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D E U T S C H E R F IL M P R E IS 2 0 11 - Deutsche Filmakademie

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darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle)<br />

herausbricht: „Menschen wie Sie machen die<br />

Revolution erst möglich.“ Richy Müller ist der<br />

Antipode des Vaters, eine Figur mit menschlichen<br />

Regungen, mit Furor und Leidenschaft<br />

(auch für die Frau seines Chefs). Er spielt diesen<br />

Mann mit einer faszinierenden Mischung<br />

aus Virilität und Verletzlichkeit, ohne Pathos<br />

und unglaublich klar. Dass er dabei dann auch<br />

noch aussieht, als habe man ihn aus der erzählten<br />

Zeit an den erbauten Ort der Drehar-<br />

Foto: © Kai-Uwe Schulte-Bunert<br />

Bestes Szenenbild –<br />

S<strong>IL</strong>KE BUHR<br />

– POLL (2010)<br />

– DIE FREMDE (2009)<br />

– VIER MINUTEN<br />

(2005)<br />

– DAS LEBEN DER<br />

ANDEREN (2005)<br />

beiten geholt, ist natürlich nicht zuletzt dem<br />

genauen Maskenbild von Susana Sanchez (Bestes<br />

Maskenbild) geschuldet. Die aus Spanien<br />

stammende Susana Sanchez, die mit Carlos<br />

Saura einen Spanischen Filmpreis gewann, die<br />

vor Jahren aus Jasmin Tabatabai in dem Film<br />

FREMDE HAUT einen der schönsten iranischen<br />

Männer machte und mit Kraus schon bei VIER<br />

MINUTEN zusammenarbeitete, hat sich mit<br />

ihrer Kostüm-Kollegin Gioia Raspé (Bestes Kostümbild)<br />

in eine andere Zeit versetzt, um diese<br />

Bestes Kostümbild –<br />

GIOIA RASPÉ<br />

– POLL (2010)<br />

– DIE FREMDE (2009)<br />

– VIER MINUTEN<br />

(2006)<br />

– JARGO (2004)<br />

auf der Leinwand nicht nur zu erhalten, sondern<br />

auch zu transportieren. Das Historische,<br />

das im Kinofilm immer auch fiktiv ist, wirkt<br />

hier eher wahr als echt.<br />

Denn auf Echtheit um ihrer selbst Willen scheint<br />

Chris Kraus nicht zu bestehen. Das Haus auf Gut<br />

Poll mag so nicht ausgesehen haben, wie Silke<br />

Buhr (Bestes Szenenbild) es an einem Strand in<br />

Estland erbaut hat. Aber in seiner Kombination<br />

aus Erhabenheit und Fragilität (da steht eine Art<br />

Schloss auf Stelzen) ist dieses Haus die richtige<br />

Kulisse für eine Geschichte, über der immer<br />

auch die Bedrohung des Untergangs schwebt.<br />

Aber diese Geschichte selbst hat auch etwas<br />

Zerbrechliches, weil es ja auch die Geschichte<br />

einer Persönlichkeits-, einer Identitätsfindung<br />

ist. Die junge Oda trifft in diesem familiären und<br />

politischen Chaos einen wesentlich älteren dichtenden<br />

Anarchisten, den sie in der Höhle des Löwen,<br />

dem Laboratorium ihres Vaters, versteckt.<br />

Dort halten sich in der Regel seinesgleichen nur<br />

in konservierten Einzelteilen auf.<br />

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