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Große Häuser – kleine Häuser

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liegt in großer Zahl vor und verspricht zumindest relativchronologische<br />

Ergebnisse zur Beurteilung der siedlungsinternen<br />

Baudynamik. Die Holzproben werden im Rahmen<br />

einer Dissertation bearbeitet.<br />

Vier Eschenpfosten aus Haus 1 sind einer 14 C-Datierung<br />

unterzogen worden. Zur Datierung kamen jeweils die letzten<br />

10 Jahrringe der insgesamt etwa 30jährigen Hölzer, die<br />

eine gleiche Deckungslage in der Jahrringfolge aufwiesen,<br />

also gleichzeitig gefällt worden waren. Die Daten liegen<br />

kalibriert (1σ) nach Stuiver und Kraeds (1986) zwischen<br />

3036<strong>–</strong>2703 v. Chr., mit hohen Probabilitäten im Bereich<br />

2900<strong>–</strong>3000 v. Chr. (Abb. 25). Zudem wurde ein Wurzelstubben<br />

(Erle ?) unmittelbar über dem Siedlungshorizont<br />

verprobt. Dieser ergab ein Rohdatum von 4117±23 BP,<br />

kalibriert (1σ) von 2855<strong>–</strong>2610 v. Chr. Die Datierungen<br />

des Siedlungshorizontes liegen somit tendenziell vor der<br />

Masse der Goldberg III-Daten (SCHLICHTHERLE 1999, 38<br />

Abb. 4).<br />

Das Fundmaterial der Siedlung ist erstaunlich spärlich. Es<br />

liegen aus doch immerhin 380 qm feingegrabener Siedlungsfläche<br />

nur 145 meist kleingescherbte Keramikfragmente,<br />

12 Silices, 2 Steinbeile, 1 Schleifplatte (Abb. 27), 8<br />

Birkenrindenrollen, 1 hölzerner Stangenholm, ein Spaltkeil<br />

und 1 Haken vor (Abb. 28). Zudem lag im Bereich der<br />

Dorfstrasse vor Haus 1 das Fragment eines Wagenrades.<br />

Das <strong>kleine</strong> Keramikspektrum umfasst vor allem steilwandige<br />

Töpfe, die in nahezu allen Fällen durch Inhaltsreste<br />

als Kochgefäße zu deuten sind (Abb. 26). Die Ränder werden<br />

meist von Einstichreihen begleitet, Randkanneluren<br />

oder andere Verzierungen fehlen. Mehrere Flachböden<br />

dürften zu den Kochtöpfen gehören. Hinzu kommen<br />

Fragmente <strong>kleine</strong>rer Gefäße (Abb. 26,12.14) und das<br />

Fragment wohl eines Gefäßes mit abgesetztem Schulterfeld<br />

(Topf oder Knickschüssel?) (Abb. 26,13). Das Formenspektrum<br />

findet gute Entsprechungen in den Siedlun-<br />

Abb. 25 Seekirch-Stockwiesen. Kalibration der Radiokarbondaten<br />

aus 4 Pfählen (Haus 1) der Siedlung Stockwiesen. Analysen Heidelberg,<br />

HD 14808, HD 14749, HD 14750, HD 14748.<br />

Abb. 26 Seekirch-Stockwiesen. Keramik<br />

(Zeichnungen A. Kalkowski).<br />

Abb. 27 Seekirch-Stockwiesen. Schleifplatte aus Sandstein<br />

und Beilklingen aus Edelserpentin.

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