03.12.2012 Aufrufe

play! - Die Duisburger Philharmoniker

play! - Die Duisburger Philharmoniker

play! - Die Duisburger Philharmoniker

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

60 Jahre alt musste Anton Bruckner werden, bis er mit seiner siebten Sinfonie im Dezember 1884<br />

den ersten uneingeschränkten Erfolg seines Komponistenlebens feiern konnte. Freilich wurde<br />

ihm auch dieser Triumph keineswegs geschenkt: <strong>Die</strong> Probenarbeit war zäh und schwierig; zahllose<br />

Briefe wurden gewechselt zwischen Wien und Leipzig, wo Arthur Nikisch das neue Opus mit<br />

dem Gewandhausorchester einstudierte. Ohne den charismatischen Dirigenten, der dem Publikum<br />

die Sinfonie auch in engagierten Einführungsvorträgen näher brachte, wäre der Erfolg wohl nicht<br />

zu denken gewesen. Dennoch trat das neue Werk bald nach der Leipziger Uraufführung seinen<br />

Sieges zug um die Welt an – bis heute ist es die populärste der neun Bruckner-Sinfonien geblieben.<br />

Das mag auch am ungewöhnlich sonnigen und freundlichen Charakter des Kopfsatzes liegen, dessen<br />

weit gespanntes Hauptthema wie eine sanft verklärte Erinnerung an selige Schubert-Zeiten<br />

klingt. Um so erschütternder wirkt das nachfolgende Adagio, komponiert „zum Andenken seines<br />

unerreichbaren Ideals, des heißgeliebten, unsterblichen Meisters aller Meister“ – das war kein<br />

Geringerer als Richard Wagner, dessen Tod im Jahre 1883 Anton Bruckner tief erschüttert hatte.<br />

Ihm zu Ehren verwendete der Komponist in diesem Satz auch die berühmten, für den Nibelungenring<br />

entwickelten „Wagner-Tuben“, die dem Orchesterklang eine atemberaubende Tiefenwirkung<br />

geben. Stefan Vladar, Artist in Residence der <strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong>, lässt der Bruckner-<br />

Sinfonie Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 488 vorangehen, das er – wie zu Mozarts Zeiten üblich –<br />

in Personal union als Solist und Dirigent gestaltet. Auch in diesem Reifewerk aus Mozarts späten<br />

Wiener Jahren liegt das emotionale Zentrum der Musik im langsamen Satz, einem unendlich zarten,<br />

von chromatischen Schmerzgesten durchzogenen Adagio.<br />

Das Projekt „Artist in Residence“ wird gefördert von<br />

Stefan Vladar Leitung und Klavier<br />

Foto: Klaus Vyhnalek<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!