D E U T S C H E R F IL M P R E IS 2 0 11 - Deutsche Filmakademie
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KINSHASA SYMPHONY<br />
„Freude schöner Götterfunken,<br />
Tochter aus<br />
Elysium“ singen die<br />
Chormitglieder des Orchestre<br />
Symphonique<br />
Kimbanguiste, des<br />
einzigen Symphonieorchesters<br />
in Zentralafrika.<br />
<strong>Deutsche</strong> Umlaute<br />
zu sprechen oder<br />
zu singen fällt schwer,<br />
aber richtig schwierig<br />
wird es erst beim<br />
fauchenden „ch“ aus<br />
Tochter, das es hier und auch im Französischen<br />
nicht gibt. Ein paar Takte weiter lauscht man<br />
der deutschen Liedzeile „Alle Menschen werden<br />
Brüder“ aus den Kehlen der Einwohner von<br />
Kinshasa. Spätestens hier beschleicht einen das<br />
Gefühl: Sie wissen nicht, was sie singen. Der Kongo<br />
ist ein von Bürgerkrieg, Armut und Korruption<br />
gezeichnetes Land, und in der 8-Mio-Hauptstadt<br />
Kinshasa sieht es entsprechend schmutzig und<br />
ärmlich aus. Aber davon lassen sich die mittlerweile<br />
fast 200 Mitglieder des Orchesters nicht<br />
beirren. Wenn die Musiker mit weißem Hemd und<br />
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Anzug oder die Frauen in ihren schönen weißen<br />
Kleidern und in weißen Schuhen zum Open Air<br />
Konzert anlässlich des Unabhängigkeitstages<br />
durch lauter Pfützen und Schlamm staken, dann<br />
kann der Gegensatz nicht größer sein. Stolz und ein<br />
wenig aufgeregt, nehmen sie den Dreck und den<br />
Krach um sich herum gar nicht wahr und freuen<br />
sich nur auf ihre Musik und die Zuhörer. Der von<br />
Stefan Pannen und Holger Preuße mit ihrer Firma<br />
Sounding Images (Bester Dokumentarfilm) produzierte<br />
Dokumentarfilm KINSHASA SYMPHONY<br />
zeigt eindrücklich, wie Menschen aus einem Land,<br />
Foto: © sounding images GmbH<br />
Bester Dokumentarfilm –<br />
STEFAN PANNEN<br />
– ZU T<strong>IS</strong>CH<br />
(seit 2010/TV)<br />
– NICHT VON DIESER<br />
WELT (2010/TV)<br />
– WHERE <strong>IS</strong>T HE<br />
WALL? (2009/TV)<br />
– ALBTRAUM IM<br />
MÄRCHENLAND<br />
(2001/TV)<br />
wo man es nicht gleich vermuten würde, ihre<br />
Begeisterung für klassische Musik (Beethoven,<br />
Mozart, Verdi u.a.) leben und auf andere übertragen.<br />
Die beiden Regisseure Martin Baer und Claus<br />
Wischmann sind erfahrene Dokumentarfilmer,<br />
die sich bei diesem Projekt gut ergänzen konnten,<br />
Kameramann Martin Baer hat sich auf Reportagen<br />
über Afrika spezialisiert und Wischmann<br />
hat schon etliche Dokumentationen im Bereich<br />
klassischer Musik realisiert. Die beiden bringen<br />
uns die Leute und ihre Stadt so nahe, dass jeder<br />
glaubt, noch nie schönere Musik gehört zu haben.<br />
Foto: © sounding images GmbH<br />
Bester Dokumentarfilm –<br />
HOLGER PREUSSE<br />
– ANJA S<strong>IL</strong>JA - EIN<br />
LEBEN WIE IN DER<br />
OPER (2008/ TV)<br />
– WÜSTENTOUR ZU DEN<br />
TUAREG (2005/TV)<br />
– FÜR MICH GAB’S NUR<br />
NOCH FASSBINDER<br />
(2000/TV)<br />
– VERBOTENER FANG<br />
AM RIFF (1997/TV)<br />
DEUTSCHER F<strong>IL</strong>MPRE<strong>IS</strong> 20<strong>11</strong>