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play! - Die Duisburger Philharmoniker

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Steil ragen die Felsen aus dem Meer, in der Mitte erhebt sich eine düstere Gruppe von Zypressen.<br />

Ein Nachen nähert sich der Insel, gelenkt vom Fährmann Charon, der in der griechischen Mythologie<br />

die Toten in die Unterwelt geleitet. Fünfmal hat sich der Schweizer Maler Arnold Böcklin in den<br />

Jahren 1880 bis 1886 dem Motiv der Toteninsel genähert. Sergej Rachmaninow, der von 1906 bis<br />

1909 in Dresden lebte, sah dort die erste Version und war sogleich fasziniert von der lastenden<br />

Schwärze der Szene, die er in schweren, dunklen Orchesterfarben kongenial nachzeichnete. Aus<br />

der beklemmenden Unregelmäßigkeit des Wellenschlags schält sich das Motiv des „<strong>Die</strong>s irae“, der<br />

alten katholischen Totensequenz, die den Komponisten zeitlebens wie eine fixe Idee verfolgte. Es<br />

ist gerade dieses tönende Sinnbild des apokalyptischen Schreckens, das Gabriel Fauré in seinem<br />

Requiem konsequent aussparte: Der französische Komponist sah den Tod „als etwas Beglückendes,<br />

als eine Befreiung, als Aussicht auf die jenseitige Seligkeit“ – und all das spricht auch aus der<br />

schwebenden Grazie, der verklärenden Sanftheit seiner Musik.<br />

Nicht elegisches Grau in Grau, sondern die faszinierende Vielfalt komponierter Todeserfahrung<br />

prägt dieses Programm, mit dem John Fiore, der langjährige Chefdirigent der Rheinoper, ans Pult<br />

der <strong>Duisburger</strong> <strong>Philharmoniker</strong> und des philharmonischen chores duisburg zurückkommt. Der<br />

amerikanische Maestro, derzeit Musikdirektor der Norwegischen Oper in Oslo, ist ein weltweit<br />

geschätzter Spezialist für die italienische Oper und die großen vokal-instrumentalen Fresken der<br />

Spätromantik. Mit der Sopranistin Anna Virovlansky und dem aus Hamburg stammenden Bariton<br />

Hans Christoph Begemann stehen ihm zwei Solisten zur Seite, die auf den Opern- und Konzertpodien<br />

gleichermaßen erfolgreich sind.<br />

John Fiore<br />

Dirigent<br />

Anna Virovlansky<br />

Sopran<br />

Foto: Thilo Beu<br />

Hans Chr. Begemann<br />

Bariton<br />

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