nitiative "~rger - MBWSV NRW
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Christoph Schilde ist Mitarbeiter der LEG<br />
– Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung<br />
aus Essen. Er begleitet mehrere „I<strong>nitiative</strong><br />
ergreifen“-Projekte insbesondere aus der<br />
Sicht der Einbindung von Arbeitsmarktinstrumenten.<br />
110<br />
Integration von Arbeitsmarktinstrumenten bei<br />
„I<strong>nitiative</strong> ergreifen“<br />
von Christoph Schilde<br />
Ein erfolgreicher Strukturwandel in <strong>NRW</strong> soll<br />
durch eine ressortübergreifende und ganzheitliche<br />
Strategie und die Einbindung unterschiedlicher<br />
Politikfelder und Förderprogramme<br />
unterstützt werden. Die LEG Arbeits marktund<br />
Strukturentwicklung GmbH (LEG AS) berät<br />
im Rahmen des Programms „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“<br />
vier bürgerschaftlich getragene Projekte,<br />
in denen Langzeitarbeitslose qualifiziert und<br />
beschäftigt sowie teilweise auch Dauerarbeitsplätze<br />
geschaffen werden. Um dies zu ermöglichen,<br />
werden neben der Städtebauförderung<br />
des Ministeriums für Bauen und Verkehr (MBV)<br />
<strong>NRW</strong> auch Förderinstrumente des Ministeriums<br />
für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS)<br />
<strong>NRW</strong>, Mittel der Bundesagentur für Arbeit (BA)<br />
und z.T. der Europäischen Union (EU) eingesetzt.<br />
Grundlegende Änderungen bei<br />
Arbeitsmarktinstrumenten seit 2004<br />
Die arbeitsmarktpolitischen Strategien der<br />
Bun desagentur für Arbeit (BA) und des Landes<br />
<strong>NRW</strong> sowie ihre Finanzierungs- und Förderprogramme<br />
haben sich seit 2004 wesentlich verändert.<br />
War in der Vergangenheit z. B. das Instrument<br />
der „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“<br />
(ABM) trotz aller Kürzungen im Lauf der Jahre<br />
relativ stabil und projektbezogen planbar, so<br />
haben die Änderungen in der arbeitsmarktpolitischen<br />
Förderlandschaft sowie die Umorientierung<br />
der ehemaligen „Arbeitsämter“ auf<br />
„Arbeitsgemeinschaften / ARGEn“ seitdem erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Projektarbeit.<br />
Praxis projektbezogen sehr unterschiedlich<br />
Mit den Veränderungen sollte mehr Autonomie<br />
und Entscheidungsfreiheit bei den ARGEn ermöglicht<br />
werden. In der Praxis heißt dies, dass<br />
jede ARGE situativ und fallbezogen sehr unterschiedlich<br />
mit den ihr zur Verfügung stehenden<br />
Instrumenten und Förderprogrammen verfährt.<br />
Darüber hinaus gibt es Unsicherheiten<br />
im Umgang mit den neuen Entscheidungsspielräumen,<br />
so dass für jedes Projekt immer<br />
wieder Überzeugungsarbeit zu leisten ist. Dies<br />
führt für „Integrierte Arbeitsmarktprojekte“ dazu,<br />
dass die Übertragbarkeit von Erfahrungen<br />
und Know-How hinsichtlich möglicher Strategien,<br />
fördertechnischer Strukturen und Verfahren<br />
stark eingeschränkt ist und die „kreative Lösung<br />
des Einzelfalls“ die Regel geworden ist.<br />
Drei zentrale Instrumente in der Praxis<br />
Im Großen und Ganzen beschränkt sich das<br />
Spektrum an Förderprogrammen der Bundesanstalt<br />
für Arbeit (BA) (Stand Frühsommer<br />
2008) auf drei Schwerpunkte, die für Integrierte<br />
Arbeitsmarktprojekte mehr oder weniger<br />
effektiv eingesetzt werden können:<br />
• „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ (ABM) :<br />
Dies ist ein Instrument, das regional sehr unterschiedlich<br />
angeboten wird, von offensiver<br />
Nutzung bis hin zu absoluter Ablehnung<br />
sind alle Optionen bei den ARGEn vertreten.<br />
• „Arbeitsgelegenheiten“ (AGH, § 16 Abs. Sozialgesetzbuch<br />
II): Als neues Förderinstrument<br />
seit 2006 in unterschiedlichen Abwandlungen<br />
(hinsichtlich der Mehraufwandsentschädigung)<br />
von den ARGEn vorgestellt, scheint<br />
diese vermittlungs- und qualifizierungsorientierte<br />
Förderstrategie schon wieder an ihre<br />
Grenzen gekommen zu sein und – allerdings<br />
regional sehr unterschiedlich – zurück gefahren<br />
zu werden.<br />
• „JobPerspektive“ (§ 16 a Sozialgesetzbuch II) :<br />
Dieses Instrument wurde für die dauerhafte<br />
Förderung insbesondere für Zielgruppen mit<br />
mehreren Vermittlungshemmnissen eingeführt,<br />
das jedoch wegen seiner wirtschaftlichen<br />
Hürden sowohl bei den ARGEn als auch<br />
bei Trägern, Wohlfahrtsverbänden und Unternehmen<br />
oft nur im Einzelfall eingesetzt<br />
wird.<br />
Darüber hinaus bietet das Land <strong>NRW</strong> unterschiedliche<br />
Förderansätze, die im Wesentlichen<br />
auf arbeitslose Jugendliche, behinderte Menschen,<br />
ältere Menschen sowie Migrantinnen<br />
und Migranten fokussieren und eher im speziellen<br />
Einzelfall für Integrierte Arbeitsmarktprojekte<br />
geeignet sind.<br />
Bauen und Dienstleistungen/Betrieb, Träger<br />
und Akteure des Arbeitsmarkts<br />
Neben den eher klassischen Einsatzfeldern wie<br />
Brachflächensanierung, Abriss / Rückbau, Garten-<br />
und Landschaftsbau, Grünpflege, partiell<br />
auch Hochbau sind seit geraumer Zeit auch<br />
Dienstleistungen in unterschiedlichen Konstellationen<br />
Gegenstand arbeitsmarktpolitischer<br />
Förderprogramme, über deren Entwicklung und<br />
marktorientierter Ausrichtung die Schaffung