ShinShendo - Rudolf Steiner Schule Basel
ShinShendo - Rudolf Steiner Schule Basel
ShinShendo - Rudolf Steiner Schule Basel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
geschah seitdem. Vaters Arbeit in der<br />
Steffen-Stiftung, seine Vortrags- und<br />
Seminar-Arbeit. Überall hast du ihn<br />
begleitet und seine Arbeit mit aller<br />
Kraft unterstützt und daran teilgenommen.<br />
[…]<br />
Da begannen die Augen leseblind zu<br />
werden. Du, ein Augenmensch, hast<br />
die Sonne, das Licht ebenso geliebt<br />
wie die Erde. Beim Anschauen von<br />
einem brachen Acker wurde dir das<br />
Herz warm und ehrfürchtig. Wenn<br />
die Sonne schien, warst du voll Freude,<br />
Heiterkeit und Glück. Das<br />
Gedicht «Licht ist Liebe …» konntest<br />
schon früh auswendig. Man fühlte,<br />
wenn du es gesprochen hast, dass dir<br />
dieses «Sonne-Werden» der Erde ein<br />
Herzensanliegen war. […]<br />
1992 kam der Tod von Vater. Deine<br />
Leseblindheit nahm stark zu, damit<br />
auch das Wenden nach Innen.<br />
Schmerzhaft für dich – bedeutete es<br />
doch Verzicht rundum. Du wusstest,<br />
warum das so war, hast es einmal<br />
ausgesprochen und Ja gesagt. […]<br />
Treue und Güte war ein Wesenszug<br />
von dir. Man konnte sich auf dich<br />
verlassen.[…] Den Menschen Gutes<br />
zu tun war dir ein Herzenswunsch.<br />
Erzählte dir jemand von Menschen in<br />
Not oder Schwierigkeiten, war dein<br />
erster Satz: «Ja, kann man da nicht<br />
helfen?» Und du hast oft geholfen.<br />
Liebes und Gutes schenken wollen,<br />
du hast diesen Wunsch in einem Text<br />
erlebt, ihn gelernt und aufgeschrieben,<br />
ein Text vom heiligen Franziskus.<br />
Er beginnt so: «Lasset uns lieben<br />
von ganzem Herzen, von ganzer<br />
Seele, von ganzem Gemüt …» Mit<br />
der Pflege der letzten zwei Jahre<br />
haben wir ein wenig zurückgeben<br />
dürfen von dem vielen, was von dir<br />
zu uns kam. Du hast uns die Pflege<br />
leicht gemacht, warst dankbar,<br />
geduldig. In deinem Zimmer lebte<br />
Friede und Ruhe. […]<br />
Du sagtest kürzlich beim Aufwachen:<br />
«Ich habe gerade überlegt, wo<br />
ich daheim bin.» Du hast jetzt das<br />
«Daheim» gefunden, dass dir durch<br />
nichts wieder genommen werden<br />
kann. Dort soll es dir gut gehen, liebe<br />
Mutter!»<br />
Christiane Hohlfeld-Behrmann,<br />
Frühling 2009<br />
Wir danken Karin Behrmann von ganzem<br />
Herzen für ihre pädagogische Tätigkeit<br />
an unserer <strong>Schule</strong>. In den Herzen<br />
der Menschen, für die sie verantwortlich<br />
war und mit denen sie zusammen gearbeitet<br />
hat oder sie eine Wegstrecke begleiteten,<br />
wird sie weiter leben.<br />
Für das Kollegium: Anita Probst<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
61