play! - Die Duisburger Philharmoniker
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Zugegeben, wenn vier Tubisten zusammen spielen, dann denkt man eher an eine Elefantenparade<br />
als einen Chor zartbrüstiger Nachtigallen. Aber wenn die Mitglieder des Melton Tuba Quartetts<br />
zur Sache schreiten, dann verwandeln sich die massigen Dickhäuter unversehens in elegante,<br />
schwere lose Grazien. Das Melton Tuba Quartett wurde 1987 gegründet und ist bis heute das einzige<br />
Ensemble seiner Art in Deutschland. Mit seiner Mischung aus Perfektion und feinstem Brass-Sound,<br />
musikantischer Vitalität und hintergründigem Humor hat es sich fest im internationalen Musikleben<br />
etabliert. Seine Mitglieder sind hauptberuflich in großen deutschen Sinfonieorchestern tätig.<br />
Da treten sie freilich dank unbelehrbarer Komponisten eher selten in melodietragender Funktion<br />
hervor. Nicht so beim Amerikaner John Stevens, der (natürlich rein zufällig) selbst ein gefeierter<br />
Tubist ist und in seinen häufig von Jazz und Pop inspirierten Werken dem blitzblanken Blechblasinstrument<br />
endlich Gerechtigkeit widerfahren lässt. Das neue „Grand Concerto“ des 1951 geborenen<br />
Komponisten erlebt in Duisburg seine Welturaufführung.<br />
Im Umfeld dieser saalerschütternden Premiere hält Maestro Carl St. Clair den Ball zunächst wohlweislich<br />
ein bisschen flacher. Der texanische Dirigent, der in den letzten Jahren Chefpositionen<br />
in Weimar und an der Komischen Oper Berlin wahrgenommen hat, serviert mit Werken von Erik<br />
Satie und Maurice Ravel zunächst delikate impressionistische Klang- und Bewegungsstudien.<br />
Am Ende führen dann die Wunderkräfte des kecken Feuervogels zum triumphalen Sieg über den<br />
bösen Zauberer Kaschtschei. Drei Suiten für den Konzertsaal hat Igor Strawinsky aus dem Verbund<br />
seiner genialen Ballettmusik gelöst, unter denen die zweite von 1919 die Handlung des Werkes am<br />
bündigsten zusammenfasst.<br />
Mit freundlicher Unterstützung der<br />
Carl St. Clair Dirigent Melton Tuba Quartett<br />
Foto: Marco Borggreve<br />
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Foto: LINUS LOHOFF