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Große Häuser – kleine Häuser

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und Mittelpfosten (Esche) angeschnitten. Hauptfeuerstelle<br />

in der Mitte des Hauses erbohrt und in Form einer<br />

Lehmlinse randlich aufgedeckt.<br />

Haus 5<br />

Pfostenbau, etwa 5 m breit, mindestens 14 m lang. In den<br />

Schnitten 10 und 13 partiell ausgegraben. Mehrere Pfosten<br />

in Schnitt 13 deuten auf eine dreischiffige Konstruktion<br />

hin. Die Substruktion des Bodens zeigt eine vom Schema<br />

des Hauses 1 abweichende Gitterlage aus fünf längs<br />

laufenden Grundschwellen und quer liegenden Unterzügen.<br />

In Schnitt 11 fand sich eine Lage längs laufender Unterzüge,<br />

die vermutlich die dritte Substruktionsebene darstellen,<br />

auf der die Prügel des Fußbodens auflagen. Von<br />

diesen Bodenhölzern fand sich in den geöffneten Schnitten<br />

jedoch keine Spur. Feuerstellen wurden nicht erfasst.<br />

Haus 6<br />

Zweischiffiger Pfostenbau, etwa 5 m breit und mindestens<br />

10 m lang. In den Schnitten 12 und 14 partiell freigelegt.<br />

Mehrere Seitenwand- und Mittelpfosten (Esche) ergraben.<br />

Hauptfeuerstelle inmitten des Gebäudes angebohrt. Kleine<br />

Nebenfeuerstelle in Schnitt 14 erfasst. Südlich des<br />

Hauses wurde in Schnitt 12 ein Abfallhaufen mit organischem<br />

Detritus angeschnitten.<br />

Haus 7<br />

Pfostenbau von etwa 5 m Breite und maximal 13 m Länge.<br />

In den Schnitten 12 und 16 partiell erfasst. Vierlagiger<br />

Bodenaufbau wie Haus 1, Prügelboden gut erhalten. Mehrere<br />

Wand- und Mittelpfosten (Esche) angeschnitten.<br />

Hauptfeuerstelle mit Lehmlagen etwa in der Mitte des<br />

Hauses angebohrt. Der Eckpfosten in Schnitt 12 zeigt,<br />

dass bis an die Dorfstrasse herangebaut wurde. Im NO des<br />

Hauses wurden in Schnitt 16 mehrere längs liegende Stangen<br />

angetroffen. Ob es sich hier in der Freifläche zwischen<br />

Haus 2 und 7 um Reste einer weiteren Baustruktur handelt,<br />

bleibt offen.<br />

Haus 8<br />

Pfostenbau, vermutlich von ca. 4 m Breite und 15 m Länge.<br />

In den Schnitten 5, 10 und 19 partiell erfasst. Mehrlagiger<br />

Fußbodenaufbau, durch Torfstich stellenweise stark<br />

gestört. Lehme der Hauptfeuerstelle in der Mitte des Hauses<br />

angeschnitten. Zwei Pfosten der Giebelfront bis nahe<br />

an die Dorfstrasse heranreichend.<br />

Haus 9<br />

Pfostenbau, vermutlich etwa 5 m breit und möglicherweise<br />

etwa 15 m lang. In Schnitt 10 partiell angegraben, Pfosten<br />

in Schnitt 19 vermutlich zugehörig, dort aber starke<br />

Störung durch Torfstich. Genaue Orientierung des Gebäudes<br />

unklar. Vierlagiger Fußbodenaufbau wohl ähnlich<br />

Haus 1. Hauptfeuerstelle etwa im mittleren Bereich des<br />

Hauses angebohrt und angeschnitten, mit 25 cm dickem,<br />

im Zentrum durch Brand gelblich gefärbtem Lehmpaket.<br />

Im Inneren der Feuerstelle fanden sich Rindenbahnen und<br />

eine Lage größerer Steine.<br />

Haus 10<br />

Pfostenbau unbekannter Größe. In den Schnitten 14, 15<br />

und 12 durch einzelne Pfosten (Esche) nachgewiesen.<br />

Hauptfeuerstelle mit Lehmlage angebohrt und partiell<br />

freigelegt. Um und unter dem Lehm wirre Holzlage. Vermutlich<br />

schon zur Siedlungszeit stark ruinöser Hausbefund.<br />

Haus 11<br />

Pfostenbau etwa 4,5 m breit und genau 13 m lang. In den<br />

Schnitten 10, 13 und 19 partiell aufgedeckt. Mehrlagiger<br />

Fußbodenaufbau, im Einzelnen nicht geklärt. Feuerstellen<br />

nicht erfasst. Insbesondere war die hintere Giebelfront des<br />

Hauses klar zu erkennen. Unmittelbar außerhalb der S-<br />

Ecke des Hauses fand sich eine <strong>kleine</strong> Konzentration von<br />

menschlichen Fäkalresten, kenntlich an mehreren Beerenkernkonzentrationen.<br />

Hier bestand offensichtlich ein gelegentlich<br />

aufgesuchter Abtritt.<br />

Abb. 21 Seekirch-Stockwiesen. Rekonstruktion<br />

des Hauses mit Einblick in die<br />

Innenräume (Zeichnung<br />

H. Schlichtherle/A. Kalkowski).<br />

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