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nitiative "~rger - MBWSV NRW

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en Schrit ten verbindlich gemacht werden<br />

muss, wie etwa die Gründung von Betriebsgesell<br />

schaf ten, der Nachweise von Eigenanteilen<br />

oder von rechtsverbindlichen Erklärungen. Bevor<br />

dies nicht geschehen ist, sollten keine Förderentscheidungen<br />

bzw. Bewilligungen (auch<br />

keine vorgezogenen für das Bauen!) ausgesprochen<br />

werden.<br />

Dies sind viele, auch sehr formale Herausforderungen.<br />

An diesen Punkten wird aber vor allem<br />

erkennbar, ob es tatsächlich gelingen kann,<br />

neue Verantwortungskoalitionen in den jeweiligen<br />

Stadtgesellschaften sowie neue „öffentlich-private<br />

Partnerschaften“ zu schmieden.<br />

Projekte, insbesondere solche, die von einem<br />

bürgerschaftlich organisierten Träger geschultert<br />

werden, sollten erst in die Realisierung gehen,<br />

wenn sie mit den vorgenannten Klärungen<br />

abgesichert sind. In der Praxis heißt dies,<br />

dass die Qualifizierungsphase vor einer abschließenden<br />

Förderentscheidung nicht selten<br />

bis zu 1 ½ oder 2 Jahre dauert. Dies sind lange<br />

Zeiträume für einen bürgerschaftlichen Projektträger,<br />

in denen sich allseits die Zeit genommen<br />

werden sollte, die angedeuteten Partnerschaften<br />

aufzubauen und diese als belast -<br />

bare Strukturen entwickeln zu lassen.<br />

Gerade weil die Parallelität der Qualifizierung<br />

von Bauen und Betreiben so wichtig und das<br />

formale Regelwerk noch nicht so ausgefeilt ist,<br />

kommt der Bewertung der in der Qualifizierung<br />

erreichten Schritte eine gewisse Bedeutung<br />

zu, damit formale Schritte nicht zu „Killerargumenten“<br />

werden für ein im Grunde gutes<br />

und sich belastbar entwickelndes Projekt. Insofern<br />

haben sich Zwischenschritte und Zwischenabsprachen<br />

unter den Hauptbeteiligten<br />

in der Qualifizierung als gutes Instrument herausgestellt.<br />

Im Hinblick auf die Beratung und<br />

die Förderempfehlung durch den Beirat „I<strong>nitiative</strong><br />

ergreifen“ wurden inzwischen bei vielen<br />

Projekten Erst- und Zwischenberatungen eingeführt,<br />

die die Projektträger motivieren und<br />

die Projekte nach und nach absichern helfen.<br />

Beteiligung und Teilhabe, Kommunen und<br />

Bürgergesellschaft<br />

Mitte der 90er Jahre war „Bürgerbeteiligung“<br />

eine zentrale Forderung im politisch-gesellschaftlichen<br />

Diskurs. Inzwischen gehört eine<br />

große Formenvielfalt zu einer breit verankerten<br />

Praxis von Beteiligung auf der kommunalen<br />

und lokalen Ebene. Kennzeichnend ist, dass die<br />

Aktivitäten eher von den Kommunen oder anderen<br />

Akteuren wie zum Beispiel aus der Wohnungswirtschaft<br />

ausgehen. Größere öffentlich<br />

wirksame Projekte können heute kaum noch<br />

ohne Informationsveranstaltungen und -broschüren<br />

auskommen. Beteiligungsangebote<br />

sind auch Akzeptanztests – und im besten Falle<br />

bringen sich BürgerInnen aktiv in Planungs-<br />

und Projektvorbereitungsprozesse ein.<br />

„I<strong>nitiative</strong> ergreifen“ ging schon Mitte der 90er<br />

Jahre deutlich weiter. Bei „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“<br />

wechselt der verantwortliche Akteur von einer<br />

Kommune oder einem Wohnungsunternehmen<br />

zu einem bürgerschaftlichen Projektträger,<br />

um Infrastrukturen mit aufzubauen. Diese<br />

Verantwortung muss dauerhaft und verlässlich<br />

geschultert werden. Derartige Projektträger<br />

können im Idealfall auf Augenhöhe mit den<br />

Kommunen und anderen Institutionen kooperieren.<br />

Diese Formen der „Teilhabe“ waren in den 90er<br />

Jahren noch seltener und sind inzwischen<br />

deutlich mehr verbreitet. So wie Kommunen<br />

mit privaten Investoren verhandeln und zu<br />

Public Privat Partnership (PPP)-Projekten kommen,<br />

beginnt sich auch eine Praxis herauszuarbeiten,<br />

in der Kommunen mit zivilgesellschaft-<br />

lichen I<strong>nitiative</strong>n und eben auch immer<br />

selbstbewusster werdenden bürgerschaftlichen<br />

Projektträgern partnerschaftliche Beziehungen<br />

eingehen. Damit gerät eine viel größere<br />

Breite von Engagement aus einer sich immer<br />

weiter ausdifferenzierenden Stadtgesellschaft<br />

in den Focus: Kulturi<strong>nitiative</strong>n, Bürgervereine,<br />

Stadtteili<strong>nitiative</strong>n, industriekulturelle Vereinigungen,<br />

Bürgerstiftungen, Heimatvereine, lokale<br />

Wirtschaft und viele andere mehr. Für<br />

Kommunen waren derartige stadtgesellschaftliche<br />

Akteure lange eher „Störfaktoren“ und<br />

„Sand im Getriebe“. Heute gehört es zur „good<br />

governance“, diese als „produktiven Humus“<br />

der Stadtgesellschaft zu begreifen und aktiv in<br />

Stadtentwicklungsprozesse einzuflechten.<br />

Projekte und Projekterfahrungen 2004 bis 2008<br />

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