Kommissar Kurt Wallander: „Worin liegt das Geheimnis von Henning ...
Kommissar Kurt Wallander: „Worin liegt das Geheimnis von Henning ...
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Die <strong>Wallander</strong>-Romane: Eine faszinierende Erfolgsstory 28<br />
Die angewandte Erzähltechnik verleiht Mankells Büchern insgesamt einen hohen<br />
Grad an Dynamik. Damit der Leser dennoch den Überblick behält, bilden<br />
unzählige exakte Zeitangaben <strong>das</strong> Gerüst der Handlung und erleichtern ihm die<br />
Orientierung. Im Ergebnis trägt die angewandte dualistische Erzählweise mit den<br />
aus ihr hervorgehenden Handlungsunterbrechungen ebenso zur Intensivierung der<br />
Grundspannung des Lesers bei wie auch der bereits im Vorfeld erläuterte<br />
Erzählverlauf.<br />
4.1.2 Spannungsaufbau<br />
Die Grundspannung hingegen ist abhängig <strong>von</strong> der konkreten Situation, in der<br />
sich die Hauptfigur befindet. Höhepunkte der Spannung fallen mit einem<br />
bevorstehenden Durchbruch der Ermittlungen wie auch mit einer drohenden<br />
Gefahr für den Hauptprotagonisten zusammen. Mankells minutiöse Schilderung<br />
befindet sich in diesen Momenten auf ihrem Höhepunkt. 56 Während der Leser<br />
über die sich in einigen Situationen überschlagenden Ereignissen sprichwörtlich<br />
hinwegf<strong>liegt</strong>, schafft Mankell mit Hilfe der gegensätzlich wirkenden absoluten<br />
Stille eine nicht mindere Spannung. 57 Die Bestsellerromane des Schweden weisen<br />
keinen einheitlichen Spannungsaufbau auf. Dem Leser stockt der Atem, als<br />
Hoover eines Nachts vor <strong>Wallander</strong>s Bett steht und den <strong>Kommissar</strong> im Schlaf<br />
beobachtet, bis sich dieser entschließt, unerkannt die Wohnung wieder zu<br />
verlassen. 58 Kennzeichnend für die gesamte Gattung des Thrillers lässt sich daher<br />
jeder <strong>Kurt</strong>-<strong>Wallander</strong>-Roman in mehrere Handlungsbögen unterteilen,<br />
entsprechend derer <strong>das</strong> Erzähltempo zwischen den einzelnen aktionistischen<br />
Situationen und den ihnen gegenüber stehenden retardierenden Momenten stark<br />
variiert.<br />
Besonders zeichnet sich Mankell für seine starken Romananfänge aus, in deren<br />
Prologen meist schon der erste Mord zu beklagen ist. Gemäß Mankells Ansicht,<br />
der Leser würde sich bereits nach der ersten gelesenen Seite entscheiden, ob er<br />
<strong>das</strong> Buch weiter läse oder wegwürfe, entschied er sich bewusst für diese<br />
56 vgl. Mankell. Mittsommermord, S. 570 Z. 1ff.<br />
57 vgl. Mankell. Die fünfte Frau, S. 407 Z. 7ff.<br />
58 vgl. Nusser, S. 53; Mankell. Die falsche Fährte, S. 315 Z. 12ff.