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CEWSjournal - Gesis

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03 gleichstellungspolitikBeschäftigungs- und Karriereperspektivenvon FrauenAktuelle Studie des Instituts der deutschen WirtschaftKöln (IW) veröffentlicht.Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männernliegt in Deutschland aktuell bei weniger als2 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studiedes Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).Der niedrige Wert steht nur auf den ersten Blick imWiderspruch zu anderen Erhebungen, die deutlichhöhere Lohnabstände ausweisen.Denn die IW Wissenschaftler haben für denGehaltsvergleich erstens Faktoren wie Teilzeitbeschäftigung,Bildungsstand und Dauer derBetriebszugehörigkeit berücksichtigt. Dadurchreduzierte sich der Lohnabstand, der auf Grundlagedes Sozio-oekonomischen Panels berechnetwurde, von 25 auf 11 Prozent. Zweitens haben sieden Umfang familienbedingter Auszeiten – etwazur Kindererziehung – in die Berechnungen einbezogen.Dabei stellten die IW-Wissenschaftler fest,dass die Lohnlücke weiter schrumpft, wenn dieFrauen nur kurze Zeit zu Hause bleiben: Dauertedie Job-Pause maximal 18 Monate, reduzierte sichder Gehaltsunterschied zu den Männern von 11 aufweniger als 2 Prozent.Die IW-Studie soll außerdem zeigen, warum Frauennoch immer seltener Karriere machen: Deutlichmehr Frauen als Männer arbeiten in Teilzeit – eineBeschäftigungsform, die sich mit Führungsverantwortungschwer vereinbaren lässt. FamilienbedingteErwerbspausen, die überwiegend Frauenin Kauf nehmen, bremsen die Karriere, nach Meinungder Wissenschaftler, ebenfalls aus. Entsprechend,so die IW-Experten, sollen weder staatlichverordnete Frauenquoten noch Eingriffe in dieVerdienstgestaltung helfen. Um Frauen die gleichenKarriere- und Verdienstchancen wie Männernzu ermöglichen, wäre die Politik vielmehr gutberaten, für eine deutlich bessere Betreuungsinfrastrukturzu sorgen, so die Autoren der Studie.Holger Schäfer, Jörg Schmidt, Oliver Stettes:Beschäftigungsperspektiven von Frauen, IW-PositionenNr. 57, Köln 2013, 56 Seiten, 11,80 Euro.http://www.iwkoeln.de/de/presse/veranstaltungen/beitrag/pressekonferenz-beschaeftigungs-undkarriereperspektiven-von-frauen-102502http://www.iwkoeln.de/de/studien/iw-positionen/beitrag/102523Studie: Frauen bei GehaltsverhandlungenzurückhaltenderArgumentieren Frauen in Gehaltsverhandlungenanders als Männer? Setzen sie andere Prioritäten?An der Hochschule Pforzheim gingen die beidenWissenschaftlerinnen Brigitte Burkhart undDr. Kirsten Wüst diesen oft geäußerten Vermutungenauf den Grund. Die Studie ist in der ZeitschriftGENDER, Ausgabe 03/12, veröffentlicht.Grundlage der Analyse sind simulierte Gehaltsverhandlungen,an denen knapp 700 Studierende verschiedenerHochschulen teilnahmen. Der Fokus lagauf dem Verhandlungsverhalten der Studierenden,die kurz vor dem Studienabschluss standen. DasErgebnis: Frauen verhandeln tatsächlich andersals Männer. Sie haben niedrigere Gehaltsvorstellungals die männlichen Bewerber. Im eigentlichenVorstellungsgespräch bleiben sie dann häufig nochunter ihren eigenen Gehaltsforderung.Pokern Männer besser als Frauen? Zwei Drittelder Studentinnen akzeptierten das niedrigereGehaltsangebot im Vorstellungsgespräch gleichbeim ersten Unternehmen. Sie nahmen die Stelledirekt an, bei den männlichen Teilnehmer wardazu nur ein Drittel bereit. Die Studenten setztentendenziell eher auf Risiko. Sie lehnten schnellerein Stellenangebot mit zu niedrigem Gehaltab und hofften auf ein Unternehmen, das ihrerGehaltsanforderung mehr entspricht. „Männersind tendenziell risikofreudiger“, so die Professorinfür Quantitative Methoden, Kirsten Wüst, undCEWSJournal Nr. 87 | 24.01.201327

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