Große Häuser – kleine Häuser
Große Häuser – kleine Häuser
Große Häuser – kleine Häuser
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7. Seekirch-Achwiesen<br />
7.1 Topographie<br />
Das Siedlungsgelände in der Flur „Achwiesen“ (Gemeinde<br />
Seekirch, Lkr. Biberach) liegt am Ostufer des nördlichen<br />
Riedes, etwa 150 m westlich der auf einem Moränenvorsprung<br />
liegenden Ortschaft Seekirch und südlich einer<br />
großen, von dort aus in das Moor hineinragenden Sandzunge,<br />
die ihre Entstehung lateraler Sedimentfracht des<br />
eiszeitlichen Federsees aus dem „Tiefenbacher Kliff“ verdanken<br />
dürfte. Die Fundstelle befindet sich im Bereich der<br />
Parzellen 132<strong>–</strong>134, 136 und 144<strong>–</strong>146. Die Fundschichten<br />
sind zumeist nur noch von einer dünnen Niedermoordekke<br />
abgedeckt, die häufig schon in Moorerde übergeht. Da<br />
die Fundschichten keine Flächen bilden, sondern aus einzelnen,<br />
in die oberflächennahen Mudden abgesunkenen<br />
Paketen bestehen, liegen dennoch optimale Erhaltungsbedingungen<br />
vor. Hier sind selbst Textilien konserviert, was<br />
in den Moorsiedlungen Oberschwabens eine Seltenheit ist<br />
(vgl. Beitrag FELDTKELLER in diesem Band).<br />
7.2 Grabung<br />
Im Zuge einer intensiven Begehung der Entwässerungsgräben<br />
fand Franz Herzig die Fundstelle in den „Achwiesen“<br />
im Frühjahr 1989. Noch im selben Jahr wurde mit<br />
Bohrungen und Sondagen begonnen, die 1990 ihren vorläufigen<br />
Abschluss fanden. Die tiefen Grabungsschnitte<br />
wurden mit Motorpumpen entwässert, die Bedingungen<br />
für Feinbeobachtungen waren gut. Die Sondagen führten<br />
Radfunde<br />
Profil Abb. 42<br />
zu einer Profilaufnahme entlang des Entwässerungsgrabens<br />
(Graben 1) an der Westflanke von Flst. 146 sowie zur<br />
Öffnung einer daran anschließenden Grabungsfläche von<br />
12 qm (Schnitt 2). Der im SO-Bereich der Siedlung liegende<br />
Schnitt 2 verfolgte die tief in Taschen eingesunkenen<br />
Kulturschichten bis in eine Tiefe von ca. 1,5 m unter<br />
die heutige Oberfläche. Hier wurden feinstratigraphische<br />
Grabungsmethoden mit Einzeleinmessung der Funde angewandt.<br />
Eine systematische Siebung des Grabungsaushubes<br />
erfolgte nicht. Tierknochen wurden gleichfalls eingemessen.<br />
Bodenproben für botanische Untersuchungen ließen<br />
sich in den Profilen durch eingedrückte Profilkästen<br />
Abb. 40 Seekirch-Achwiesen. Schnitt 2 von Süden bei der Freilegung<br />
der Kulturschicht. Man erkennt die schräg gedrückten Pfosten (Foto J.<br />
Köninger).<br />
Profil Abb. 43<br />
Profil Abb. 41<br />
Abb. 39 Seekirch-Achwiesen.<br />
Gesamtplan des Siedlungsareales mit<br />
Bohrpunkten, Grabungsschnitten<br />
und im Folgenden abgebildeten<br />
Profilabschnitten (rot). Ausdehnung<br />
der Siedlungsreste (grau gerastert),<br />
Lehmlinsen (blau). Die Pfeile<br />
markieren aus dem Planausschnitt<br />
hinauslaufende Bohrfluchten (Grafik<br />
A. Kalkowski u. H. Schlichtherle).<br />
41