also hier größtenteils durch Streuung undReflexion <strong>an</strong> verhältnismäßig großen Teilchenbewirkt und ist deshalb wenig farbselektiv. Mitdieser Schlußfolgerung stehen die Ergebnisseaus der Unterlichtmessung (siehe Fig. 10 ) inbester Uebereinstimmung.c) Im Bielersee sollten wir also ähnliche Verhältnissefinden wie im Thunersee. Die Verhältniszahlenmaximaler zu minimaler Lichtdurchlässigkeitgleichen sich aber nur im Grünund im Gelb, während die Extinktionszunahmeim Blau für den Bielersee wesentlich größer ist.Dieser starke Abfall in der Blaudurchlässigkeitläßt aber mit ziemlicher Sicherheit auf einereichliche Zufuhr <strong>an</strong> Humusstoffen schließen.Bezieht der Bielersee doch sein Wasser zumgroßen Teil aus Murten- und Wohlensee, alsoaus zwei Gewässern, die zu den lichtundurchlässigstender Schweiz gehören. Daß, wie wirweiter vorn feststellten, die höher gelegenenSeen als Klärbecken für die tief erliegendendienen, gilt eben hauptsächlich in bezug aufSchwebestoffe und kaum für gelöste Subst<strong>an</strong>zen.Tabelle 4 gibt uns zudem einen Hinweisauf den Nährstoffreichtum und die intensivebiologische Produktion dieses Sees. Im Verbrauch<strong>an</strong> Stickstoff und Phosphat währenddes Sommers wird er nur vom Rootsee übertroffen.d) Einen eigentümlich flachen Verlauf zeigt dieTr<strong>an</strong>smissionskurve des Zürichsees zwischen630 und 450 m µ, während sie gegen Rot undUltraviolettl sehr steil abfällt. Diese Merkwürdigkeitwurde in zahlreichen Messungen immerwieder festgestellt; eine Erklärung konnte ichaber nicht finden. Liegt sie vielleicht in derTatsache, daß der Zürichsee von Natur aus oligotrophwäre ( morphometrisch), durch denEinfluß des Menschen aber zu einem eutrophenGewässer umgestaltet wurde? M i n d e rsagt darüber [ 40] :«Unserem Beobachter müßte also dieser Seedoch recht verdächtig und rätselhaft vorkommen.Wie steht es damit? Flüchtig skizziert undder eingehenden Beh<strong>an</strong>dlung vorweggenommen,lautet die Antwort, daß der Zürichseeein <strong>an</strong>deres und reicheres Pl<strong>an</strong>kton, und zwarin erster Linie Pfl<strong>an</strong>zenpl<strong>an</strong>kton hat als dieübrigen großen und tiefen Voralpenseen, derGenf ersee, Thuner- und Brienzersee, W alensee,Vierwaldstättersee, Bodensee und die subalpinenR<strong>an</strong>dseen südlich der Alpen. Er verhältsich im Zusammenh<strong>an</strong>g damit auch <strong>an</strong>ders inder Sichttiefe und Farbe. Das reiche Pl<strong>an</strong>kton-1Mit Ultraviolett wird hier das Spektralgebiet um 380 mµ,bezeichnet. In diesem Gebiet zeigt sich bereits eineaußerordentlich große Variation in der Durchlässigkeitder Seen, und doch wird in den obersten Schichten geradenoch so viel Licht dieses Wellenbereiches durchgelassen,daß ein Messen und Vergleichen möglich ist.leben bedingt einen intensiveren Seestoffwechselmit m<strong>an</strong>nigfaltigen Eigentümlichkeiten, besondersder Sauerstoffverhältnisse, aber auchder Sedimente des Profundals etc. Ueberdieswerden wir nachweisen können, daß diese Abweichungenvon Hause aus dem Zürichseenicht imm<strong>an</strong>ent sind, sondern die Folge einerEntwicklung innerhalb einiger Jahrzehnte. DieseEntwicklung aber ist nur teilweise die von derSeetypenlehre vorgezeichnete; sie ist auch nichtnatürlich, sondern kulturbedingt.»e) Wie zu erwarten zeigen die schwächer durchfluteten,aber nährstoffreichen Seen ( Lug<strong>an</strong>er-,Murten- und Zürichsee) ausgesprochen farbselektive Extink tionssch w<strong>an</strong>kungen.f) Der Rootsee scheint verhältnismäßig gut durchflutetzu sein. Zeigt er doch in allen untersuchtenFarbbereichen ähnliche, sehr große Extinktionsschw<strong>an</strong>kungen.Leider sind wir bei diesemGewässer in bezug auf Durchflutungsgrad aufbloße Vermutungen <strong>an</strong>gewiesen.g) Wir stellten fest: Spektral gleichmäßige Extinktionszunahmeläßt auf Vorh<strong>an</strong>densein von mineralischenTrübungsstoffen schließen, währendExtinktionszunahme im Blau die Vermehrungvon gelösten Subst<strong>an</strong>zen, namentlich von Humusstoffen<strong>an</strong>zeigt. Recht aufschlußreich istdeshalb die Angabe der Ultraviolettdurchlässigkeiteines Gewässers in bezug auf seine Gelbdurchlässigkeit.So finden wir bei den untersuchtenSeen folgende Zahlen(Tk 380 m[i : Tk 600 mµ) :Max. Min.Thunersee 1,00 0,83Brienzersee 0,81 0,88Lug<strong>an</strong>ersee 0,80 0,18Bielersee 0,57 0,27Zürichsee 0,49 0,28Murtensee 0,19 0,09Rootsee 0,09 0,08Dest. Wasser 1,10Dieses Verhältnis, das oft als «relative Ultraviolettdurchlässigkeit»lbezeichnet wird, zeigt:a) Der Thunersee kommt der relativen Ultraviolettdurchlässigkeitdes destillierten Wassersam nächsten. (Klarster See unserer Untersuchungsreihe.)b) Ausgenommen beim Brienzersee geht dieR. U.-Abnahme mehr oder weniger parallelmit einer Abnahme der totalen Lichtdurchlässigkeit.1Im folgenden wird die relative Ultraviolettdurchlässigkeitkurz mit R. U. bezeichnet.18
Je größer diese Abnahme, um so größer mußder durch Absorption bewirkte Extinktions<strong>an</strong>teil<strong>an</strong>genommen werden.c) Murtensee und Rootsee besitzen sowohl beimaximaler wie bei minimaler Lichtdurchlässigkeitausgesprochen kleine R. U. Also spielen indiesen beiden Seen eingeschwemmte Suspensionenfür die Extinktion eine unbedeutendeRolle.d) Lug<strong>an</strong>er-, Bieler- und Zürichsee zeigen abwechselndsowohl große wie verhältnismäßig kleinereR. U. Der Lug<strong>an</strong>ersee übertrifft in dieserBeziehung alle <strong>an</strong>dern Gewässer bei weitem.Dies ist wohl intensiverer biologischer Tätigkeitzufolge höherer Temperatur zuzuschreiben.2. UnterlichtUnterlichtmessungen können zur Klärung zahlreicherProbleme beitragen wie z. B.:a) Anteil der Streuung <strong>an</strong> der Extinktion eines Gewässers.b) Art und Menge der suspendierten Stoffe.c) Zust<strong>an</strong>dekommen der wahren Farbel eines Gewässers.d ) Welche Lichtintensität kommt einem undurchsichtigenOrg<strong>an</strong>ismus von unten her zu? (DieserAnteil k<strong>an</strong>n bis über 25 % der Gesamtintensitätbetragen.)Das Unterlicht wurde auf unseren Exkursionenstets möglichst gleichzeitig mit dem Oberlicht gemessen.Die Messung erfolgte bis zu jener Tiefe, inwelcher sich noch ein brauchbarer Galv<strong>an</strong>ometerausschlagzeigte. Tab 7 und 8 enthalten eine Zuzammenstellungdes im Sommer 1955 und im Winter1955/56 in den obersten 5 Metern gemessenenmittleren Unterlichtes.Tabelle 7Intensität des Unterlichtes in Prozenten des Oberlichtes,Winter 1955/56.Ungefährer opt.Schwerpunktmµ,6601600 530 430 1380 1Filter ohn
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Tab. 24Chemische und bakteriologisc
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Wir glauben aber, daß Turbulenz im
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