R+V Versicherung AG Konzerngeschäftsbericht Geschäftsbericht
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Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem<br />
<strong>Versicherung</strong>sgeschäft<br />
Ausstehende Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen<br />
<strong>Versicherung</strong>sgeschäft, deren Fälligkeitszeitpunkt<br />
am Bilanzstichtag mehr als 90 Tage zurücklag, betrugen<br />
rund 70 Mio. EUR.<br />
Uneinbringliche Forderungen gegenüber <strong>Versicherung</strong>snehmern<br />
werden in Form einer Pauschalwertberichtigung<br />
unmittelbar als Minderung der Beitragseinnahmen<br />
gebucht. Die Pauschalwertberichtigungsquote<br />
im <strong>R+V</strong> Konzern betrug im Durchschnitt der letzten drei<br />
Jahre rund 1 %. Bei Forderungen gegenüber <strong>Versicherung</strong>svermittlern<br />
lag die durchschnittliche Ausfallquote<br />
der letzten drei Jahre bei rund 2 %.<br />
Von den Forderungen aus dem abgegebenen <strong>Versicherung</strong>sgeschäft<br />
bestehen 88 % gegenüber Unternehmen<br />
mit einem Rating gleich oder besser als „A“ sowie 9 %<br />
gegenüber Unternehmen mit einem Rating gleich<br />
„BBB“; die restlichen Forderungen bestehen gegenüber<br />
Unternehmen ohne Ratingbewertung.<br />
Risiken aus Kapitalanlagen<br />
Bei der Erstellung des Produkts „<strong>Versicherung</strong>sschutz“<br />
sehen sich <strong>Versicherung</strong>sunternehmen im Rahmen der<br />
Kapitalanlage Marktpreisänderungs-, Bonitäts- sowie<br />
Liquiditätsrisiken ausgesetzt, die zu einem dauerhaften<br />
Wertverlust der Kapitalanlagen führen und – in letzter<br />
Konsequenz – die Erfüllbarkeit der <strong>Versicherung</strong>sverträge<br />
gefährden können. Insoweit hat das Kapitalanlagerisiko<br />
immer den Charakter eines Asset-Liability-Risikos.<br />
Der <strong>R+V</strong> Konzern begegnet diesen Risiken durch<br />
eine konsequente Umsetzung der gesetzlichen und<br />
aufsichtsrechtlichen Bestimmungen. Dabei folgt die<br />
Vermögensanlage der generellen Leitlinie einer möglichst<br />
großen Sicherheit und Rentabilität bei Sicherstellung<br />
der jederzeitigen Liquidität des <strong>Versicherung</strong>sunternehmens.<br />
Durch Wahrung einer angemessenen<br />
Mischung und Streuung der Kapitalanlagen ist die<br />
Anlagepolitik dem Ziel der Risikominimierung in besonderem<br />
Maße verpflichtet.<br />
Mit der am 1. Januar 2002 in Kraft getretenen und am<br />
12. August 2004 modifizierten Anlageverordnung<br />
(AnlV) fanden erstmals ausdrücklich Elemente einer<br />
qualitativen Aufsicht Berücksichtigung. Die Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat zur<br />
konkreten Ausgestaltung der AnlV Ende 2002 mehrere<br />
Rundschreiben, darunter R 29/2002, erlassen. Die<br />
Einhaltung der sich daraus ergebenden aufsichtsrechtlichen<br />
Anlagegrundsätze und Regelungen wird im<br />
<strong>R+V</strong> Konzern durch ein qualifiziertes Anlagemanagement,<br />
geeignete interne Kapitalanlagerichtlinien und<br />
Kontrollverfahren, eine perspektivische Anlagepolitik<br />
sowie sonstige organisatorische Maßnahmen sichergestellt.<br />
Derivative Finanzinstrumente, strukturierte Produkte<br />
oder Asset Backed Securities werden ausschließlich<br />
nach den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen eingesetzt.<br />
Ihre Behandlung ist darüber hinaus in innerbetrieblichen<br />
Richtlinien explizit geregelt. Darin enthalten<br />
sind insbesondere Volumen- und Kontrahentenlimite.<br />
Durch ein umfangreiches und zeitnahes Berichtswesen<br />
werden die verschiedenen Risiken regelmäßig überwacht<br />
und transparent dargestellt. Die Auswirkungen<br />
ungünstiger Marktbewegungen auf das Kapitalanlageportfolio<br />
werden mittels Standard- und Worst-Case-<br />
Szenarien simuliert.<br />
Darüber hinaus wird durch die institutionalisierte<br />
Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Mathematik<br />
und Kapitalanlage sichergestellt, dass regelmäßig die<br />
Erfordernisse aus den Leistungsverpflichtungen in der<br />
Lebensversicherung mit den Möglichkeiten der Vermögensanlage<br />
abgeglichen werden. Zusätzlich werden<br />
jährliche, von der BaFin vorgeschriebene Stresstests<br />
durchgeführt. Damit wird überprüft, ob das <strong>Versicherung</strong>sunternehmen<br />
trotz einer eintretenden, anhaltenden<br />
Krisensituation auf dem Kapitalmarkt in der Lage<br />
ist, die gegenüber den <strong>Versicherung</strong>snehmern eingegangenen<br />
Verpflichtungen zu erfüllen.<br />
Auf organisatorischer Ebene begegnet der <strong>R+V</strong> Konzern<br />
Anlagerisiken durch eine strikte funktionale Trennung<br />
von Handel, Abwicklung und Controlling.<br />
Die Risiken aus Kapitalanlagen umfassen im Einzelnen:<br />
� das Marktrisiko: das Risiko, aufgrund von nachteiligen<br />
Veränderungen von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden<br />
Faktoren wie Zins-, Aktienkurs- oder<br />
Wechselkursveränderungen Verluste zu erleiden,<br />
� das Bonitätsrisiko: das Risiko, aufgrund des Ausfalls<br />
eines Emittenten oder Kontrahenten Verluste zu erleiden<br />
bzw. Gewinne nicht realisieren zu können,<br />
� das Liquiditätsrisiko: das Risiko, aufgrund von nicht<br />
zeitgerechten Liquiditätszu- und -abflüssen den Zahlungsverpflichtungen<br />
– insbesondere aus <strong>Versicherung</strong>sverträgen<br />
– nicht jederzeit nachkommen zu<br />
können.<br />
Marktrisiko<br />
Zur Messung möglicher Marktrisiken in den Kapitalanlagen<br />
des <strong>R+V</strong> Konzerns wurden Szenarioanalysen<br />
unter folgenden Prämissen durchgeführt: