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CEWSjournal - Gesis

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03 gleichstellungspolitikdie in den Gesetzen verankerten Instrumente überprüft,angepasst und stärker als bisher mit verbindlichenControlling-Strukturen unterlegt werden.“Weitere Informationen:http://www.fes.de/forumpug/inhalt/documents/Expertise_Internet_.pdfClosing the Gender Gap -Act NowDer aktuell erschienene OECD-Bericht zur Gleichstellungzeigt: „Junge Frauen sind besser ausgebildet,dennoch sind sie auf dem Arbeitsmarktweniger präsent als Männer.“Auszug aus der Ländernotiz Deutschland:„Einen Abschluss von einer Universität, einer Fachschuleoder auch einen Meisterbrief (Tertiärbildung)haben in Deutschland heute 27 Prozent der Frauenzwischen 25 und 34 Jahren, und damit in dieserAltersgruppe mehr Frauen als Männer (25%). Vorzwanzig Jahren war das noch anders. Unverändertjedoch sind die großen Unterschiede in der Studienfachwahlzwischen Frauen und Männern: 2009entfielen in Deutschland nur 16 Prozent der tertiärenInformatikabschlüsse auf Frauen, dafür aber70 Prozent der tertiären Abschlüsse im Gesundheits-und Sozialwesen. Diese Studienentscheidungensind eher mit Einstellungen zu erklären alsmit geschlechtsspezifischen Begabungen. TypischeGeschlechterrollen sollten deshalb schon von kleinauf in Frage gestellt werden, zu Hause und in derSchule. Hilfreich sind dabei Maßnahmen wie der2001 initiierte „Girl’s Day - Mädchen-Zukunftstag“,an dem Mädchen im Teenager-Alter Unternehmen,Universitäten und Forschungszentren besuchen,die Arbeitsplätze im technischen Bereich anbieten.Mit 68 Prozent liegt der Anteil der erwerbstätigenFrauen in Deutschland über dem OECD-Durchschnitt(60 %). Der Anteil der Kinder im Alter bis zudrei Jahren, die tagsüber betreut werden, ist mit 18Prozent hingegen niedrig. Viele Frauen arbeiten inTeilzeit, besonders Mütter: Bei 25 bis 54-Jährigenmit Kindern in Schule oder Ausbildung sind es 62Prozent, in Frankreich dagegen nur 26 Prozent. DieHausarbeit ist indes weiterhin eher in weiblicherHand, Frauen verbringen damit in Deutschland imSchnitt täglich zwei Stunden mehr als Männer.Besonders hoch ist das deutsche Lohngefälle zwischenMännern und Frauen: Für mittlere Einkommenliegt es mit 22 Prozent OECD-weit an dritterStelle (Durchschnitt: 16%). Der Studie zufolge istdie Hälfte dieses Unterschieds auf die verstärkteTeilzeitarbeit von Frauen in Deutschland zurückzuführen.Da Teilzeitarbeit sich oft auch negativauf das berufliche Weiterkommen auswirkt, istdie Lohnlücke bei den über 40-Jährigen drei Malso hoch wie bei jüngeren Erwerbstätigen. Nur 28Prozent der deutschen Führungskräfte und wenigerals vier Prozent der Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliederbörsennotierter Unternehmen sindFrauen. Mit 63 Prozent ist der Einkommensunterschiedzwischen Männern und Frauen in Deutschlandauch bei den Freiberuflern fast doppelt sohoch wie im OECD-Durchschnitt (34%).Kürzere Beitragskarrieren, weniger Arbeitsstundenund niedrigeres Einkommen führen auch zu relativniedrigen Renten. Frauen erhalten im Schnitt nurdie Hälfte der durchschnittlichen Rente, die Männernausbezahlt wird. Dieses geschlechtsbedingteRentengefälle ist das größte in der OECD. ZweiDrittel der deutschen Rentner sind Frauen. DieRentenlücke ist ein wesentlicher Grund dafür, dasszehn Prozent von ihnen in Altersarmut leben.Ein wichtiger Faktor, der es Frauen ermöglichenkann, voll in den Arbeitsmarkt einzusteigen, istdie Kinderbetreuung. Die Reform der Elternzeitin Deutschland hat dazu geführt, dass mehr Vätereine Auszeit für ihre Kinder nehmen. 2007 warenes nur neun Prozent, im 2. Halbjahr 2012 bereits 25Prozent. Insgesamt fehlt in Deutschland aber vielerortsein qualitativ hochwertiges und erschwinglichesBetreuungsangebot. Als Folge des Ehegattensplittingshat Deutschland OECD-weit auch daseinzige Steuer- und Sozialsystem, in dem es sichfür Eltern schulpflichtiger Kinder nicht lohnt, dassbeide Teile arbeiten. Die jüngst beschlossene Einführungdes stark umstrittenen BetreuungsgeldsCEWSJournal Nr. 87 | 24.01.201325

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