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nitiative "~rger - MBWSV NRW

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Bürgerstiftungen – Nährboden für Projekte<br />

oben: Rohrmeisterei in Schwerte in Trägerschaft<br />

einer Bürgerstiftung<br />

26<br />

Bürgerstiftungen und „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“<br />

Es ist kein Zufall, dass direkt und indirekt in<br />

den letzten Jahren immer mehr Kooperationen<br />

zwischen dem <strong>NRW</strong>-Programm „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“,<br />

den daraus geförderten Projekten und<br />

Bürgerstiftungen entstanden sind. Es gibt zahlreiche<br />

programmatische und pragmatische<br />

Schnittfelder. Es ist davon auszugehen, dass<br />

derartige Kooperationen weiter zunehmen:<br />

Bürgerstiftungen als Projektträger, Bürgerstiftungen<br />

als örtliche Plattform zur Unterstützung<br />

und Begleitung von Projekten.<br />

Das Beispiel Hertener Bürgerstiftung<br />

Eine der ersten Bürgerstiftungen in Nordrhein-<br />

Westfalen war die Hertener Bürgerstiftung. In<br />

der ehemaligen Bergbaustadt zeichnet sich infolge<br />

der Zechenstillegungen langfristig eine<br />

hohe Arbeitslosenquote ab. Im Sommer 1999<br />

gründeten 39 Stifterinnen und Stifter die Hertener<br />

Bürgerstiftungen, die sich kreativ mit<br />

dem Strukturwandel auseinandersetzen, bürgerschaftliches<br />

Engagement mobilisieren und<br />

die Lebens-, Ausbildungs- und Berufsperspektiven<br />

von Kindern und Jugendlichen verbessern<br />

will. Zur Umsetzung ihrer Ziele hat die Stiftung<br />

verschiedene Projekte ins Leben gerufen.<br />

Das Vorzeigeprojekt ist der Jugendhof Wessels,<br />

das gleichzeitig ein „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“-Projekt<br />

ist: Die Bürgerstiftung sanierte einen lange<br />

unbewirtschafteten Bauernhof und wandelte<br />

ihn in einen ökologisch ausgerichteten Landwirtschaftsbetrieb<br />

um, der Jugendliche bei der<br />

beruflichen Orientierung und Qualifizierung<br />

unterstützt. Schüler aus Schulmüdenprojekten,<br />

lokale Unternehmen und ehrenamtliche Helfer<br />

brachten sich bei den Renovierungsarbeiten<br />

ein. Seit 2003 bietet der Hof als ge mein nützige<br />

GmbH Arbeits- und Ausbildungsstellen in Gastronomie,<br />

Küche, Hofladen, Bäcke rei, Landwirtschaft<br />

und Gärtnerei. Unter psychologischer<br />

und pädagogischer Betreuung lernen die Jugendlichen,<br />

eigenständig zu arbeiten und erwerben<br />

berufliche Qualifikationen. Die Bürgerstiftung<br />

arbeitet eng mit Schulen, Jugendamt<br />

und der Jugendberufshilfe zusammen. Zum<br />

Betrieb des Jugendhofs hat die Bürgerstiftung<br />

eine gemeinnützige GmbH gegründet.<br />

Für ihr beispielhaftes Engagement wurde die<br />

Hertener Bürgerstiftung mit dem Förderpreis<br />

Aktive Bürgerschaft 2004 ausgezeichnet. Die<br />

unabhängige Jury begründete ihre Entscheidung<br />

folgendermaßen: „In wirtschaftlich sehr<br />

schwierigen Zeiten haben Hertener Bürgerinnen<br />

und Bürger I<strong>nitiative</strong> gezeigt und die Hertener<br />

Bürgerstiftung gegründet. Mit dem Projekt<br />

„Jugendwerk- und Bauernhof Wessels“<br />

gelang es der Bürgerstiftung mit Unterstützung<br />

des Landes, örtlicher Unternehmen und<br />

viel ehrenamtlichem Engagement, neue Akzente<br />

für Arbeit und Ausbildung zu setzen.“<br />

Der Hof Wessels wird durch zahlreiche Ehrenamtliche<br />

und Unternehmen, durch die Kommune<br />

und das Programm „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.<br />

Wie in Herten übernehmen auch andernorts<br />

Bürgerstiftungen die Trägerschaft von Betrieben<br />

oder in Kulturzentren umgewandelte ehemalige<br />

Industrieanlagen, so z.B. in Schwerte<br />

eine Rohrmeisterei oder in Wipperfürth eine<br />

Drahtzieherei, zwei weitere „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“-Projekte.<br />

Aktive Bürgerschaft: bundesweiter<br />

„Support“ für Bürgerstiftungen<br />

Die Aktive Bürgerschaft ist das Kompetenzzentrum<br />

für Bürgerengagement der Volks- und<br />

Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen Finanzverbund.<br />

Unterstützt von namhaften Persönlichkeiten<br />

aus Gesellschaft, Wirtschaft und<br />

Politik, Wissenschaft und Medien setzt sich die<br />

Aktive Bürgerschaft für eine Gesellschaft aktiver<br />

Bürger und engagierter Unternehmen ein.<br />

Gegründet wurde der gemeinnützige Verein<br />

1997 in Münster von mehreren genossenschaftlichen<br />

Organisationen unter Federführung der<br />

Düsseldorfer WGZ Bank AG und verschiedenen<br />

Privatpersonen auf I<strong>nitiative</strong> von Münsters<br />

ehemaligem Stadtdirektor Hermann Janssen.<br />

Im Jahr 2002 schuf die Aktive Bürgerschaft den<br />

Arbeitsbereich Bürgerstiftungen, um dieses innovative<br />

Konzept bürgerschaftlicher Selbstorganisation<br />

zu fördern. Mit ihrem Angebot will<br />

sie zur Verbreitung und Professionalisierung<br />

der deutschen Bürgerstiftungen beitragen. Die<br />

Aktive Bürgerschaft liefert Know-how, informiert,<br />

berät und vernetzt das Engagement vor<br />

Ort, beispielsweise durch Ratgeber, regionale<br />

Weiterbildungsveranstaltungen oder die „Umkreissuche<br />

Bürgerstiftungen“ im Internet, über

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