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Koordinatenmesstechnik als Schlüssel- technologie der - PTB

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358 • Themenschwerpunkt <strong>PTB</strong>-Mitteilungen 117 (2007), Heft 4<br />

Bild 7:<br />

Konturnormal nach VDI/VDE 2629-1<br />

angestrebte Messunsicherheitsniveau liegt dabei<br />

bei ca. 1 µm für die Abstände und ca. 0,1° für die<br />

Winkelelemente. Das Herstellungsverfahren <strong>der</strong><br />

Konturnormale erlaubt ein weiteres sehr effizientes<br />

Kalibrierverfahren, das auf <strong>der</strong> optischen Kalibrierung<br />

von Folien mit gleicher Kontur beruht,<br />

die gleichzeitig mit den Normalen hergestellt<br />

wurden [17].<br />

Eine Vergleichsmessung von Konturennormalen<br />

unter Beteiligung von acht 3D-KMG und sieben<br />

Konturenmessgeräten unterschiedlicher Herstel-<br />

ler zeigte eine sehr gute Übereinstimmung <strong>der</strong><br />

ausgewerteten Messaufgaben [18]. Ein Beispiel<br />

hierzu zeigt Tabelle 1.<br />

Zylin<strong>der</strong>segment<br />

Konturenmessgeräte<br />

R mean<br />

mm<br />

2s<br />

µm<br />

KMG<br />

R mean<br />

mm<br />

2s<br />

µm<br />

1 9,9968 2,0 9,9969 2,4<br />

2 10,0023 2,7 10,0026 2,2<br />

3 5,9954 2,2 5,9957 1,6<br />

4 6,0012 2,4 6,0014 2,7<br />

Tabelle 1:<br />

Vergleich <strong>der</strong> Mittelwerte und 2s-Standard-<br />

abweichungen zwischen sieben Konturen- und acht<br />

Koordinatenmessungen an einem Konturnormal<br />

nach VDI/VDE 2629-1<br />

Auch bei den an<strong>der</strong>en Messgrößen besteht<br />

eine weitgehende Übereinstimmung zwischen<br />

den jeweiligen Mittelwerten und Streuungen<br />

von Konturenmessungen und Koordinatenmessungen.<br />

Die einzige Ausnahme sind die<br />

signifikant größeren Streuungen <strong>der</strong> lateralen<br />

Abstände bei den Konturenmessungen. Ursache<br />

hierfür könnte die bei vielen Konturenmessgeräten<br />

fehlende Temperaturkompensation sein.<br />

5.2 Konturtransfernormal<br />

Ein alternativer Ansatz für ein Bezugsnormal für<br />

Konturenmessgeräte besteht in dem Design des<br />

Konturtransfernorm<strong>als</strong> (Bild 8). Die Idee besteht<br />

darin, hochgenau kalibrierbare Elemente wie<br />

Vollkugel und Prisma auf einem Träger anzuordnen<br />

und dann eine Tastspur relativ zu einem<br />

Ausrichtelement über die Normale zu legen.<br />

Außerdem erlaubt ein austauschbarer Träger den<br />

Austausch <strong>der</strong> verkörperten Elemente. So kann<br />

etwa auch ein in Silicium verkörperter Maßstab<br />

auf einem Sinustisch (Bild 9) eingewechselt<br />

werden und so analog zu einem Stufenendmaß<br />

bei KMG (Bild 10) genutzt werden [19]. Die<br />

Kalibrierung erfolgt mit den eindimensionalen<br />

Spezialmessverfahren für die Einzelelemente.<br />

Die Abstandskalibrierung von Elementen erfolgt<br />

mit dem KOMF.<br />

Bild 8:<br />

Transfernormal Konturen mit zwei Präzisionskugeln<br />

aus Keramik und einem Zerodurprisma, Basis aus<br />

Invar<br />

Bild 9:<br />

Längenmaßstab aus Silicium <strong>als</strong> Maßteilung für das<br />

Konturen- Transfernormal. Tiefe <strong>der</strong> Strukturen<br />

ca. 0,9 mm, Beschichtung mit Titannitrit, Neigung des<br />

Maßstabes mit einem Sinustisch.<br />

6 Rückführung von KMG<br />

Dreidimensionale Koordinatenmessgeräte<br />

gibt es in verschiedenen Ausführungsformen.<br />

Die größte Klasse unter ihnen bilden die kartesischen<br />

KMG in den Bauformen Portal- und<br />

Horizontalarm-KMG. Unter den Portal-KMG<br />

finden sich die genauesten Geräte dieser Klasse.<br />

An<strong>der</strong>e KMG wie etwa (manuelle) Gelenkarm-<br />

KMG sind meistens in weniger anspruchsvollen<br />

Messunsicherheitsklassen angesiedelt. Die VDI/<br />

VDE-Richtlinie 2617 bzw. ihr Normen-Pendant<br />

DIN EN ISO 10360 beschreiben u.a. detailliert<br />

Annahme- und Bestätigungsprüfungen von<br />

KMG unter Nutzung von kalibrierten Normalen.<br />

Wichtige Begriffe <strong>der</strong> darin definierten Terminologie<br />

sind dabei die „Längenmessabweichung“<br />

und die „Antastabweichung“, für <strong>der</strong>en Prüfung<br />

jeweils spezielle Normaltypen verwendet<br />

werden. Die Längenmessabweichung fußt im<br />

Wesentlichen auf <strong>der</strong> Einmessung des Koordina-

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