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ZfS-Bericht Stralsund - Solar - so heizt man heute

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- 27 -Von den beiden Gaskesseln wurde der Anlage zur Warmwasserbereitung für Zapfvolumen und Zirkulationeine Energie QHS von 414,6 MWh/a zugeführt. Zusammen mit der <strong>so</strong>laren Energie QVE mit32,28 MWh/a, die in den Vorwärmspeicher eingebracht wurde, standen der Warmwasserbereitung inSumme 446,9 MWh/a als Energiezufuhr zur Verfügung. Auf der Verbraucherseite konnten für denWarmwasserzapfverbrauch (QVV) 32,20 MWh/a, für die Gebäudezirkulation „Am Stadtwald“ (QVZ)266,1 MWh/a und für die Gebäudezirkulation „Käthe Kern“ (QVZZ) 125,8 MWh/a gemessen werden.In Summe sind dies für Zapfverbrauch und Zirkulation 424,1 MWh/a. Die Differenz von Energiezufuhrund Energiebedarf von 22,8 MWh/a wird für die Deckung der Verluste von Vorwärm- und Bereitschaftsspeichernbenötigt. Bezogen auf die gesamte Energiezufuhr sind dies 5,1 %, was als günstigerWert angesehen werden kann (auch hier wieder zu beachten: Eventuelle Messfehler vgl. oben). Es istallerdings dabei zu berücksichtigen, dass die Speicher in einem sehr warmen Kesselraum aufgestelltsind (geschätzte Raumtemperatur 25 bis 30 °C), bei Aufstellung in einem unbe<strong>heizt</strong>en Kellerraumwürden sich die Speicherverluste ungünstiger darstellen.Der <strong>so</strong>lare Deckungsanteil (bezogen auf die gesamte dem Warmwassersystem zugeführten Energieeinschließlich Speicherverluste) D Zufuhr betrug 7,2 %. Dieser für eine <strong>Solar</strong>anlage zur Warmwasservorwärmungdoch sehr geringe <strong>so</strong>lare Deckungsanteil hat zwei Gründe:Wegen der Kaltwasserfehlströmungen (vgl. Kap. 10) floss im Messjahr nur wenig Kaltwasser durchden <strong>so</strong>laren Vorwärmspeicher, <strong>so</strong> dass der <strong>so</strong>lare Pufferspeicher und damit der Rücklauf zu denKollektoren nicht oft auf eine niedrige Temperatur von ca. 20 bzw. ca. 25 °C abgekühlt wurde. EinGroßteil der <strong>Solar</strong>energie wurde auf einem Temperaturniveau von ca. 60 °C (Erwärmung Zirkulationsrücklauf)bei entsprechend schlechtem Nutzungsgrad für das <strong>Solar</strong>system verbraucht.Die Zirkulationsenergie ist sehr hoch. Dadurch ist der Gesamtenergiebedarf für das Warmwassersystemebenfalls sehr hoch, <strong>so</strong> dass die <strong>Solar</strong>anlage nur einen recht kleinen Anteil an diesem ungewöhnlichhohen Bedarf decken kann.Das Verhältnis zwischen den gemessenen Energiewerten für die gesamte Zirkulation QVZges mit391,9 MWh/a und für die Erwärmung des gezapften Trinkwarmwassers (Zapfenergie) QVV mit 32,2MWh/a beträgt etwa 12 : 1. Selbst wenn <strong>man</strong> für das Seniorenheim in <strong>Stralsund</strong> einen idealen Zustandohne Kaltwasser-Fehlströmungen über die Mischarmaturen annimmt (vgl. Kap. 10), <strong>so</strong> beträgtdas Verhältnis von der dann real geringeren Zirkulationsenergie (QVZge<strong>so</strong>F = 321,4 MWh/a)zur der real höheren Zapfenergie (QVVoF = 102,8 MWh/a) noch etwa 3 : 1 auf. Auch dieser Wertliegt deutlich über dem im Wohnungsbau üblichen Verhältnis von 0,5 : 1 bis 1 : 1 (bei guter Dämmungder TWW-Leitungen). Es ist zwar durchaus normal, dass in Gebäuden mit vielen Zapfstellen und dahereinem weit verzweigten TWW-Netz - wie hier in einem Seniorenheim - der Energiebedarf für dieTWW-Zirkulation erheblich höher liegt als in einem Wohngebäude. Einen Wert von 3 : 1 für das Verhältnisvon Zirkulations- zu Zapfenergie halten wir dennoch für sehr hoch.Die Arbeitszahl A ist mit gemessenen 49,0 unter den vorliegenden Betriebsbedingungen zufriedenstellend hoch und zeigt die gute Abstimmung der elektrischen Verbraucher des <strong>Solar</strong>systems.9.1.2 Messwerte als Tagesmittelwerte der WochensummenIn Tabelle 1 sind bei Energie- und Volumenwerten Jahressummen angegeben. Um genauere Informationenüber die Entwicklung der Mess- und Anlagenkennwerte im Verlauf des Messjahres zu geben,sind in den folgenden 3 Diagrammen die wichtigsten der Energie- und Volumenwerte als Tagesmittelaus Wochensummen <strong>so</strong>wie Temperaturen als Wochenmittel angegeben.Abbildung 6 zeigt für das Jahr 2007 den Verlauf der Einstrahlung in die Kollektorebene (EIK), denErtrag aus dem <strong>Solar</strong>system (QVE) und den Systemnutzungsgrad brutto (Tagesmittel aus Wochensummen)<strong>so</strong>wie den Systemnutzungsgrad (Jahresmittel; 26,7 %). Deutlich zu erkennen ist ein Absinkendes Systemnutzungsgrades im Jahresverlauf (Jahresanfang: ca. 30 %; Jahresende: 15 - 20%).Auf den ersten Blick würde <strong>man</strong> dies als Absinken der Leistungsfähigkeit der <strong>Solar</strong>anlage durch technischeDefekte interpretieren. Die Analyse der Messwerte zeigt aber, dass der gemessene unddurch den <strong>so</strong>laren Vorwärmspeicher fließende Warmwasserzapfverbrauch von etwa 3,0 m³/d amJahresanfang auf unter 1,0 m³/d zum Jahresende hin zurückgegangen ist. Dies führt grundsätzlich zu

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