Große Häuser – kleine Häuser
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Große Häuser – kleine Häuser
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Hand <strong>–</strong> wasserfrei gehalten. Die Freilegungsarbeiten erfolgten<br />
mit Feingerät nach feinstratigraphischen Einheiten<br />
unter dreidimensionaler Einmessung der Funde und Befunde.<br />
Eine Siebung des Grabungsaushubes erfolgte nicht.<br />
Tierknochen wurden wie Funde behandelt. Probenmaterial<br />
für botanische und insektenkundliche Untersuchungen<br />
bargen wir in einer Serie von Profilkästen im Siedlungszentrum<br />
(Kästen E I) und in Einzelproben.<br />
6.3 Befunde<br />
Die Kulturschicht deckt eine rundliche Fläche von etwa<br />
2000<strong>–</strong>2500 qm (Abb. 29). Die Bohrungen ergaben ein<br />
reich gegliedertes Kulturschichtpaket von bis zu 120 cm<br />
Dicke im Siedlungszentrum, das zu den Rändern ausdünnt<br />
(Abb. 31 ). Entsprechend mächtiger wird die Moorüberdeckung<br />
aus Niedermoortorfen den Siedlungsrändern<br />
zu, die im Zentrum etwa 30<strong>–</strong>50 cm, an der Peripherie etwa<br />
100<strong>–</strong>150 cm beträgt. Hier sind die Erhaltungsbedingungen<br />
auch in den oberen Kulturschichtbereichen noch optimal.<br />
Im SO wird das Kulturschichtpaket von einem dünnen<br />
Muddeband überlagert. Die unmittelbare Oberfläche<br />
des im Moor begrabenen „Siedlungshügels“ wird von einem<br />
Bruchtorf gebildet, der bereits in vorgeschichtlicher<br />
Zeit zersetzende Wirkung hatte. <strong>Große</strong> Baumstubben dieses<br />
Horizontes waren mehrfach mit ihrem Wurzelwerk in<br />
die Oberfläche der Siedlungsschicht eingedrungen.<br />
Lediglich an wenigen Stellen konnten die Kulturschichten<br />
vollständig durchgraben werden, was eine Ausschachtung<br />
von 1,70 m unter die heutige Oberfläche erforderlich<br />
machte (Abb. 32 u.). Die Kulturschichten liegen im Siedlungszentrum<br />
auf einem etwa 10 cm dicken Wurzeltorf,<br />
Abb. 30 Alleshausen-Grundwiesen.<br />
Rekonstruktionsskizze der Siedlung, in<br />
einer späten Bauphase, mit den <strong>Häuser</strong>n<br />
1<strong>–</strong>5 und J, die eine Orientierungsgruppe<br />
bilden. Umgebungsbebauung nur angedeutet<br />
(Zeichnung H. Schlichtherle).<br />
im Liegenden folgen Seeablagerungen (Mudde). Das Gelände<br />
war also bei Errichtung der Siedlung bereits verlandet.<br />
Das Kulturschichtpaket ist weiträumig in großer<br />
Mächtigkeit ausgeprägt (Abb. 31). Eindrucksvoll war die<br />
hervorragende Erhaltung der aus pflanzlichen Partikeln<br />
aufgebauten Straten. Es fanden sich ganze Lagen von<br />
Leinstengeln. Mehrfach trieben große Mengen von Stengel-<br />
und Kapselfragmenten im Schöpfwasser der Grabungsschnitte.<br />
Auch lagen solche Lein-Konzentrationen<br />
oft in merkwürdig schmierigen, im frischen Anstich gelbbraunen<br />
Detritusschichten (z. B. Abb. 32, Befund 107), in<br />
denen die Ausgräber tierische Fäkalablagerungen vermuteten,<br />
ohne hierfür allerdings aus dem makroskopischen Befund<br />
konkrete Belege beibringen zu können. Auffällig war<br />
hingegen in allen Grabungsschnitten das Ausbleiben von<br />
Getreidekörnern.<br />
In den organischen Detrituslagen sind blaugrüne Lehme<br />
und Hölzer von Baukonstruktionen eingelagert. Bis an<br />
den Rand der Kulturschicht sind Lehmestriche angebohrt<br />
worden, so dass von einer Bebauung des gesamten Areals<br />
ausgegangen werden kann. Die Struktur der Baureste erschloß<br />
sich zunächst im Entwässerungsgraben. Hier zeigten<br />
sich angeschnittene Fußböden aus dichten Prügellagen<br />
und Unterzügen. Nach Abnahme der obersten Schichten<br />
kamen weitere Bauphasen zum Vorschein (Abb. 32), deren<br />
Aufdeckung im engen Entwässerungsgraben jedoch nicht<br />
durchgängig weiter betrieben wurde.<br />
Um genaueren Aufschluß über die Holzbauarchitektur<br />
und ihre oberflächennahe Erhaltung zu erlangen, wählten<br />
wir <strong>–</strong> ausgehend vom Entwässerungsgraben <strong>–</strong> einen relativ<br />
hochliegenden, nur 30<strong>–</strong>40 cm unter der Grasnarbe befindlichen<br />
Hausfußboden mit angeschnittener Feuerstelle<br />
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