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Schwanger im Raum Krefeld Die Gleichstellungsstelle der Stadt ...

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1.20 Wochenbett<br />

Als Wochenbett bezeichnet man die Zeit <strong>der</strong> Rückbildung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen des weiblichen Körpers<br />

nach <strong>der</strong> Geburt. <strong>Die</strong>s dauert etwa 6 bis 8 Wochen. Mutter und Kind gewöhnen sich in dieser Zeit<br />

aneinan<strong>der</strong> und sofern gestillt wird, erfolgen <strong>der</strong> Milcheinschuss und die ersten Stillerfahrungen. In<br />

dieser Zeit gestaltet sich das Familienleben neu, weil die Bedürfnisse eines Babys <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen.<br />

Mit <strong>der</strong> Geburt des Mutterkuchens kommt es zu einem starken Abfall <strong>der</strong> Hormone, <strong>der</strong> die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des weiblichen Körpers mit sich bringt wie die Ausschwemmung <strong>der</strong> vermehrten<br />

Wasseransammlungen von ca. 5 - 10 l (häufige Toilettengänge), das Gewicht <strong>der</strong> Gebärmutter<br />

verkleinert sich von etwa 1.000 g auf 80 g sowie vermehrter Haarausfall, <strong>der</strong> aber nicht zu einer<br />

vermin<strong>der</strong>ten Behaarung führt.<br />

<strong>Die</strong> psychischen Auswirkungen <strong>der</strong> starken Hormonverän<strong>der</strong>ungen sind die sogenannten „Heultage“.<br />

Hierbei handelt es sich um ein kurzfristiges St<strong>im</strong>mungstief, welches in den ersten 10 Tagen<br />

nach <strong>der</strong> Entbindung auftritt und meist 3-5 Tage anhält. Kennzeichen für das St<strong>im</strong>mungstief sind<br />

zum Beispiel Traurigkeit, häufiges Weinen, Erschöpfung, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Schlaf- und<br />

Ruhelosigkeit, St<strong>im</strong>mungsschwankungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Schon die geringste<br />

Unst<strong>im</strong>migkeit kann Gefühlswallungen und Tränenfluss auslösen. Solche Situationen sind für<br />

die Zeit des Wochenbettes nicht untypisch. Etwa 50 – 80% aller Mütter <strong>im</strong> Wochenbett leiden<br />

unter <strong>der</strong> kurzfristigen hormonell bedingten depressiven Verst<strong>im</strong>mung, die keiner medizinischen<br />

Behandlung bedarf. Jedoch bei einer Dauer über eine Woche ist ärztliche Hilfe zum Beispiel durch<br />

die Gynäkologin o<strong>der</strong> dem Gynäkologen angebracht und notwendig.<br />

Wochenbettdepression (postnatale Depression) ist lei<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer noch ein Tabuthema. Junge Mütter<br />

haben glückliche, strahlende, fröhliche Frauen zu sein. Da haben depressive Verst<strong>im</strong>mungen und<br />

negative Gefühle keinen Platz. Häufig wird die Behandlungsbedürftigkeit nicht erkannt, Symptome<br />

falsch interpretiert o<strong>der</strong> heruntergespielt. Eine Wochenbettdepression ist eine ernstzunehmende<br />

Erkrankung und bedarf einer professionellen Hilfe zum Beispiel durch Ärztin o<strong>der</strong> Arzt, Psychotherapeuten<br />

o<strong>der</strong> eine Klinik.<br />

Hinweis<br />

• Das Krankenhaus Maria-Hilf bietet <strong>im</strong> Alexianer-Zentrum eine Sprechstunde und ambulante<br />

Behandlung für Gynäkologische Psychiatrie und Psychosomatik an. Melanchthonstraße 5, 47805<br />

<strong>Krefeld</strong>, Telefon: 02151/334-1427, Leitende Ärztin Dr. Ruth Bodden-Heidrich. (s. Seite 69)<br />

• Selbsthilfegruppe „Postnatale Depression“ siehe unter Angebote des Allgemeines Krankenhaus<br />

Viersen, Seite 17-19<br />

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