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Vergleichende limnologische Untersuchungen an sieben ...

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mit der Durchflutung zu erkennen, wurden dieMonatsmittel der sekundlichen Ablußmengeeiniger Seen ebenfalls dargestellt. Die Monatsmittelder Lufttemperatur sollen vor allem alsIndikator für die Einstrahlung dienen. Denndie Atmosphäre wird ja vor allem vom Bodenher, also indirekt auch durch Einstrahlung erwärmt(siehe S. 34). Erwartungsgemäß erreichendie tiefsten Seen Maximum und Minimumihrer Mitteltemperaturen später als die seichteren.Die Verzögerung gegenüber dem Maximumder Lufttemperatur (Juli) beträgt beispielsweisefür 1953 bei Lug<strong>an</strong>er-, ThunerundBrienzersee ca. 3 Monate, bei allen <strong>an</strong>dernca. 1 Monat. Hier wirkt sich beim Zürichseewieder seine Beckenform aus, welche der windbedingtenDurchmischung sehr bald eine Tiefengrenze setzt (siehe S. 48), während dies beimAbsinken abgekühlter Wasserteilchen (Konvektionsströmung)viel weniger der Fall ist.Ist einmal die T emperatur der obern Schichtenbis auf diejenige der tiefem abgebaut, so k<strong>an</strong>nsich die Wärmereserve der Seetiefe einschaltenund den Tiefpunkt der winterlichen Abkühlungnoch l<strong>an</strong>ge hinausschieben, währenddiese Seetiefe im Sommer durch einen mark<strong>an</strong>tenTemperatursprung, eine Temperaturbarriere,für den Austausch abgeriegelt wird.Wir wundern uns deshalb nicht, daß das Minimumder Mitteltemperatur des Zürichsees1953/54 mit demjenigen des Lug<strong>an</strong>ersees zeitlichzusammenfällt. 1954 liegt das Monatsmittelder Lufttemperatur und damit wohl auch dasjenigeder Einstrahlung für Juni und Augusthöher als für den Monat Juli. Dadurch ergebensich auch für die Maxima der Mitteltemperaturender Seen recht verworrene Verhältnisse,und wir verzichten deshalb auf eine Diskussion.Es fällt weiter auf, ' daß 1953 das Maximumder Durchflutung beim Bielersee <strong>an</strong>näherndmit dem Maximum der Mitteltemperatur zusammenfällt,während intensive Wassererneuerungbei Thuner- und Brienzersee eine Verzögerungin der T emperaturzunahme zu bewirkenscheint. Es läßt sich allerdings schwer ermitteln,ob die Einknickung der Kurven von Lug<strong>an</strong>er-,Thuner- und Brienzersee im August1953 das Abbild der Einstrahlungskurve (sieheAbb. 24) mit einer Phasenverschiebung vonca. 2 Monaten darstellt, oder ob es sich umEinflüsse der Durchflutung h<strong>an</strong>delt. (Ueberdie Bedeutung der Durchflutung für die Temperaturgestaltungder Seen siehe nächsten Abschnitt.)4. Die WärmeamplitudenDie Mittel aus der Abnahme der MitteltemperaturSommer 1953 bis Winter 1953/54 undaus der Zunahme bis zum Sommer 1954 (inder 50-m-Schicht) finden sich in Tab. 13 zusammengestellt.Tabelle 131SeeWärmeamplitude 1 Oberfläche km21 in ° C Volumen km3-Brienzersee 4,0 21,6Lug<strong>an</strong>ersee 5.1 21 ,5Thunersee 6,3 22,6Zürichsee 5,8 32,2Bielersee 8,9 35,7Murtensee 8,U 47,9Rootsee 7,5 108,5Wärmeamplituden Sommer 1953 bis Sommer 1954und Verhältnis von Oberfläche: Volumen der 50-Meter-Schich t.Da der Wärmeaustausch vorwiegend via Oberflächeerfolgt, ist die Wärmeamplitude zweifellosin erster Linie eine Funktion der Oberflächengrößeim Verhältnis zum Volumen.Dieses Verhältnis wurde deshalb in Tab. 13ebenfalls <strong>an</strong>gegeben, und wir sehen die Regelim großen und g<strong>an</strong>zen bestätigt.a) Thuner- und Bielersee zeigen zu großeWärmeamplituden, während dieselbe beimBrienzersee außerordentlich tief liegt.Erklärung: Während die Durchflutung demBrienzersee vor allem erwärmtes Oberflächenwasserentzieht, erhalten Thunerundvor allem Bielersee bedeutende MengenOberflächenwasser aus benachbartenSeen.Auch der Zürichsee dürfte m germgemMaße von dieser Tatsache profitieren.b ) Im Vergleich zur relativen Oberflächengrößezeigt der Rootsee eine viel zu kleineAmplitude.Erklärung: Dieser See besitzt ein konzentrationsstabilesHypolimnion, wodurch ergegen Vollzirkulation geschützt wird (sieheS. 41).5. Abschätzung der einzelnen Wärmebil<strong>an</strong>zposten.Für die Erwärmung und Abkühlung eines Seeessind drei Komponenten von überragender Bedeutung:a) Wärmezufuhr oder -entzug als Folge derDurchflutung.b) Die Verdunstung der freien Wasserfläche.c) Die kurzwellige und l<strong>an</strong>gwellige Strahlungsbil<strong>an</strong>z.Hofe r [29] hat 1947/48 aus umf<strong>an</strong>greichenM essungen die Größe der drei Posten für denBrienzersee berechnet. Er gel<strong>an</strong>gt zu folgendenErgebnissen ( S. 52) :152

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