Kommissar Kurt Wallander: „Worin liegt das Geheimnis von Henning ...
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Die <strong>Wallander</strong>-Romane: Eine faszinierende Erfolgsstory 26<br />
Die <strong>Wallander</strong>-Romane: Eine faszinierende Erfolgsstory<br />
4.1 Mankells literarischer Stil<br />
Es kommt nicht <strong>von</strong> ungefähr, <strong>das</strong>s der Satz »Jeder Autor hat seinen eigenen Stil«<br />
in Buchhändlerkreisen so weit verbreitet ist, lassen sich doch nur schwerlich und<br />
verallgemeinernd die Stile mehrerer Autoren miteinander vergleichen. Ein<br />
literarischer Stil ist mehr als <strong>das</strong> Befolgen bestimmter Grundregeln der<br />
Schriftstellerei. Er spiegelt persönliche Erfahrungen und Eigenschaften des Autors<br />
wider. Während Mankells Schreibstil auf den ersten Blick eher nüchtern und<br />
spröde wirkt, eröffnet sich dem Leser nach einer genaueren Betrachtung seiner<br />
Texte die gesamte Breite ihrer mystischen wie kontroversen Wirkung.<br />
4.1.1 Erzähltechnik<br />
Mankell hat seine <strong>Kurt</strong>-<strong>Wallander</strong>-Romane allesamt als Berichte im Präteritum<br />
geschrieben. Seine oftmals einfachen und kurzen Sätze enthalten kaum<br />
Fremdwörter und sind so für den Leser leicht verständlich. Den für den Thriller<br />
typischen chronologisch sukzessiven Erzählverlauf hält der Autor jedoch nicht<br />
durchgehend ein. Mehrmals unterbricht Mankell den jeweils gegenwärtigen<br />
Handlungsverlauf, um über zurückliegende Ereignisse zu berichten. Nicht immer<br />
verwendet er hierfür <strong>das</strong> gebräuchliche Plusquamperfekt und zwingt den Leser so<br />
seine Aufmerksamkeit zu schärfen. Während <strong>Wallander</strong>s Kollegen damit<br />
beschäftigt sind, die vier verschleppten Frauen aus der Dominikanischen Republik<br />
zu vernehmen, erfährt der Leser mitten im Textfluss <strong>von</strong> deren schicksalshafter<br />
Vorgeschichte (Die falsche Fährte). Zum Anderen geht der Autor zeitweise in die<br />
für den Detektivroman typische rückwärtsgerichtete Erzählweise über. Mit Hilfe<br />
<strong>von</strong> Vorgriffen wie „Später sollte er sich an den Abend in Helsingör als an den<br />
Wendepunkt der ganzen Ermittlung erinnern“ 51 vermischt Mankell endgültig zwei<br />
völlig unterschiedliche Erzähltechniken miteinander. Insgesamt betrachtet<br />
entspricht der Erzählverlauf damit nicht mehr dem Ablauf der objektiven Zeit. 52<br />
51 Mankell. Die falsche Fährte, S. 399 Z. 28f.<br />
52 vgl. Rainer Sens. Dem <strong>Kommissar</strong> auf der Spur. (2004), S. 12; Nusser, S. 52; Susanne Schanda.<br />
«Ich reise gerne in der Zeit» (1998). In:http://www.espace.ch/medien/bz/archiv/details_2.cfm?<br />
id=9082&simplesearch=kriminalliteratur &template=index.cfm; Mankell. Die falsche Fährte, S.<br />
391 Z.22, S. 453 Z. 6ff, S. 462 Z. 18ff; Die fünfte Frau, S. 532 Z. 10ff.