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Vergleichende limnologische Untersuchungen an sieben ...

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von uns seit 1951 verwendet und hat sich ausgezeichnetbewährt. Ihr besonderer Vorteilliegt im Wegfall des Fallgewichtes.4. HärtebestimmungWir titrierten in üblicher Weise 100 cm3 Untersuchungswassermit einer zehntelnormalenSalzsäure gegen Methylor<strong>an</strong>ge (später «Mischindikator»des k<strong>an</strong>tonalen chemischen Laboratoriumsin Bern) und multiplizierten den Alkalinitätswertmit 5, wodurch sich die Härte infr<strong>an</strong>zösischen Härtegraden ergab.2. Die B estimmung von Nitrat und PhosphatDie Nitrate wurden nach Angaben des Schweiz.Lebensmittelbuches, die Phosphate mit Molybdän-Wolfram-Reagens,Zinnehlorür und Phosphatvergleichslösungnach Anleitung des K<strong>an</strong>tonschemikersin Luzern, H errn Dr. Adam, bestimmt.3. SauerstoffbestimmungDie Sauerstoffwerte ermittelten wir nach derbewährten Winklermethode mit der von A 1 -ster b e r g <strong>an</strong>gegebenen Modifikation. (Vorbromierungder Proben. ) Ab Sommer 1954·wurde, unseres Wissens erstmals in der Schweiz,das elektrische Sauerstofflot <strong>an</strong>gewendet. Wirverweisen diesbezüglich auf eine Publikationvon 0 h 1 c [ 50] im «Jahrbuch für Wasserchemieund Wasserreinigungstechnik» 1952,Bd. XIX. Unsere Erfahrungen sind kurz folgende:a ) D as elektrisch e Sauerstofflot ist in der H<strong>an</strong>dhabungsehr einfach und gestattet, eine Wassermassein bezug auf Sauerstoffgehalt gewissermaßenabzutasten. Auf diese Weisekönnen auch Mikroschichtungen, deren Ermittlungsonst auf Zufälligkeit beruht, festgestelltwerden.b ) Die Anwendung des Sauerstofflotes bedingtaber eine lückenlose vertikale T emperaturkontrolle,wozu sich nur ein elektrischesThermometer eignet. D enn die ermitteltenSauerstoffwerte müssen peinlich genau aufeinheitliche T emperatur reduziert werden.c ) Bei Anwendung des Lotes in verschiedenenSeen müssen unbedingt jedesmal mindestenszwei Vergleichsuntersuchungen nach derWinklermethode durchgeführt werden, wozusieh am besten die Extremstellen derSauerstoffkurve eignen. Die~ ist aber auchbei V erwcnd ung des Lotes im gleichen Seezu empfehlen.d ) Wir erzielten gute Ergebnisse mit Gold­( 1 cm2) und Zinkelektroden ( 4,5 cm 2 ), derengegenseitiger Abst<strong>an</strong>d 11 mm betrug.Das verwendete Amperemeter hatte bei derbetreffenden Shuntschaltung einen Innenwiderst<strong>an</strong>dvon zirka 350 Q und einenEndausschlag von 300 ,11 A.C. Nitrate und PhophateEs sei einleitend betont, daß der Nährstoffhaushaltder Gewässer äußerst komplexe Problemebietet. (Siehe Ruttner [55] S. 75- 93.) Wirglauben nicht etwa durch unsere unvollständigenund vereinzelten Bestimmungen von Nitraten undPhosphaten zur Lösung dieser Probleme beizutragen.Es h<strong>an</strong>delt sich lediglich um eine ersteOrientierung, um ein Abtasten. Unsere Angabenwerden wir ergänzen durch diejenigen aus einer1953 erschienenen Publikation von Thomasüber «Empirische und experimentelle <strong>Untersuchungen</strong>zur Kenntnis der Minimumstoffe in 46 Seender Schweiz und <strong>an</strong>grenzender Gebiete».Ueber die Bedeutung der Nitratbestimmung alsIndikator für den Gesamtkreislauf des Stickstoffssagt M i n d e r [ 4 2 J auf S. 13 7 :«Im allgemeinen lassen sich nicht alle hier wiedergegebenenbiochemischen Umsetzungen gleichmäßigleicht verfolgen. Am ausgeprägtestensind Verschiebungen am Gehalt des Nitratstickstoffesfeststellbar. So z. B. nimmt der Nitratstickstoff,soweit wir das bis heute verfolgenkonnten, beim Anschießen der Pl<strong>an</strong>ktonvegetationim Frühjahr in den entsprechenden Oberflächenschichtenspont<strong>an</strong> ab, während der Ammoniakstickstoff<strong>an</strong>scheinend kaum <strong>an</strong>gegriffenwird, oder doch nicht so, daß der Vorg<strong>an</strong>g<strong>an</strong>alytisch erfaßbar ist. Die Gründe dafür sindverschieden und m<strong>an</strong>ches ist noch dunkel.»Ueber die Bedeutung der Phosphate lesen wir beiRu t t n er [ 55 J auf S. 81:«Phosphate gehören zu jenen Nährstoffen, diein unseren Gewässern in den geringsten, ja oftunvorstellbar kleinen Mengen vorkommen. Enthältdoch das Wasser der oligotrophen Seen oftweniger als ein Tausendstel Milligramm ( 1 y )<strong>an</strong>org<strong>an</strong>ischen P im Liter, ja, der Gehalt sinktnicht selten unter die Erfassungsgrenze derüberaus empfindlichen Molybdänblau-Methode.Noch mehr als die Möglichkeit des Nachweisessolch geringer M engen muß die Fähigkeit derPl<strong>an</strong>ktonalgen, auch diese Spuren eines lebenswichtigenNährstoffes zu verwerten, Staunenerregen.»Auf ein aufschlußreiches Experiment, das Th o -m a s <strong>an</strong> Winter- und Sommerwässern aus 46Schweizerseen ausführte, sei hier hingewiesen, dasich unter diesen Seen auch sämtliche von unsuntersuchten befinden. Ein Zusatz von reichlichNitraten und Phosphaten vermochte in sämtlichenProben eine Algenhochproduktion zu bewirken,woraus hervorgeht, daß die biologische Tätigkeit59

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