R+V Versicherung AG Konzerngeschäftsbericht Geschäftsbericht
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Vorgänge von besonderer Bedeutung und Ausblick<br />
Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsbeziehung zu einer<br />
ausländischen Maklergesellschaft führten im April 2003<br />
zur außerordentlichen Kündigung der bestehenden Verträge.<br />
Die von uns erhobene Klage vor dem High Court<br />
of Justice in London führte zu der Feststellung des<br />
Gerichts, dass die einseitige Beendigung der Geschäftsbeziehung<br />
durch die <strong>R+V</strong> <strong>Versicherung</strong> <strong>AG</strong> berechtigt<br />
war und <strong>R+V</strong> <strong>Versicherung</strong> <strong>AG</strong> Anspruch auf Schadenersatz<br />
hat. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die<br />
ausländische Maklergesellschaft hat in verschiedenen<br />
anderen Ländern Klage gegen die <strong>R+V</strong> <strong>Versicherung</strong> <strong>AG</strong><br />
erhoben mit der Forderung auf Schadenersatz wegen<br />
der Beendigung der Geschäftsbeziehung. Da die Klagen<br />
den gleichen Streitgegenstand betreffen wie das erfolgreich<br />
geführte Londoner Verfahren, rechnen wir mit der<br />
Abweisung der Klagen gegen die <strong>R+V</strong> <strong>Versicherung</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Für die durch die Maklergesellschaft vermittelten Rückversicherungsverträge<br />
und die Prozesskosten wurden<br />
Reserven in der Geschäftsjahresbilanz berücksichtigt.<br />
Die aktuellen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
und die Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten<br />
sind günstiger als im Vorjahr. Die Lage der<br />
<strong>Versicherung</strong>swirtschaft hat sich deutlich aufgehellt.<br />
Alles in allem konnte das Niveau von Preisen und Bedingungen,<br />
das sich seit 2001 spürbar verbessert hat, im<br />
Wesentlichen gehalten werden. Den Rückversicherern<br />
ist es zudem gelungen, bessere Preise und Bedingungen<br />
selbst dort durchzusetzen, wo die Konditionen in der<br />
Erstversicherung den gewachsenen Risiken und notwendigen<br />
Renditeanforderungen noch nicht entsprechen.<br />
Die <strong>Versicherung</strong>swirtschaft bleibt eine Wachstumsbranche.<br />
Zunehmende wirtschaftliche Aktivität ist mit<br />
wachsenden Risiken und steigender Nachfrage nach<br />
<strong>Versicherung</strong>sschutz verbunden. Nicht zuletzt aufgrund<br />
der demographischen Veränderungen, der Entwicklung<br />
der Sozialsysteme sowie des allgemein geschärften Risikobewusstseins<br />
eröffnen sich für die Erst- und Rückversicherer<br />
neue Chancen.<br />
Der immer höhere Bedarf an Eigenvorsorge begünstigt<br />
auch in Zukunft die Aussichten der Personenversicherung<br />
in den Industrieländern. Die Bruttoprämien in der<br />
Lebens- und Krankenversicherung dürften daher auf<br />
diesen Märkten weiter überproportional wachsen.<br />
Auf den Rückversicherungsmärkten werden risikoadäquate<br />
Preise und Bedingungen – und hier kommt der<br />
Transparenz bei Einzel- und Kumulrisiken eine besondere<br />
Bedeutung zu – weiter im Mittelpunkt stehen. Die<br />
Fähigkeit, diese Preise und Bedingungen in Risikomodellierungen<br />
zu ermitteln und über den Rückversiche-<br />
rungszyklus hinweg zu erzielen, wird auch zukünftig<br />
einer der zentralen Erfolgsfaktoren im Wettbewerb auf<br />
den Rückversicherungsmärkten sein.<br />
In der Schaden- und Unfallversicherung setzen wir<br />
unsere ertragsorientierte Zeichnungspolitik fort. Von<br />
Vertragsbeziehungen, in denen unsere Anforderungen<br />
nicht erfüllt waren, haben wir uns konsequent getrennt.<br />
Unter der Annahme, dass keine außergewöhnlich großen<br />
Schadenereignisse eintreten, rechnen wir auch im<br />
Folgejahr mit einer weiteren Verbesserung des Fremdgeschäftes<br />
in der Schaden- und Unfallversicherung.<br />
Die Zeichnung des aktiven Leben-Rückversicherungsgeschäftes<br />
wurde Ende 2004 eingestellt. Dementsprechend<br />
wird sich das Prämienvolumen rückläufig<br />
entwickeln. Wir gehen auch in diesem Geschäftssegment<br />
von einem positiven versicherungstechnischen<br />
Ergebnis in 2005 aus.<br />
Unter Einbeziehung der Ergebnisse aus Kapitalanlagen<br />
erwarten wir auch für die Zukunft eine stabile Ertragslage.<br />
Wiesbaden, den 10. März 2005<br />
Der Vorstand