Große Häuser – kleine Häuser

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20 Abb. 10 Bad Buchau-Dullenried. Siedlungsplan mit Eintragung der Profilaufnahmen in Schnitt 1 der Nachuntersuchung 2000/2001 (nach BOLLACHER 2001a).
Abb. 11 Bad Buchau-Dullenried. Rekonstruktion von Hausböden nach BOLLACHER 2001a, 190. festzustellen, so dass sich vor allem einräumige, mit einer Feuerstelle ausgestattete Kleinhäuser rekonstruieren lassen, deren Dachlast von einer größeren Zahl von Wandpfosten getragen wurde. Die Gebäude ähneln in ihrer Grundform und mittelpfostenlosen Konstruktion den Kleinhäusern von Alleshausen-Grundwiesen, weisen im Gegensatz zu diesen jedoch stabilere Wandpfosten auf. Vor allem sind sie mit Lehmestrichen ausgestattet, was sie in die Nähe der Kleinhäuser der Siedlung Bad Buchau-Torwiesen II bringt. 4.3 Datierung und Fundmaterial Leider konnte bei den Nachuntersuchungen kein geeignetes Holzprobenmaterial für dendrochronologische Analysen sichergestellt werden. Zur 14 C-Datierung wurden zwei Holzkohlestraten aus der Feuerstelle des Hauskomplexes 7a/b herangezogen (Abb. 12). Die gewonnenen Daten liegen kalibriert im Bereich 3332–3035 v. Chr. (Abb. 13) und sind aufgrund der Plateaulage der Kalibrationskurve nicht präziser zu fassen. Das Fundmaterial umfasst Kochtöpfe der Horgener Kultur mit Randlochung, Fingertupfenreihen und Randkanneluren. Durch plastische Applikationen (Fingertupfenleisten, glatte Leisten, Leistensegmente und Knubben) und innengetupfte Standböden ist das Keramikspektrum in die zeitliche Nähe von Nußdorf-Strandbad und Sipplingen Schicht 13 zu stellen. Damit ergibt sich eine Einordnung in die ältere Horgener Kultur, allenfalls noch in den Übergang zur mittleren Horgener Kultur. Eine zeitliche Überschneidung mit Torwiesen II ist möglich, das Fundmaterial vom Dullenried dürfte in der Masse jedoch etwas jünger einzustufen sein. Die Zeitspanne kann aufgrund typologischer Argumente im Vergleich zu den datierten Komplexen am Bodensee auf etwa 3280–3150 v. Chr. geschätzt werden. Es ist denkbar, dass erste Häuser der Siedlung bereits zur Zeit von Torwiesen II bestanden und eine letzte Besiedlung im Übergang zur mittleren Horgener Kultur um 3150 v. Chr. erfolgte. Abb. 12 Bad Buchau-Dullenried, Sondage 2000/2001. Profil durch eine mehrphasige Herdstelle im Bereich von Haus 7a/b. 1 Mudde, 2 Torf, 3 Feuerstellenpackung aus Lehmlagen mit Brandplatten (orange), Kohle- und Aschelagen (schwarz) und Lagen parallel geschichteter Holzruten (Zeichnung Ch. Bollacher/Grafik J. Köninger). Abb. 13 Bad Buchau-Dullenried. Kalibration der 14 C- Daten aus Holzkohlebändern der Feuerstelle in Haus 7a/b, zur Position der Proben vgl. Abbildung 12. 21
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