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nitiative "~rger - MBWSV NRW

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Partnerschaft aus Bürgerstiftung, Volksbank und Kommune<br />

84<br />

Nach der Betriebsaufnahme zeigte sich ein<br />

leichter Einbruch des Engagements bei örtlichen<br />

Vereinen, der darauf zurückzuführen ist,<br />

dass die Vereine nun Raummiete zu entrichten<br />

haben. Früher wurden die Veranstaltungen von<br />

der Stadt über die Raummieten faktisch stark<br />

subventioniert, das ist vor dem Hintergrund<br />

der notwendigen kostendeckenden Arbeit der<br />

Alten Drahtzieherei so nicht mehr möglich.<br />

Lothar Palubitzki: „Wir sind eine neue Institution<br />

am Ort. Da sieht sich der ein oder andere Verein<br />

etwas an den Rand gedrängt. Aber das ist<br />

für mich eine Frage der Zeit.“ So regte eine Wipperfürther<br />

Kulturi<strong>nitiative</strong> an, zukünftig deren<br />

Veranstaltungen wie Jazz, Kabarett und Kleinkunst<br />

in das Veranstaltungsprogramm der Bürgerstiftung<br />

zu integrieren. Beim Schützenverein,<br />

beim Karnevalsverein, überall zeigen sich<br />

weitere Annäherungen.<br />

Die Bürgerstiftung versteht sich als Freund sowie<br />

als Vermittler und Bindeglied zwischen<br />

den Vereinen. Harald Klinke: „Jede Freundschaft<br />

muss wachsen und braucht Zeit.“<br />

Die Rolle der Volks- und Raiffeisenbank<br />

Die Volks- und Raiffeisenbanken haben traditionell<br />

aus ihrer Entstehungsgeschichte heraus<br />

eine Nähe zu bürgerschaftlichem Engagement.<br />

Jörg Richter: „ Die ursprüngliche Raiffeisenidee<br />

verfolgte das Ziel, Personen auf dem Land, im<br />

speziellen den Landwirten, den Zugang zu Krediten<br />

zu ermöglichen. Dieser Grundgedanken der<br />

Genossenschaftsbanken ist auch heute noch<br />

vorhanden und manifestiert sich unter anderem<br />

in dem Anliegen, einen grundsätzlichen Förderauftrag<br />

auf regionaler und lokaler Ebene zu<br />

verfolgen. Förderauftrag nicht im Sinne der Mitglieder<br />

und Kunden der Volks­ und Raiffeisenbanken,<br />

die aber im Wesentlichen aus der Region<br />

stammen. Wir sehen uns als eine Bank, die<br />

die Leute, die in unserer Region wohnen, gerne<br />

unterstützt. An dem Projekt Alte Drahtzieherei<br />

hat uns überzeugt, dass es aus der Bürgerschaft<br />

an uns herangetragen wurde. Das ist kein städtisches<br />

Projekt mehr, sondern ein durch bürgerschaftliches<br />

Engagement initiiertes und getragenes<br />

Projekt. Das sind genau die Dinge, die wir,<br />

von der Genossenschaftsidee her kommend, gerne<br />

unterstützen wollen.“ Die Volks- und Raiffeisenbank<br />

Wipperfürth war von Anfang an als<br />

Förderer dabei mit Spendengeld, mit ihren or-<br />

ganisatorischen, betrieblichen und finanziellen<br />

Erfahrungen, aber auch mit ihren Netzwerken<br />

in die lokale und regionale Wirtschaft und Politik.<br />

Sie sorgte mit dafür, dass zur Gründung der<br />

Bürgerstiftung das notwendige Stiftungskapital<br />

schnell zusammen kam und zügig verbreitert<br />

werden konnte.<br />

Die Volksbank war aber auch als Bank bereit,<br />

dem Projekt eine notwendige Absicherung<br />

über einen Kredit zu geben. Insofern achtete<br />

sie auch darauf, dass sich die Alte Drahtzieherei<br />

wirtschaftlich richtig aufstellt. „Es ist ein sehr<br />

schönes Projekt, in gewissem Sinn auch ein<br />

Leucht turmprojekt für Wipperfürth, mit dem<br />

man sich schnell identifizieren kann. Insofern<br />

versprechen wir uns durchaus auch einen<br />

Imagegewinn davon, eine noch stärkere Verankerung<br />

hier am Ort.“ Wenn Jörg Richter sich die<br />

Brille des Bankers aufsetzt, dann erzählt er davon,<br />

dass sich die Volksbank im Vorfeld sehr kritisch<br />

mit dem Projekt auseinandergesetzt hat,<br />

insbesondere mit dem Wirtschaftskonzept.<br />

„Das führte dazu, dass wir sehr eng in dieses<br />

Projekt involviert waren, die Entwicklung gut im<br />

Blick hatten. Wir wussten, dass wir hier sicherlich<br />

keine alltägliche Finanzierung übernehmen.<br />

Überzeugt hat uns das starke bürgerschaftliche<br />

Engagement und die Tatsache, dass die Stadt<br />

hinter dem Projekt stand. Auch wir wollten unseren<br />

Teil beitragen, um das Vorhaben zu einem<br />

Erfolg zu bringen und die Grundlage für einen<br />

Erfolg ist hier der starke Verbund aus Bürgerschaft,<br />

Verwaltung und Bank“. Dieser Verbund<br />

ist im Grunde bares Geld wert.<br />

Bürgermeister als Mittler bei der<br />

Aufbringung von Spenden<br />

Die Aufbringung des Eigenanteils in Projekten<br />

ist eine Riesenaufgabe. Neben den vielen<br />

kleineren Beträgen und neben der baulichen<br />

Selbst hilfe kommt den größeren Spenden ein<br />

hoher Stellenwert zu. Bürgerstiftung und<br />

Volksbank haben da einen wichtigen Beitrag<br />

geleistet. In Wipperfürth hat der Bürgermeister<br />

die Bürgerstiftung dabei maßgeblich unterstützt.<br />

Guido Forsting: „Diese Rolle wird auch<br />

zukünftig für Kommunen immer bedeutender<br />

werden, wollen sie in kulturellen und sozialen<br />

Fragen außerhalb der Pflichtaufgaben handlungsfähig<br />

bleiben. Und es gibt immer wieder<br />

ortsverbundene Unternehmen, die sich für die

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