Große Häuser – kleine Häuser
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Fragliche Hausbefunde im Bereich F<br />
Eine Bohrung (bei Koordinate 130/50) in der südlichen<br />
Peripherie der Siedlung erfasste blauen Lehm; Nachschürfungen<br />
bestätigen die Existenz einer Lehmlinse an dieser<br />
Stelle. Ob es sich hierbei um die Reste einer Hausfeuerstelle<br />
handelt, ist ungeklärt. In Schnitt 20 kamen stark zerstückte<br />
Hölzer in unregelmäßiger Lage zum Vorschein.<br />
Die Befunde in diesem anscheinend durch Torfstich in<br />
Mitleidenschaft gezogenen Bereich reichen nicht aus, um<br />
eine dritte <strong>Häuser</strong>zeile zu postulieren<br />
Dorfstraße<br />
Die Siedlung wird von Ost nach West von einem Bohlenweg<br />
durchzogen. Dieser führt landwärts in gerader Linie<br />
aus dem Dorf hinaus, seewärts ist seine Fortsetzung noch<br />
nicht erkundet. Diese Dorfstraße hat einen vier- bis fünffachen<br />
Bodenaufbau. Gitterförmig gelegte Unterzugslagen<br />
tragen den Straßenbelag aus dicht aneinander gelegten<br />
Prügeln, der nur an wenigen Stellen erhalten ist und vorwiegend<br />
aus Rundhölzern besteht. Die Straße ist bislang<br />
auf eine Länge von 40 m nachgewiesen und war etwa<br />
2,5m breit.<br />
Befunde im Dorfeingangsbereich<br />
Mit Schnitt 18 konnte die Dorfstraße östlich des bebauten<br />
Areals nachgewiesen werden. Sie ist hier noch durch drei<br />
längslaufende Unterzüge, stark zerstückte, querliegende<br />
Züge und weitgehend vergangene Reste des Prügelbelages<br />
fassbar. Im benachbarten Schnitt 17 fand sich keine Fortsetzung,<br />
der Erhaltungszustand der Straßenbefunde dürfte<br />
sich deshalb nach O schnell verschlechtern. Unmittelbar<br />
im NO der Straße fand sich im Schnitt 18 ein etwa 1/4 qm<br />
großes Abfalldepositum von 4 cm Mächtigkeit. Es enthielt<br />
in fleckiger Anordnung Holzkohlenester, kalzinierte Knochenfragmente,<br />
eine Keramikscherbe, blaue Lehmflecken,<br />
Rindenfetzen und eine Konzentration von Beerenkernen<br />
(Fäkalrest). Beidseits der Straße waren Schichtdiskordan-<br />
zen im Niedermoortorf erkennbar, entlang derer Hölzer<br />
bis in die Mudde herabreichen (Abb. 24). In der Mudde<br />
fand sich hier zudem ein sehr gut erhaltener endneolithischer<br />
Stangenholm, der wohl den Siedlungsabfällen zuzurechnen<br />
ist (Abb. 28,1). Auch südlich des Straßenkörpers<br />
sind im Schnitt 18 Hölzer in der Mudde, vor allem dünne,<br />
horizontal in die Sedimente einsedimentierte Stangen<br />
(Hasel?) beobachtet worden, dabei auch Beilspäne. Die<br />
Straße selbst liegt hingegen eindeutig auf einem Niedermoorpaket.<br />
Es ist denkbar, dass beidseits der Straße von<br />
den Siedlern der Torf (zur Baumaterialgewinnung ?) ausgehoben<br />
war und deshalb die Hölzer und Funde in tieferliegende<br />
Schichten gelangten. Der Dorfeingang wäre so<br />
beidseits von „sumpfigen Gräben“ flankiert gewesen, die<br />
ein Annäherungshindernis darstellten. Die angetroffenen<br />
Stangenhölzer könnten Reste eines sehr leichten Dorfzaunes<br />
sein. Die moorstratigraphisch komplexe Situation verlangt<br />
eine weitere Klärung im Gelände.<br />
5.4 Datierung und Fundmaterial<br />
Es gibt in der Siedlung kein Eichenholz, so dass vorläufig<br />
kein geeignetes Material für eine dendrochronologische<br />
Datierung vorliegt. Es bleibt zu hoffen, dass sich bei Erarbeitung<br />
einer Eschen- und Buchenchronologie noch jahrgenaue<br />
Daten ergeben werden. Buchen- und Eschenholz<br />
Abb. 23 Seekirch-Stockwiesen. Profilsteg in<br />
der Hauptfeuerstelle in Haus 1 (Foto<br />
H. Schlichtherle).<br />
Abb. 24 Seekirch-Stockwiesen. Stark<br />
überhöhtes Profil (Ostprofil Schnitt<br />
18). Der landwärts führende<br />
Bohlenweg (5) liegt auf einem Horst<br />
vorsiedlungszeitlicher Torfe (4),<br />
beidseits sind Hölzer und Funde in<br />
Mudden (3) einsedimentiert. Torfe<br />
(6) und Abraum (7) decken die<br />
Befunde ab (Grafik A. Kalkowski u.<br />
H. Schlichtherle).<br />
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