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Vergleichende limnologische Untersuchungen an sieben ...

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Murtensee ( 2. 8.) :Die Temperatursprünge wurden weitgehendgeglättet und verwischt.Bielersee ( 3. 8.) :Da das zufließende Wasser sich in derjenigenTiefe des Sees einschichtet, die seinerDichte entspricht, ist zu erwarten, daß dadurchbeim Bielersee vor allem oberflächennaheSchichten betroffen werden. Erhältdieser See doch hauptsächlich erwärmtesOberflächenwasser aus verschiedenen <strong>an</strong>dernSeen. Damit läßt sich wohl auch die «Epilimnionbildung»,die am 2. 8. 53 bis 12 mund am 18. 8. 54 bis 15 m Tiefe reicht, erklären.Thuner- und Brienzersee ( 4. 9. und 6. 8.):Auch hier Einschichtung des im Brienzerseevorerwärmten Wassers in oberflächennaheSchichten des Thunersees, wodurchsich dessen Wärmeinhalt noch deutlicher alsbei der letzten Messung von demjenigen desBrienzersees unterscheidet. Der Abfluß erwärmtenWassers aus dem Brienzersee inden Thunersee und der dadurch bewirkteWärmetr<strong>an</strong>sport wird im Abschnitt «Wärmeinhait>> eingehender besprochen.Zürichsee ( 13. 8.):Vermutlich hat sich hier das zufließendeWasser in 14 bis 30 m Tiefe eingeschoben,wodurch Temperatursprünge in dieser Tiefeverwischt, oberhalb aber verschärft wurden.Doch spielt beim Zürichsee die Beckenformfür die Bildung thermischer Schichten zweifelloseine wichtige Rolle (siehe Abschnittc 5).Wir stellen zusammenfassend fest:- Rege Durchflutung bläht die sogen<strong>an</strong>nteSprungschicht auf und verwischt die feinerenTemperatursprüngein derselben.Sekundär k<strong>an</strong>n Durchflutung aber auchTemperaturehöhung im Epilimnion unddamit Verschärfung thermischer Schichtungbewirken, indem warmes Oberflächenwassereines Sees einem <strong>an</strong>dern Seezugeführt wird.d) Oktober 1953Die herbstliche Abkühlung hat eingesetzt;die Wärmeabgabe übertrifft die -aufnahme,und damit hat auch die Bildung eines eigentlichenEpilimnions begonnen. (Siehe hierüberAbschnitt C 4.) Die Abnahme der Stabilitätläßt die Durchmischungsarbeit desWindes augenscheinlicher zur Geltung kommen.(Verschärfung des Temperaturgefällesin 14 m Tiefe bei Murten- und Lug<strong>an</strong>ersee,in 12 m beim Zürich- und in 6 m beimRootsee.) Eine Ausnahme macht nur derBrienzersee infolge seiner geringen Oberflächentemperatur.Denn je niedriger diese,um so später wird sich jener Zust<strong>an</strong>d einstellenin welchem die Wärmeabgabe <strong>an</strong> dieAtmosphäre die Einstrahlung übertrifft. DerUnterschied im Wärmeinhalt bei ThunerundBrienzersee (trotz weitgehender Uebereinstimmungvon Beckenform und Klima)ist überraschend groß. (Siehe hierüber Abschnitt«Wärmeinhalt».) Interess<strong>an</strong>t ist einVergleich der Monatsmittel der Lufttemperaturender entsprechenden Gebiete im Oktober1953 mit den Oberflächentemperaturender verschiedenen Seen. (Siehe Abb.23.) Es ergibt sich folgende Reihenfolge:Lug<strong>an</strong>erseeZürichseeRootseeThunerseeBieler- undBrienzerseeDifferenz aus Monatsmittelder Lufttemp. und Oberfiächentemp.der Seenca. 7 occa. 6 occa. 5,5 ° cca. 4 ocMurtensee ca. 3 occa. 2 ocDie herbstliche Abkühlung geht bek<strong>an</strong>ntlichin der Weise vor sich, daß die <strong>an</strong> derOberfläche abgekühlten Wasserteilchen absinken,wodurch wärmere nach oben gedrängtund dem Wärmeentzug ausgesetztwerden. Durch diese Konvektionsströmungwird die Temperaturkurve gewissermaßenvon «rechts her senkrecht beschnitten».Windwirkung k<strong>an</strong>n nun durch Turbulenzdiesen Wärmetr<strong>an</strong>sport aus der Tiefe inRichtung Oberfläche wesentlich beschleunigen.Und wir glauben, daß die rasche Abkühlungbei Murten- und Bielersee der intensivenWindtätigkeit zuzuschreiben ist.(Vergleiche die verschiedenen Windkurvenfür Sept.-Okt. 1953 in Abb. 28.) Das Gegenbeispielfinden wir im Lug<strong>an</strong>ersee: Zufolgeder höheren Temperatur besitzt dieserSee eine größere Stabilität der Schichtungund setzt der durchmischenden Wirkungdes Windes größeren Widerst<strong>an</strong>d entgegenals die <strong>an</strong>deren Seen.Der Einw<strong>an</strong>d, die gen<strong>an</strong>nten Erscheinungenkönnten auf die Zeitdifferenz zwischender Messung im Lug<strong>an</strong>ersee ( 3. 10.) undderjenigen im Murtensee ( 15. 10.) zurückgeführtwerden, wird durch die Feststellung,daß ab 10. 10. 1953 wieder ein bedeutenderAnstieg der Lufttemperatur einsetzte, entkräftet.

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