play! - Die Duisburger Philharmoniker
play! - Die Duisburger Philharmoniker
play! - Die Duisburger Philharmoniker
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2006 gewann Shi-Yeon Sung als erste Frau den „Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg<br />
Solti“, eine der bedeutendsten Auszeichnungen für junge Kapellmeister. Dann kam der Ruf aus den<br />
USA: James Levine war auf die hochbegabte junge Koreanerin aufmerksam geworden und holte sie<br />
als Assistentin ans Boston Symphony Orchestra. Besser kann eine Dirigentenkarriere eigentlich<br />
nicht anlaufen. Und Shi-Yeon Sung hat die Möglichkeiten genutzt, die sich ihr boten. Sie arbeitete<br />
mit namhaften Orchestern wie den Symphonikern von Nürnberg und Brandenburg, sie sammelte<br />
wichtige Theatererfahrungen an den Opernhäusern von Rostock, Koblenz und Potsdam. Trotz markanter<br />
Gegenbeispiele ist es auch heute für eine junge Frau noch nicht leicht, als Dirigentin Fuß zu<br />
fassen – aber Shi-Yeon Sung hat Talent, Mut und Leidenschaft genug, sich durch Widerstände nicht<br />
beirren zu lassen.<br />
Im Zentrum ihres <strong>Duisburger</strong> Debüt-Programms stehen zwei höchst gegensätzliche Werke, die<br />
beide dem biblischen König Salomo gewidmet sind. Händels federnd beschwingtem „Einzug der<br />
Königin von Saba“ geht die „Schelomo“-Rhapsodie des schweizerisch-amerikanischen Komponisten<br />
Ernest Bloch voran. Den hochexpressiven Solopart gestaltet Fulbert Slenczka, Solocellist<br />
der <strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong>. Er stammt aus Heidelberg, studierte in Köln, Essen und Detmold<br />
und ging dann zum legendären Janos Starker nach Bloomington. Neben seiner Orchestertätigkeit<br />
ist er ein gefragter Solist und Kammermusiker. Mit Maurice Ravels Suite „Ma mère l’oye“ („Mutter<br />
Gans“) hat Shi-Yeon Sung eine hochpoetische, in orchestrale Seide gekleidete Reminiszenz an die<br />
kindliche Märchenwelt an den Anfang gestellt. Sergej Prokofjews fünfte Sinfonie vereint am Ende<br />
noch einmal alle Kräfte des Orchesters in einem furiosen, blechgepanzerten Finale.<br />
Shi-Yeon Sung Dirigentin Fulbert Slenczka Violoncello<br />
39