ShinShendo - Rudolf Steiner Schule Basel
ShinShendo - Rudolf Steiner Schule Basel
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Mit ihm zusammen lernt er die<br />
Reformbewegung von Fritz Wartenweiler<br />
kennen und damit auch seine<br />
spätere Frau. Die Liebe zur Natur, die<br />
staunende Ehrfurcht vor den in ihr<br />
verborgenen geistigen Wirklichkeiten<br />
ist Grundlage ihrer Gemeinsamkeit,<br />
auch die Verbindung mit den Naturfreunden<br />
und dem Schweizerischen<br />
Alpenclub. Er macht eine Ausbildung<br />
zum Schreiner, arbeitet danach in<br />
Dornach, auch während der Kriegsjahre<br />
und ist als Soldat zur Bewachung<br />
der Burg Angenstein eingeteilt.<br />
Ab 1945 findet er Arbeit in Suhr und<br />
heiratet Ruth Häfliger. Dreimal dürfen<br />
sie Eltern werden. Von 1946 an<br />
sind sie Mitglieder in der Anthroposophischen<br />
Gesellschaft. Ab 1954 ist<br />
<strong>Basel</strong> der Familienwohnort, damit die<br />
Kinder eine <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />
besuchen können. Das bescheidene<br />
Einkommen erlaubt es nicht, Schulgeld<br />
zu zahlen, so leisten sie beide<br />
praktische Arbeit mit Putzen, Nähen,<br />
Schreinern und gehören damit ganz<br />
intensiv zum Schulorganismus; er ist<br />
wie ihr zweites Zuhause, damals noch<br />
an der Engelgasse, wo es vieles zu<br />
improvisieren gab – darin war er<br />
Meister! Um etwas mehr Geld zu verdienen,<br />
wechselt er in die Ciba, wo er<br />
erst in <strong>Basel</strong>, später in Stein mit vielerlei<br />
giftigen Substanzen zu tun hat, die<br />
ihn schliesslich fast erblinden lassen.<br />
Das bringt ihm nach der Genesung<br />
die Möglichkeit, bis zu seiner etwas<br />
vorzeitigen Pensionierung wieder in<br />
<strong>Basel</strong> in der Patentabteilung zu arbeiten.<br />
Und dann kommt er 1981 ganz an<br />
die <strong>Schule</strong>, offiziell als Hauswartshilfe.<br />
Aber er ist viel, viel mehr! Mit<br />
seiner besonnenen, ruhevollen, gütigen<br />
Haltung ist er die gute Seele für<br />
viele Schülerinnen und Schüler – wie<br />
ein liebevoller Grossvater, dem sie<br />
gerne morgens an der Schultüre die<br />
Hand reichen. Segensreich wirkt er als<br />
Mann für Alles im Schulorganismus.<br />
Zu seinen Herzensanliegen gehören<br />
auch die Weihnachtsspiele. Als Josef,<br />
erlebt man ihn in seinem Element;<br />
aber ebenso als Eulenspiegel, mit dem<br />
er oft andere erheitert.<br />
Begegnungen mit Menschen, Landschaften,<br />
Tieren, der ganzen sichtbaren<br />
Welt und mit den Wirklichkeiten<br />
der unsichtbaren Welten sind<br />
sein Lebenselixier. Er spricht kaum<br />
darüber, aber alles was ihn bewegt,<br />
geht durch seine Hände und er setzt<br />
es künstlerisch um in einen Linolschnitt,<br />
eine Zeichnung, eine Holzfigur,<br />
in Gedichte, Sprüche.<br />
Bis 1996 kann er tätig sein, bis ihm<br />
durch einen Schlaganfall die Zügel<br />
aus der Hand genommen werden.<br />
Aber auch danach orientiert er sich<br />
wieder an den Gebärden des Frühlings:<br />
im Überwinden der Schwierigkeiten,<br />
im neu Lernen, sich auch<br />
einzustellen auf die zunehmende<br />
Schwäche des Leibes. Er durfte ihn<br />
nun ablegen, um ganz diesem Werden<br />
sich hinzugeben – wie ein Schmetterling<br />
– einem neuen Sonnenaufgang<br />
entgegen, den wir innerlich begleiten<br />
können.»<br />
Für das Kollegium: Anita Probst<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
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