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68 Markt + Management
Neue Nische für
spezialisierte Asset Manager
Notwendige Investitionen. Die Banken wünschen sich vermehrt, dass der Dienstleister
mit ins Risiko geht. Denn immer öfter reicht der Wert einer Immobilie nicht an den
Wert eines beantragten Darlehens heran. Eine Chance auch für kleinere Unternehmen.
René Ravn, Vorstand der Herkules Grundbesitz AG, Hamburg
Ist ein Objekt nicht „marktgängig“,
bleiben als Lösungsvarianten meist nur
Zwangsverwaltung, Insolvenz des Kreditnehmers
oder Kauf der Immobilien
durch die Bank. In jedem Fall muss ein
professionelles Asset-Management für
die fi nanzierten Immobilien gewährleistet
sein. Unterbleibt dies, drohen weitere
Wertverluste.
In vielen Fällen wollen die Banken
jedoch das Risiko notwendiger Investitionen
nicht allein tragen. Zudem verfügen
sie in der Regel nicht über die personellen
Ressourcen, um die jeweiligen
Maßnahmen aus eigener Kraft und in
der erforderlichen Qualität sicherstellen
zu können. Die Kredithäuser suchen
daher nach kostengünstigen Lösungen
und bieten externen Dienstleistern oft
die Gründung einer gemeinsamen Objektgesellschaft
und die Beteiligung am
späteren Verkaufserfolg an.
Ein Asset-Manager würde in einem
solchen Fall zu einem Teilhaber mit
einem vergleichbar hohen unternehmerischen
Risiko. Denn auch bei der
in der Branche inzwischen üblichen erfolgsabhängigen
Vergütung erhält ein
Asset-Manager in der Regel neben den
Ergebnisbeteiligungen auch einen festen
Mindestbetrag, der einen Teil seiner Kosten
sicher abdeckt. Als Teilhaber einer
Objektgesellschaft müsste er dagegen mit
zunächst niedrigen Netto-Ist-Mieten und
einem später möglichen Verkaufserlös
kalkulieren. Vertretbar ist dies meist nur,
wenn die Bank auch ihrerseits ein Risiko
04 I 2010 www.immobilienwirtschaft.de
eingeht und die Beteiligung an der überschuldeten
Gesellschaft für einen symbolischen
Betrag veräußert. Denn die
Asset-Manager möchten sich in der Regel
nicht mit eigenem Geld bei einem in
Schiefl age geratenen Objekt engagieren.
Übergangslösung: Gemeinsame
Objektgesellschaften
Kapital gegen Leistung – so könnte die
krisenbedingte Zusammenarbeit zwischen
Immobiliendienstleistern und
Banken künft ig aussehen, denn beide Seiten
hätten bei einem solchen Austausch
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Auf einen Blick
In vielen Fällen wollen die Banken das
Risiko notwendiger Investitionen bei einer
überschuldeten Immobilie nicht mehr
allein tragen.
Kapital gegen Leistung – so könnte die
krisenbedingte Zusammenarbeit zwischen
Immobiliendienstleistern und Banken
künftig aussehen.
Die Chancen der „Generalisten“, bei den
Banken in die engere Wahl zu kommen,
ist eher gering.
Immer öfter unterschreitet der Wert der Immobilie den Wert des beantragten Darlehens.
Foto: Wurzlsepp/pixelio.de