nitiative "~rger - MBWSV NRW
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Planung, Engagement und Selbsthilfe<br />
oben: Computersimulation der Planung<br />
von Andres Hanke<br />
unten: Vorstand des Trägervereins und<br />
Selbsthelfer<br />
88<br />
schätzen, ob aus seinen Reihen und seinem<br />
Umfeld genügend Selbsthelfer zu mobilisieren<br />
sind und ob diese die benötigten Fähigkeiten<br />
und die notwendige Zeit einbringen können.<br />
Der Trägerverein kann im Frühjahr 2008 im<br />
ersten Bauabschnitt auf einen Kreis von 60<br />
Helfern zurückgreifen, die sporadisch kommen,<br />
und einen harten Kern von 5 bis 7 Personen, die<br />
nahezu immer auf der Baustelle sind. Hinzu<br />
kommen drei Verantwortliche vom Vorstand,<br />
die als Bauleiter, Polier und Anleiter fungieren.<br />
Die Kernarbeitszeit für die Selbsthilfe wurde<br />
auf die Wochenenden, freitags von 15 bis 18<br />
oder 19 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr<br />
festgelegt, der Sonntag ist arbeits frei. Der Vorstand<br />
teilt die Selbsthelfer ein und ist Ansprech<br />
partner bei Fragen und Anregungen. Er<br />
spricht sich vorab mit den Architekten ab, weil<br />
die nicht ständig auf der Baustelle sein können.<br />
„Wichtig ist es auch, die Leute bei Laune zu<br />
halten“, sagt Jörg Karpowitz. „Wir haben einen<br />
Grill auf dem Gelände aufgestellt. Am Ende einer<br />
jeden Selbsthilfeaktion werden Würstchen<br />
gebraten und alle Helfer sitzen zusammen und<br />
lassen den Tag ausklingen.“ Aufgrund des großen<br />
Einsatzes der Selbsthelfer wurden in dem<br />
Zeitraum zwischen Januar und Anfang Mai<br />
2008 mehr als 1.200 Stunden geleistet.<br />
Trotz der guten Erfahrungen geht der Trägerverein<br />
davon aus, dass nach Fertigstellung des<br />
ersten Bauabschnitts des Kirchenumbaus erst<br />
einmal mit einem Einbruch zu rechnen ist.<br />
Daher wurde bewusst für die Sommermonate<br />
eine Pause für die Selbsthelfer eingeplant. Der<br />
Anfang des Neubaus wird von beauftragten<br />
Firmen übernommen, obwohl beispielsweise<br />
die Bodenplatte durchaus auch in Eigenleistung<br />
erbracht werden könnte. Jörg Karpowitz:<br />
„Aber wir dürfen uns die Leute nicht „verbrennen“.<br />
Wir gehen davon aus, dass wir dann im<br />
Herbst wieder mit der Selbsthilfe einsteigen.“<br />
Dokumentation der Selbsthilfe<br />
Der Dokumentation der Selbsthilfe kommt eine<br />
große Bedeutung zu, um sie gegenüber der<br />
öffentlichen Förderung als Eigenanteil mit 15<br />
Euro je Stunde nachweisen zu können. Der<br />
Verein hat eigens ein Formular entworfen, in<br />
das sich jeder Selbsthelfer namentlich einträgt<br />
und die Arbeitszeit sowie die Leistung, die er<br />
erbracht hat, aufführt. „Keiner verlässt die Baustelle,<br />
ohne das auszufüllen, zu unterschreiben<br />
und bei uns abzugeben“, mahnt Jörg Karpowitz.<br />
Der Vorstand prüft die Einträge und unterschreibt<br />
seinerseits, um die erbrachte Leistung<br />
zu bestätigen. Auch dies erfolgt in enger Absprache<br />
mit den Architekten. „Im Übrigen<br />
machen wir auch immer wieder Nachkalkulationen,<br />
um die Erfahrungen für die nach folgenden<br />
Arbeiten nutzen zu können.“