>rzeit nicht darstellbar“, sagt Timo Tschammler MRICS, Sprecher<br />

von DTZ Za<strong>de</strong>lhoff . Sogenannte Depressed Sails wer<strong>de</strong> es<br />

nur wenige geben, ist er ähnlicher Meinung wie Peter Rösler.<br />

Die Banken seien besonnen und wollen nicht schnellstmöglich<br />

verkaufen, um dann womöglich bis zu 30 Prozent <strong>de</strong>r Immobilie<br />

abzuschreiben, so Tschammler.<br />

Während 2009 laut Timo Tschammler das Jahr <strong>de</strong>r Renditekorrekturen<br />

war, könnte 2010 das Jahr <strong>de</strong>r Mietkorrekturen<br />

wer<strong>de</strong>n. Letztere sind schon in 2009 in <strong>de</strong>n meisten Märkten<br />

etwa zur Hälft e erfolgt. Das Maklerhaus mit Deutschlandsitz<br />

in Frankfurt/Main hat sich nach eigener Aussage zu<strong>de</strong>m auf<br />

frühere Stärken besonnen und das Feld <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r populäreren<br />

wohnungswirtschaft lichen Bewertung ausgeweitet.<br />

Und das nach Aussage Tschammlers mehr in Berlin und weniger<br />

in Frankfurt.<br />

Leichter Druck auf Büro-Spitzenmieten<br />

Fü r die kommen<strong>de</strong>n Monate geht King Sturge davon aus, dass<br />

die beschriebene Entwicklung anhält und sich die Schere zwischen<br />

Core und risikobereiten Opportunisten weiter öff nen<br />

wird. „Fü r Verkäufer von qualitativ hochwertigen Core-Immobilien<br />

bestehen jetzt optimale Möglichkeiten, kurzfristig sehr<br />

gute Verkaufspreise zu erzielen“, meint Sascha Hettrich FRICS,<br />

Managing-Partner von King Sturge Deutschland. |�<br />

www.immobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 04 I 2010<br />

75<br />

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