ShinShendo - Rudolf Steiner Schule Basel
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60<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Gefühl grosser Geborgenheit erfüllt<br />
mich.<br />
Da durch die Russische Revolution<br />
die finanziellen Mittel meiner Mutter<br />
sehr knapp wurden, das Haus in<br />
Zürich verkauft werden musste,<br />
mein Vater aber noch studierte, zog<br />
meine Mutter mit uns Kindern nach<br />
Deutschland zu ihrer Schwester. Ich<br />
war damals sieben Jahre alt. Der Eindruck<br />
der leeren Wohnräume, die ich<br />
noch einmal betrat und der Abschied<br />
aus der Schweiz hinterliessen bei mir<br />
ein Gefühl der Heimatlosigkeit für<br />
all die folgenden Jahre. […]<br />
1924 [zurück in der Schweiz] löste<br />
sich unsere Familie praktisch auf;<br />
meine Schwester kam in die französische<br />
Schweiz, ich lebte mit meinem<br />
Vater zusammen bei seiner Schwester<br />
und besuchte in Zürich die<br />
Sekundarschule. 1929 Trennung<br />
meiner Eltern. Diese Ehe war von<br />
Anfang an mit inneren Schwierigkeiten<br />
beschattet, was mir von meinem<br />
zehnten Lebensjahre an auch immer<br />
mehr bewusst wurde. Aber rückblickend<br />
darf ich doch erkennen, dass<br />
mir beide Eltern viel Liebe und Fürsorge<br />
zukommen liessen, und dass<br />
meine Kinderzeit, obwohl sie oft von<br />
Spannungen belastet war, im Vergleich<br />
zu heutigen Kinderschicksalen<br />
eine glückliche sein durfte.» […]<br />
Im Frühling 1937 kam ich nach Dornach,<br />
um meiner Freundin Anne<br />
Brons zu helfen. Sie hatte einen kleinen<br />
Sohn von 9 Monaten. In dieser<br />
Zeit fand ich den Weg zur Anthroposophie.<br />
Ein Bild <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s auf<br />
dem Totenbett nahm mir die letzten<br />
Zweifel, ich konnte diesem Antlitz<br />
gegenüber plötzlich ein tiefes Vertrauen<br />
fassen. […]<br />
Im März 1938 lernte ich meinen<br />
Mann kennen. Wir heirateten im<br />
Frühling 1941. Ein Jahr lebten wir in<br />
Aarau, wo er als Pfarrhelfer arbeitete.<br />
[…]<br />
Im Herbst 1952 zogen wir [mit unseren<br />
3 Kindern Beate, Christiane und<br />
Benedikt] nach <strong>Basel</strong>. Mein Mann<br />
wurde Lehrer an der dortigen <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>. Vor allem der Kinder<br />
wegen, aber auch aus einem inneren<br />
Bedürfnis heraus, wollten wir unsere<br />
Kräfte in den Dienst der <strong>Schule</strong> stellen.<br />
Seit Frühling 1956 begann auch<br />
ich dort mitzuarbeiten. Seit vielen<br />
Jahren durften wir die innere Verbundenheit<br />
mit einer neuen Menschengemeinschaft<br />
erleben. Eine<br />
glückliche, reiche Ehe wurde mir<br />
durch viele Jahre geschenkt. Viel Liebes<br />
durfte ich erfahren durch meinen<br />
Lebenskameraden, meine drei Kinder<br />
und deren Ehegefährten. Mit<br />
grosser Dankbarkeit schaue ich auf<br />
ein gerne gelebtes Leben zurück.»<br />
***<br />
«Dein Lebenslauf endet am 1. April<br />
1974. Damals lebten wir schon 18<br />
Jahre in Dornach. «Ein liebes Haus»<br />
hast du gesagt, wenn die Sonne hell<br />
in die Stube schien und wir uns<br />
daran freuten. 1974 im Frühling<br />
warst du eben pensioniert. Vati war<br />
noch an der Basler <strong>Schule</strong>. Viel