Koordinatenmesstechnik als Schlüssel- technologie der - PTB
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404 • Themenschwerpunkt <strong>PTB</strong>-Mitteilungen 117 (2007), Heft 4<br />
Bild 14:<br />
Kugelabstandsabweichung(Verzerrungsvektorfeld)<br />
vor <strong>der</strong> Korrektur<br />
des Maßstabsfehlers<br />
Bild 15:<br />
Kugelabstandsabweichung<br />
<strong>als</strong> Differenz <strong>der</strong><br />
mit dem CT gemessenen<br />
Länge L CT und <strong>der</strong> taktil<br />
kalibrierten Länge L kal<br />
nach Korrektur des Maßstabsfehlers.<br />
Darstellung<br />
in Anlehnung an VDI/<br />
VDE 2617 Bl. 2.1<br />
weichungen alle Kugelkalotten betragen 9,5 µm.<br />
Analog zur Anwendung bei klassischen Koordinatenmessgeräten<br />
kann die Kugelkalottenplatte<br />
zur Bestimmung von räumlichen Abweichungsfel<strong>der</strong>n<br />
in mehreren Positionen im Volumen <strong>der</strong><br />
CT‑Anlage eingesetzt werden. In Bild 14 sind<br />
die Ergebnisse für die Position horizontal in <strong>der</strong><br />
Mitte des CT‑Messvolumens gezeigt. Es sind die<br />
Abweichungsvektoren zwischen den kalibrierten<br />
Mittelpunktskoordinaten und den mit CT gemessenen<br />
Koordinaten im Maschinensystem des CT<br />
dargestellt.<br />
Der untersuchte CT hat die Kugelabstände zu<br />
klein bestimmt. Nach <strong>der</strong> Korrektur dieses Maßstabfehlers<br />
kann die Kugelabstandsabweichung<br />
<strong>als</strong> Restabweichung in Analogie zur <strong>Koordinatenmesstechnik</strong><br />
in Anlehnung an VDI/VDE 2617<br />
Bl. 2.1 [29] aufgetragen werden (Bild 15).<br />
Es verbleibt eine längenunabhängige Restabweichung<br />
<strong>der</strong> Kugelmittelpunktsabstände von<br />
maximal ± 2,5 µm. Durch das beschriebene Korrekturverfahren<br />
wurde somit eine Kugel-<br />
abstandsabweichung erreicht, die deutlich kleiner<br />
<strong>als</strong> die Voxelgröße von (15 µm) 3 ist und sich<br />
bereits in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Kalibrierunsicherheit des<br />
Prüfkörpers bewegt. Die Definition <strong>der</strong> Längenmessabweichung<br />
für CT-Messungen wird aktuell<br />
im VDI/VDE‑GMA Fachausschuss 3.33 diskutiert.<br />
Eine mögliche Definition ist, dass sie im<br />
Fall <strong>der</strong> Messung mit einer Kugelkalottenplatte<br />
wie in VDI/VDE 2617 Bl. 6.2 für optische Ko‑<br />
ordinatenmessgeräte [30] <strong>als</strong> Summe aus Kugelabstandsabweichung,<br />
Antastabweichung für Maß<br />
und Antastabweichung für Form definiert wird.<br />
Nach <strong>der</strong> Korrektur des Maßstabsfehlers und<br />
nach Ermittlung <strong>der</strong> Kugelabstandsabweichun-<br />
Bild 16:<br />
Abweichungen <strong>der</strong> Kugelkalottendurchmesser <strong>als</strong> Differenz<br />
<strong>der</strong> mit dem CT gemessenen Durchmesser D CT<br />
zu den taktil kalibrierten Durchmessern D kal<br />
gen werden die Durchmesserabweichungen <strong>der</strong><br />
Kugelkalotten bestimmt (Bild 16). Die Tatsache,<br />
dass die Durchmesserabweichungen <strong>der</strong> Kugelkalotten<br />
nicht symmetrisch um die Nulllinie<br />
verteilt sind, ist darauf zurückzuführen, dass <strong>der</strong><br />
Schwellwert für das Material noch nicht optimal<br />
eingestellt wurde. Ein zu kleiner Schwellwert<br />
führt zu kleineren Kugelkalottendurchmessern<br />
und damit zu einer Verschiebung <strong>der</strong> Verteilung<br />
zu negativen Werten. Weiteres Optimierungspotential<br />
zur Verkleinerung <strong>der</strong> Messabweichungen<br />
ist hier gegeben.<br />
Als letzte Kenngröße wird die Antastabweichung<br />
bestimmt. Nach VDI/VDE 2617 Bl. 2.1,<br />
ist die Antastabweichung (für Form) die Spanne<br />
<strong>der</strong> radialen Abweichungen zum Ausgleichs‑<br />
element ermittelt nach <strong>der</strong> Gauss‑Methode.<br />
Die Kugelkalottenplatte bietet den Vorteil, die<br />
Formabweichungen <strong>der</strong> Kugelkalotten zu den<br />
Ausgleichselementen an mehreren Orten gleichzeitig<br />
bestimmen zu können. Dadurch lassen sich<br />
einerseits statistisch bessere Aussagen über die<br />
Leistungsfähigkeit des untersuchten CT machen,<br />
an<strong>der</strong>erseits kann analysiert werden, ob die durch<br />
die lokale Messgröße Antastabweichung beschriebenen<br />
Eigenschaften des CT räumlich anisotrop<br />
sind. Weiterhin können die Messergebnisse nicht<br />
nur <strong>als</strong> reine Zahlenwerte, son<strong>der</strong>n <strong>als</strong> räumliche<br />
Verteilung <strong>der</strong> Größe und Richtung <strong>der</strong> Abweichungen<br />
in einer F<strong>als</strong>chfarbendarstellung ausgewertet<br />
werden (Bild 17).<br />
Es sind für den untersuchten CT charakteristische<br />
Formabweichungen <strong>der</strong> Kugelkalotten zu<br />
beobachten: Den geringen herstellungsbedingten<br />
Formabweichungen <strong>der</strong> Kugelkalotten sind Abweichungen<br />
aus <strong>der</strong> CT‑Messung von ± 15 µm,<br />
<strong>als</strong>o dem Zweifachen <strong>der</strong> Voxelgröße, überlagert.<br />
Hierzu zählen Abweichungen, die hauptsächlich<br />
aus <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> durchstrahlten Dicke des<br />
Norm<strong>als</strong> herrühren. Durch Serienmessungen an<br />
verschiedenen CT‑Anlagen wurde festgestellt,<br />
dass je nach Lage <strong>der</strong> Kugelkalottenplatte im<br />
Messvolumen des CT-Systems unterschiedliche