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nitiative "~rger - MBWSV NRW

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Projekte und Projekterfahrungen 2004 bis 2008<br />

32<br />

der Nordstadt, seit 2002/05 die Huppertsbergfabrik<br />

in Wuppertal-Ostersbaum, dann aber<br />

auch das Ledigenheim in Dinslaken-Lohberg<br />

oder die Fabrik Becker&Funck in Düren Süd-<br />

Ost). Für derartige I<strong>nitiative</strong>n ist gerade die<br />

Kombination aus baulicher Investitions- und<br />

betrieblicher Anschubförderung interessant.<br />

Im Bereich sozialer Projekti<strong>nitiative</strong>n gibt es<br />

über die letzten 10 Jahre gesehen eine größere<br />

Bereitschaft, sich außerhalb klassischer Sozialeinrichtungen<br />

zu engagieren. Zumindest deuten<br />

Projekte wie das HELL-GA-Stadtteilzentrum<br />

in Düsseldorf-Garath oder die Stadtteilwerkstatt<br />

Canyon in Köln-Chorweiler auf die darin<br />

liegenden Chancen hin.<br />

Projekte von „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“ können Initial-Projekte<br />

im Rahmen der „Sozialen Stadt“<br />

sein, sie können zu Verstetigungsprozessen<br />

und zum Aufbau nachhaltiger Strukturen beitragen.<br />

In jedem Fall benötigen derartige Projekte<br />

aber einen deutlich „längeren Atem“ als<br />

Projekte außerhalb der Förderkulissen dieser<br />

Stadtteile; sie benötigen eine längere Begleitung<br />

und den Aufbau eines freundlichen und<br />

unterstützenden Umfeldes.<br />

Überragende Bedeutung der parallelen<br />

Qualifizierung von Bauen und Betreiben<br />

Eigentlich ist es eine banale und von allen<br />

schnell akzeptierte Erkenntnis: Bauen und Betreiben<br />

gehören für ein erfolgreiches Projekt<br />

zusammen. Diese Erkenntnis dringt zwar mehr<br />

und mehr ins Bewusstsein, drückt sich aber<br />

noch immer nicht durchgängig in entsprechendem<br />

Handeln in der Praxis aus. Die Förderpraxis<br />

ist weiterhin in hohem Maße auf das Bauen fixiert.<br />

Vor allem steht das Bauen in der Umsetzungsabfolge<br />

gleich am Anfang. Dies führt oft<br />

dazu, dass das Bauen von vielen Beteiligten mit<br />

Nachdruck und zügig vorangetrieben wird bis<br />

hin zu dem Wunsch bzw. der Forderung, mit<br />

dem Bauen schnell beginnen zu wollen. Das Betreiben,<br />

also die Gründung von Trägergesellschaften,<br />

klare Organisationsstrukturen für den<br />

Betrieb, vor allem die verbindliche Einbindung<br />

von Betriebspartnern und der Aufbau von belastbaren<br />

Wirtschaftskonzepten für Teilbereiche<br />

und das Gesamtprojekt werden zeitlich gerne<br />

nach hinten geschoben, weil sie von der Umsetzung<br />

her in aller Regel erst im unmittelbaren<br />

Vorfeld der baulichen Fertigstellung anstehen.<br />

„I<strong>nitiative</strong> ergreifen“ hat – auch im Vergleich<br />

mit Förderprojekten aus anderen Handlungsfeldern<br />

– den großen Vorteil, dass wegen der<br />

bürgerschaftlichen Projektträgerschaften von<br />

vorneherein belastbare Träger-, Betriebs- und<br />

Wirtschaftlichkeitskonzepte als Fördervoraussetzung<br />

herausgearbeitet werden müssen. Dadurch<br />

dass seit 1999/2000 immer mehr Projekte<br />

von „I<strong>nitiative</strong> ergreifen“ in den Betrieb<br />

gehen, sich also dem „Ernstfall“ nach der Bauphase<br />

stellen müssen, kann inzwischen auf<br />

sehr viel Betriebspraxis zurückgegriffen werden.<br />

Diese Erfahrungen bestätigen die überragende<br />

Bedeutung der parallelen (und nicht<br />

hintereinander geschalteten) Qualifizierung<br />

von Bauen und Betreiben. Betriebskonzepte,<br />

Wirtschaftspläne und Partnerschaftskonstellationen<br />

müssen belastbar stehen, wenn erste Finanzierungsmittel<br />

für das Bauen fließen sollen.<br />

Das Bauen hat klare Verfahrensregeln. Zur Förderempfehlung<br />

durch den Beirat „I<strong>nitiative</strong><br />

ergreifen“ bzw. zum Förderantrag müssen mindestens<br />

eine Vorplanung und eine Kosten schät -<br />

zung nach DIN 276 vorliegen, vor der Bewilligung<br />

sind diese zu einer Planung (am besten<br />

zur Genehmigungsplanung) und einer Kostenberechnung<br />

nach DIN 276 weiter durchzuarbeiten.<br />

Ein vergleichbares Regelwerk für die Vorbereitung<br />

des Betriebs gibt es nicht. Aus der<br />

Bera tungserfahrung gehören mindestens dazu:<br />

• die verbindliche Klärung der Trägerschaftskonstruktion<br />

(organisatorisch, juristisch,<br />

steuer- und gemeinnützigkeitsrechtlich, personelle<br />

Verantwortungen für Vorstand, Geschäftsführung,<br />

„Finanzminister“, „Bauminister“,<br />

Beiratskonstruktionen),<br />

• die verbindliche Klärung der Eigentumssituation,<br />

der sich daraus ergebenden Aufgaben<br />

und der finanziellen Folgen für den Betrieb,<br />

• ein plausibler betrieblicher Wirtschaftsplan<br />

über mindestens 5 Jahre mit durchgearbeiteten<br />

Teilwirtschaftsplänen für die Gebäudewirtschaft,<br />

das Projektmanagement, für<br />

jeden einzelnen Geschäfts- oder Aktivitätsbereich,<br />

für Rücklagen und Abschreibungen,<br />

• Absicherung der Eigenanteile neben der öffentlichen<br />

Förderung.<br />

Bis zur Förderempfehlung durch den Beirat „I<strong>nitiative</strong><br />

ergreifen“ bzw. bis zum Förderantrag<br />

muss der Rahmen stehen, der dann in der Zeit<br />

bis zur Förderbewilligung mit nachvollziehba-

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