13.07.2015 Aufrufe

ZfS-Bericht Stralsund - Solar - so heizt man heute

ZfS-Bericht Stralsund - Solar - so heizt man heute

ZfS-Bericht Stralsund - Solar - so heizt man heute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 64 -Von den beiden Gaskesseln wurde der Anlage zur Warmwasserbereitung für Zapfvolumen und Zirkulationeine Energie QHS von 372,1 MWh/a zugeführt. Zusammen mit der <strong>so</strong>laren Energie QVE mit29,37 MWh/a, die in den Vorwärmspeicher eingebracht wurde, standen der Warmwasserbereitung inSumme 401,5 MWh/a als Energiezufuhr zur Verfügung. Auf der Verbraucherseite konnten für denWarmwasserzapfverbrauch (QVV) 18,37 MWh/a, für die Gebäudezirkulation „Am Stadtwald“ (QVZ)261,1 MWh/a und für die Gebäudezirkulation „Käthe Kern“ (QVZZ) 100,2 MWh/a gemessen werden.In Summe sind dies für Zapfverbrauch und Zirkulation 379,7 MWh/a. Die Differenz von Energiezufuhrund Energiebedarf von 21,83 MWh/a wird für die Deckung der Verluste von Vorwärm- und Bereitschaftsspeichernbenötigt. Bezogen auf die gesamte Energiezufuhr sind dies 5,4 %, was als günstigerWert angesehen werden kann (auch hier wieder zu beachten: Eventuelle Messfehler vgl. oben). Es istallerdings dabei zu berücksichtigen, dass die Speicher in einem sehr warmen Kesselraum aufgestelltsind (geschätzte Raumtemperatur 25 bis 30 °C), bei Aufstellung in einem unbe<strong>heizt</strong>en Kellerraumwürden sich die Speicherverluste ungünstiger darstellen.Der <strong>so</strong>lare Deckungsanteil (bezogen auf die gesamte der Warmwasserbereitung zugeführten Energieeinschl. Speicherverluste) D Zufuhr betrug 7,32 %. Dieser für eine <strong>Solar</strong>anlage zur Warmwasservorwärmungdoch sehr geringe <strong>so</strong>lare Deckungsanteil erklärt sich daraus, dass der Zapfverbrauch im Messjahrunerwartet klein ausfiel, während der Energiebedarf für die Warmwasserzirkulation sehr hochgemessen wurde. Das Verhältnis zwischen Energiebedarf für die gesamte Zirkulation QVZges mit361,3 MWh/a und der für die Erwärmung des gezapften Trinkwarmwassers (Zapfenergie) notwendigenEnergie QVV mit 18,37 MWh/a beträgt etwa 20:1. Normalerweise wird im Wohnungsbau bei guterDämmung der TWW-Leitungen ein Energiebedarf für die Zirkulation etwa zu 30 - 50 % vom gesamtenEnergiebedarf für das Warmwassersystem abgeschätzt. Dies entspricht einem Verhältnisvon Zirkulations- zu Zapfenergie von ca. 0,5 : 1 bis 1:1. Selbst wenn <strong>man</strong> für das Seniorenheim in<strong>Stralsund</strong> einen idealen Zustand ohne Kaltwasser-Fehlströmungen über die Mischarmaturen annimmt,<strong>so</strong> tritt bei einem Energiebedarf für die gesamte Zirkulation von QVZge<strong>so</strong>F mit 276,8 MWh/aund einem Energiebedarf für den Zapfwarmwasserverbrauch QVVoF mit 102,8 MWh/a immer nochein Verhältnis von Zirkulations- zu Zapfenergie von fast 3 : 1 auf, was deutlich über dem im Wohnungsbauüblichen Wert liegt. Es ist zwar durchaus normal, dass in Gebäuden mit vielen Zapfstellenund daher einem weit verzweigten TWW-Netz – wie hier in einem Seniorenheim- der Energiebedarffür die TWW-Zirkulation erheblich höher liegt als in einem Wohngebäude. Einen Wert von 3 : 1 fürdas Verhältnis von Zirkulations- zu Zapfenergie halten wir dennoch für sehr hoch.Die Arbeitszahl A ist mit gemessenen 33,6 schlecht (im Jahr 2007 lag sie noch bei einem befriedigendenWert von knapp 50). Folgende Punkte sind für die Verschlechterung der Arbeitszahl maßgebend:Wegen des in 2008 gegenüber 2007 weiter gesunkenen Kaltwasserdurchsatzes durch die <strong>so</strong>larenVorwärmspeicher wurde der Pufferspeicher schlechter (bzw. seltener) auf ein niedriges Temperaturniveauabgekühlt. Dadurch sanken der Systemnutzungsgrad und die <strong>so</strong>lare NutzwärmeQVE in 2008 gegenüber 2007 ab (Nutzwärme 2008: ca. 29 MWh; 2007: ca. 32 MWh).Auf Grund des gesunkenen Kaltwasserdurchsatzes wurde der <strong>so</strong>lare Vorwärmspeicher seltenerauf eine KW-Temperatur von ca. 15 °C abgekühlt. Die Entladung des Pufferspeichers erfolgtedamit mit einem geringeren Temperaturhub. Soll dann die Energie von ca. 29 MWh aus dem Pufferabgeführt werden, muss wegen des im Jahresmittel geringeren Temperaturhubs dem Puffermehr Volumen entnommen werden. Bei konstantem (durch die Entladepumpe vorgegebenem)Durchsatz bedingt dies längere Laufzeiten der Entladepumpe Pufferspeicher und der BeladepumpeVorwärmspeicher.Wegen des gesunkenen Kaltwasserdurchsatzes musste die “Notkühlung“ (Wärmeabfuhr überden Zirkulationsrücklauf) häufiger einsetzen (in 2007 ca. 650 h; in 2008 ca. 1.000 h). Bei “Notkühlung“findet die Entladung des Puffers nur mit ca. 10 K Temperaturhub statt. Die Entladepumpefür den Puffer und die Beladepumpe für den <strong>so</strong>laren Vorwärmspeicher müssen recht lange laufen,um viel Energie abführen zu können.Die Betriebsstunden zeigen diese Zusammenhänge deutlich:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!