D E U T S C H E R F IL M P R E IS 2 0 11 - Deutsche Filmakademie
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Dafür ging der Schauspieler in die Münchner<br />
Drehbuchwerkstatt, wo er die Produzentin<br />
Viola Jäger wiedertraf, mit der bei Dennis<br />
Gansels MÄDCHEN, MÄDCHEN zusammen gearbeitet<br />
hatte. Viola Jäger und Harald Kügler<br />
(Olga Film – Bester Spielfilm) konnten sich schnell<br />
für ein Script begeistern, das sich sicher auf dem<br />
schmalen Grat zwischen Drama und Komödie<br />
bewegte. Fitz hat als Autor einen Tonfall gefunden,<br />
der den Zuschauer und die Figuren ernst<br />
nimmt – und dabei noch eine Menge Spaß bietet.<br />
Dafür erfand er zum einen Vincents Leidensgenossen,<br />
die Anorektikerin Marie (Karoline<br />
Herfurth) und den Zwangsneurotiker Alexander<br />
(Johannes Allmayer), die bald seine Freunde und<br />
Verbündeten werden. Zum anderen – sozusagen<br />
als Antipoden aus der vermeintlichen Normalität<br />
– die Figur seines Vaters, eines Politkarrieristen,<br />
der sich im Zweifel seines Sohnes schämt.<br />
Und die engagierte, aber überforderte Ärztin<br />
48<br />
des Trios, die sich mit dem Vater auf die Suche<br />
nach den Dreien macht. Denn Vincent will nicht<br />
nur zum Meer, er fährt mit Marie und Alexander<br />
auch dorthin. Heino Ferch (Beste darstellerische<br />
Leistung – männliche Nebenrolle) und<br />
Katharina Müller-Elmau (Beste darstellerische<br />
Leistung – weibliche Nebenrolle) spielen dieses<br />
ungleiche Paar, das sich zusammenraufen muss,<br />
weil es nichts anderes gemeinsam hat als ein<br />
Ziel, als kongeniales Ensemble in einer Tragödie<br />
der Lächerlichkeit und der Sympathie durchaus<br />
im guten Geist von Spencer Tracy und Katherine<br />
Hepburn. Wenn auch mit anderem Ausgang.<br />
Florian David Fitz hat ein Roadmovie geschrieben,<br />
in dessen Mittelpunkt eigentlich ein Ding<br />
der Unmöglichkeit steht - und damit schon wieder<br />
als Autor etwas richtig gemacht. Drei Personen,<br />
für die die Gesellschaft beschlossen hat,<br />
dass sie nicht alleine in der Welt klarkommen<br />
können, ziehen alleine in diese Welt und stel-<br />
len sich den Unbilden derselben auf ihre Weise.<br />
Vincent steht im Zentrum dieser Geschichte.<br />
Er will die Asche seiner verstorbenen Mutter<br />
mittels einer Bonbondose ins Meer befördern.<br />
Marie kommt gerne mit, weil sie erstens alles<br />
liebt, was man nicht tut, und zweitens vielleicht<br />
auch Vincent. Und Alexander wird einfach<br />
entführt. Was ihm gut tun wird. Florian David<br />
Fitz (Beste darstellerische Leistung – männliche<br />
Hauptrolle) spielt Vincent mit unglaublicher<br />
Sensibilität, verletzlich, ernst, romantisch,<br />
Foto: © Constantin Film Verleih<br />
Bestes Drehbuch / Beste<br />
männliche Hauptrolle –<br />
FLORIAN DAVID FITZ<br />
– VINCENT W<strong>IL</strong>L<br />
MEER (2010)<br />
– MÄNNERHERZEN<br />
(2009)<br />
– DOCTOR´S DIARY<br />
(2008/TV)<br />
– 3 GRAD KÄLTER<br />
(2005)<br />
DEUTSCHER F<strong>IL</strong>MPRE<strong>IS</strong> 20<strong>11</strong>