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play! - Die Duisburger Philharmoniker

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Glaube – Liebe – Galgen<br />

Nikolaus Groß, geboren am 30. September 1898, ist<br />

das Kind einer typischen Arbeiterfamilie des Ruhrgebietes<br />

um die Jahrhundertwende. Der Vater arbeitet<br />

als Schmied, er selbst beginnt 1915 als Schlepper und<br />

Kohlenhauer auf der Zeche „Aufgottgewagt & Ungewiß“<br />

in Bochum-Dahlhausen. Als Bergmann ist er von der Teilnahme<br />

am ersten Weltkrieg befreit, im zweiten wird er<br />

wegen Krankheit nicht zum Militärdienst herangezogen.<br />

Bereits 1920 setzt er sich als christlicher Gewerkschafter<br />

nachhaltig für die Bergarbeiter und ihre Familien ein.<br />

Er ist einer von ihnen – einer von den kleinen Leuten im<br />

Ruhrgebiet.<br />

Wegen seiner Kontakte zu Widerstandskreisen wird<br />

Nikolaus Groß am 12. August 1944 ins Konzentrationslager<br />

Ravensbrück, später in die Strafanstalt Berlin-<br />

Tegel eingeliefert und nach einem Prozess vor dem<br />

Volks gerichtshof am 23. Januar 1945 in Berlin Plötzensee<br />

hingerichtet. In einem persönlichen Gespräch sagt<br />

Nikolaus Groß am Vorabend des Attentats auf Hitler:<br />

„Wenn wir heute nicht unser Leben einsetzen, wie wollen<br />

wir dann vor Gott und unserm Volk einmal bestehen?“<br />

Ein Mann hält seinen Kopf hin, weil er im Tiefsten davon<br />

überzeugt ist, dass schreiendes Unrecht nicht toleriert<br />

werden darf. Er sagt: „Wir können Erstarrungen durchbrechen,<br />

können vom eigenen Welt- und Lebensbild die<br />

Staubschicht abwischen und die durch träge Gewohnheit<br />

hin gepinselte Übermalung abheben, damit wieder etwas<br />

vom Glanz der Ideale unserer Jugend sichtbar wird.“<br />

Stefan Heucke<br />

Der Komponist Stefan Heucke ist ebenfalls ein Kind des<br />

Ruhrgebietes, er wohnt in Bochum.<br />

Im November 2007 erhält er den Hans-Werner-Henze-<br />

Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. <strong>Die</strong><br />

Jury würdigt damit die große stilistische Bandbreite und<br />

das pädagogische Engagement des Komponisten, der<br />

regelmäßig mit Schulklassen und Studenten arbeitet.<br />

International bekannt wird Heucke durch seine Oper „Das<br />

Frauenorchester von Auschwitz“, die im September 2006<br />

uraufgeführt wird.<br />

Anlässlich des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 stellt<br />

der Pianist Rainer Maria Klaas Stefan Heucke in den<br />

Fokus der Henze-Projekt-Konzertreihe „Zeit::Reise“. Im<br />

März 2010 leitet er eine Masterclass für Komposition an<br />

der University of Valdosta in Georgia, USA, und wohnt der<br />

Welturaufführung seiner Sonate für Oboe und Klavier mit<br />

Männerchor in San Francisco bei. Am 12. November 2010<br />

präsentieren die Bochumer Symphoniker Heuckes Werk<br />

„Pater noster – Unser Vater“ für Soli, Chor und Orchester<br />

op. 57 nach einem Text von Bundestagspräsident Prof.<br />

Dr. Norbert Lammert als Uraufführung. Das Oratorium<br />

über Nikolaus Groß entsteht im Auftrag des Ruhrbistums<br />

Essen an lässlich des zehnten Jahrestages der Seligsprechung<br />

von Nikolaus Groß.<br />

Das Projekt wird gefördert von der Alfried Krupp von bohlen<br />

und Halbach Stiftung. <strong>Die</strong> Schirmherrschaft hat bundestagspräsident<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert übernommen.<br />

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