R+V Versicherung AG Konzerngeschäftsbericht Geschäftsbericht
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Entwicklung der internationalen Erst- und<br />
Rückversicherungsmärkte<br />
Aufgrund der bei der <strong>R+V</strong> in diesem Berichtsjahr vollzogenen<br />
Aufhebung der zeitversetzten Bilanzierung<br />
des übernommenen Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfts<br />
wird nachfolgend sowohl die Situation im<br />
Kalenderjahr 2003 als auch die im Kalenderjahr 2004<br />
dargestellt.<br />
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
haben sich auch auf die Entwicklung der <strong>Versicherung</strong>sbranche<br />
ausgewirkt. Deutlich gesunkene Renditen der<br />
Kapitalanlagen haben ein ertragsorientiertes Zeichnen<br />
von Risiken in den Vordergrund gestellt. Nachdem das<br />
Jahr 2002 für die Schaden- und Unfall-Erstversicherung<br />
aufgrund der hohen Elementarschadenlast schlecht verlief,<br />
verbesserten sich die Ergebnisse 2003 und 2004<br />
deutlich. In der Schaden-Rückversicherung hielt der so<br />
genannte harte Markt mit guten Bedingungen für die<br />
Rückversicherung jedoch an. Nach wie vor waren Raten<br />
und Konditionen attraktiv und zogen – insbesondere in<br />
den länger abwickelnden Haftpflichtsparten – weiter<br />
an.<br />
Das Jahr 2003 war durch zahlreiche Elementarschäden<br />
geprägt. Obwohl die Anzahl der Naturkatastrophen mit<br />
rund 700 erfassten Ereignissen auf Vorjahreshöhe lag,<br />
haben sich sowohl die volkswirtschaftlichen Schäden<br />
als auch die versicherten Schäden erhöht. Ein Drittel<br />
der Schadenereignisse entfiel auf Stürme und Unwetter.<br />
Allein die Tornadoserie vom Mai 2003 im Mittleren<br />
Westen der USA kostete die Versicherer mehr als<br />
3 Mrd. US-Dollar. Im dritten Quartal waren die Hurrikane<br />
„Isabel“ und „Fabian“ Auslöser von zwei Großschadenereignissen.<br />
Die versicherten Schäden aus Naturkatastrophen im<br />
Jahr 2004 summierten sich auf 40 Mrd. US-Dollar (Vorjahr:<br />
15 Mrd. US-Dollar). Die volkswirtschaftlichen<br />
Schäden verdoppelten sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
auf 130 Mrd. US-Dollar. Zwei der drei teuersten Wirbelstürme<br />
in der Geschichte ereigneten sich 2004: Die<br />
Hurrikane „Ivan“ und „Charly“ belasteten die Versicherer<br />
insgesamt mit rund 19,3 Mrd. US-Dollar.<br />
Im Mai 2004 wurde der Mittlere Westen der USA von<br />
einer Tornadoserie, deren versicherte Schäden bei 500<br />
Mio. US-Dollar lagen, betroffen. Darauf folgte für die<br />
USA und die Karibik in der zweiten Hälfte des Jahres die<br />
bislang schadenreichste Wirbelsturm-Serie ihrer<br />
Geschichte. Auch Japan wurde von einer noch nie<br />
beobachteten Anzahl Taifune heimgesucht. Während<br />
die Hurrikane versicherte Schäden von insgesamt<br />
20 bis 25 Mrd. US-Dollar verursachten, beliefen sich<br />
die versicherten Taifunschäden auf schätzungsweise<br />
6 Mrd. US-Dollar.<br />
Ausgelöst durch ein Seebeben der Stärke 9,0 vor der<br />
Küste von Sumatra wurde Südasien Ende Dezember<br />
2004 von einer Flutkatastrophe betroffen, die verheerende<br />
Schäden in den Küstenregionen von Sumatra,<br />
Indien und Thailand sowie auf Sri Lanka und den Malediven<br />
verursachte. Angesichts der geringen <strong>Versicherung</strong>sdichte<br />
in dieser Region ist der hieraus resultierende<br />
Schadenaufwand für die <strong>Versicherung</strong>swirtschaft<br />
jedoch als eher gering einzuschätzen.<br />
Im Lagebericht der <strong>R+V</strong> <strong>Versicherung</strong> <strong>AG</strong>, die zugleich<br />
der Rückversicherer der <strong>R+V</strong> Gruppe ist, wird auf die<br />
Entwicklungen der einzelnen Regionen der internationalen<br />
Erst- und Rückversicherungsmärkte gesondert<br />
eingegangen.<br />
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