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Vergleichende limnologische Untersuchungen an sieben ...

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Murtensee ergab sich durch Aufwirbelung vonBodenschlamm. Denn die M essung mußte derschlechten Witterung wegen von einem Stegaus vorgenommen werden. Für den Zust<strong>an</strong>ddes Sees ist deshalb nur die Messung, die zehnTage später ausgeführt wurde, repräsentativ.c) Sehr charakteristisch zeigt sich <strong>an</strong>nähernd gleicheLichtdurchlässigkeit beim Brienzersee inGelb, Grün und Blau (Zusammenlaufen derKurven Juni 1953 und 1954) bei Extinktionszunahmeinfolge intensiver Durchflutung. (Vergleichehierüber die Ausführungen S. 1 7. )Ebenso wie bei Abschätzung der Beziehung zwischenExtinktion und Durchflutung ergeben sichbei einem Vergleich der Variation von Extinktionund Unterlicht zwei H auptgruppen. In stark durchflutetenSeen wie Brienzer-, Thuner- und Bielerseeentspricht einer Extinktionszunahme im allgemeineneine Zunahme des Unterlichtes, währendin den ausgesprochen eutrophen Gewässern wieRoot- und Murtensee ein Minimum der Lichtdurchlässigkeitjeweils mit einem Minimum imUnterlicht korrespondiert. Auch hierin zeigt sichdeutlich, daß die Lichtverhältnisse in diesen beidenSeen nicht wesentlich von der Durchflutung abhängigsind. Zürich- und Lug<strong>an</strong>ersee zeigen sowohlMerkmale der ersten wie der zweiten Gruppe undverraten damit erneut ihren zwiespältigen Charakter.(Von Natur aus oligotrophe, aber durch Kultureinflußweitgehend eutrophierte Gewässer; bezüglichZürichsee siehe hierüber S. 18. ) Doch zeigensich auch sonderbare Abweichungen von derRegel, die einer Erklärung bedürfen:a) Unterlichtmaximum im Brienzersee Anf<strong>an</strong>gJ<strong>an</strong>uar 1954: Zufolge bedeutender Windtätigkeitwaren wir gezwungen, die Messung imWindschatten innerhalb der Bucht von Bönigen,also in Nähe der Lütschinenmündung auszuführen.Die Lütschine zeigte einen für dieJahreszeit verhältnismäßig hohen Trübungsgrad,und die bedeutende Unterlichtintensitätist zweifellos der überdurchschnittlichen Zufuhrvon Flußtrübe und der unmittelbarenNähe der Flußmündung zuzuschreiben. Vermutlichhätte sich in genügender Entfernung zudieser Jahreszeit auch eine größere Lichtdurchlässigkeitgezeigt.b) Anstieg sowohl in der Lichtdurchlässigkeit wieim Unterlicht im Brienzersee vom Juni zumAugust 1954: Seitherige <strong>Untersuchungen</strong> ergaben,daß sich Aare und Lütschine im Augustmeist in einer Tiefe zwischen 10 und 15 m ähnlicheinem T eppich in die Wassermasse einschieben(vergl. Temperaturkurve Abb. 33) .Dieser Trübungshorizont ist so dicht, daß ergewissermaßen wie weißlicher Seeboden wirktund die Lichtstrahlen größtenteils reflektiert.Dadurch ist auch die geringe Selektivität desUnterlichtes zu erklären. Auf die Lichtdurchlässigkeitin den oberen Schichten hat aber dergen<strong>an</strong>nte Trübungshorizont keinen Einfluß. ImGegensatz zum Brienzersee zeigt der Thunerseevom Juni zum August 1954 einen Abfalldes Unterlichtes bei gleichzeitigem Anstieg derLichtdurchlässigkeit, also normalen Verlauftrotz qu<strong>an</strong>titativ ähnlichen Durchflutungsverhältnissen. Dies ist aber auch zu erwarten, wennwir bedenken, daß sich die eingeschwemmtenTrübungsstoffe im Brienzersee in g<strong>an</strong>z bestimmterTiefe halten und daß dem Thunersee deshalbverhältnismäßig wenig getrübtes Ob ~ r­flächenwasser zufließt. Zudem schichtet sich,wie <strong>Untersuchungen</strong> gezeigt haben, dieses Wasserin Tiefen ein, die selbst während des Tagesbedeutend schw<strong>an</strong>ken können, entsprechend denVeränderungen der Oberflächentemperatur imBrienzersee. Allerdings zeigt die K<strong>an</strong>der einähnliches Verhalten wie Hasliaare und Lütschine;doch tritt ihre Bedeutung qu<strong>an</strong>titativgegen diejenige der Aare bei Interlaken zurück.c ) Interess<strong>an</strong>t ist der gleichzeitige Abfall in derLichtdurchlässigkeit wie im Streulicht im Lug<strong>an</strong>erseevom Juni zum August 1954. Die Abnahmeim Streulicht erklären wir uns durcheinen Rückg<strong>an</strong>g der Wasserführung, währendder starke Abfall in der Blaudurchlässigkeit aufeine Zunahme <strong>an</strong> gelösten Humussubst<strong>an</strong>zenschließen läßt. Im allgemeinen wird das Vorh<strong>an</strong>denseinvon sogen<strong>an</strong>nten «Gelbstoffen» derWasserzufuhr aus Moorgebieten zugeschrieben,während nach unseren Beobachtungen ebenfallsintensive biologische Tätigkeit eine ausgesprocheneAnreicherung von blauabsorbierendenStoffen im Gefolge hat.Das Parallelgehen von Unterlicht- und Lichtdurchlässigkeitskurvenin Root- und Murtenseeerklären wir uns durch das <strong>an</strong> und für sich geringeUnterlicht in diesen Seen, verbunden mit einemeventuelle Schw<strong>an</strong>kungen überdeckenden größeren,durch die Konstruktion der Meßgeräte bedingtensystematischen Fehler. Denn die genaue Unterlichtintensitätwürde sich nur bei unendlich kleinemAusmaß des Lichtmeßgerätes ergeben. Je größerdieses, um so mehr wird es sich den von oben kommendenLichtstrom selber abdecken. Je größerferner die Extinktion, um so stärker wird dieserEffekt in Erscheinung treten, weil in diesem Falldie wirksame Streustrahlung aus um so engeremNachbarbezirk und aus um so geringerer Tiefe aufdie lichtempfindliche Fläche der Zelle gel<strong>an</strong>gt. Wiewir auf S. 20 ausführten, müßte sich bei geringerSelektivität im Unterlicht in Abb. 10 eine Geradeergeben. Diese Behauptung gilt sinngemäß auchnur streng bei unendlich kleinen Dimensionen desLichtmeßgerätes. Im praktischen Fall aber mußsich ein scheinbarer Intensitätsabfall gegen die Bereichezunehmender Extinktion zeigen, wodurchdie Kurven für das Unterlicht ein den Oberlichtkurvenmehr oder weniger ähnliches Aussehen erhalten.Diese Zusammenhänge werden von uns24

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