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Koordinatenmesstechnik als Schlüssel- technologie der - PTB

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368 • Themenschwerpunkt <strong>PTB</strong>-Mitteilungen 117 (2007), Heft 4<br />

Bild 2:<br />

Datenfluss im Virtuellen<br />

KMG<br />

schwarz: „klassischer“<br />

Datenfluss<br />

grau: Datenfluss durch<br />

die Virtuelle KMG-<br />

Software<br />

tolerierte Oberfläche des gemessenen Merkm<strong>als</strong><br />

aufnehmen. Dies ist auch bei scannenden KMG<br />

nur in einzelnen Schnitten annährend möglich.<br />

Die Größe des Unsicherheitsbeitrags hängt von<br />

den Form- und Rauheitsabweichungen des<br />

Merkm<strong>als</strong>, <strong>der</strong> Punktanzahl und <strong>der</strong> Punktverteilung<br />

ab. Die Simulation bietet prinzipiell<br />

die Möglichkeit zur Berücksichtigung dieses<br />

Einflusses. Ihre Einbeziehung ist aber zur Zeit<br />

noch Gegenstand <strong>der</strong> Entwicklung in <strong>der</strong> <strong>PTB</strong><br />

und für Anwen<strong>der</strong> noch nicht verfügbar (vergl.<br />

Abschnitt 7).<br />

Für die Anwendung des Verfahrens in akkreditierten<br />

Laboratorien hat man zunächst die Vereinbarung<br />

getroffen, dass <strong>der</strong> im Kalibrierschein<br />

angegebene Wert sich auf eine genau dokumentierte<br />

Punktverteilung bezieht, die zwischen<br />

Kunden und Kalibrierlabor abgestimmt werden<br />

muss. Diese muss dann im Kalibrierschein sorgfältig<br />

dokumentiert sein. Durch diese exakte<br />

Definition <strong>der</strong> Messgröße ist <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong><br />

Formabweichung auf das Messergebnis eliminiert.<br />

Dieses Verfahren ist analog zu klassischen<br />

dimensionellen Kalibrierungen, wie z.B. beim<br />

Endmaß o<strong>der</strong> beim Lehrring.<br />

Bild 3:<br />

Einfluss <strong>der</strong> Rauheit auf die Messunsicherheit<br />

Was jedoch bleibt, ist <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Rauheit,<br />

da die Antastpunkte auch bei genauster Ausrichtung<br />

im Maßstab <strong>der</strong> Mikrogeometrie nicht<br />

reproduzierbar definiert sein können. Diese<br />

Definitionsunsicherheit U def resultiert in einem<br />

zusätzlichen Messunsicherheitsanteil U Rauheit , wie<br />

in Bild 3 veranschaulicht.<br />

Dieser Einfluss kann durch verschiedene Verfahren<br />

abgeschätzt werden und wird in <strong>der</strong> Simulation<br />

berücksichtigt. Eine erste Abschätzung<br />

dieses Unsicherheitsanteils auf den Einzelpunkt<br />

ist U Rauheit = R z /2. Dies führt jedoch im Allgemeinen<br />

zur deutlichen Überschätzung, da die Filterwirkung<br />

<strong>der</strong> Tastkugel darin nicht berücksichtigt<br />

wird. Genauere Werte lassen sich entwe<strong>der</strong><br />

durch Versuche o<strong>der</strong> durch numerische Auswertung<br />

des Oberflächenprofils ermitteln. Hierzu<br />

werden in <strong>der</strong> <strong>PTB</strong> zurzeit Untersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

5 Aufbau einer messtechnischen Infrastruktur<br />

5.1 Einrichtung von DKD Laboratorien<br />

Das „Virtuelle KMG“ wurde von 2002-2004 in<br />

einem Kooperationsprojekt <strong>der</strong> <strong>PTB</strong> in die Industrie<br />

transferiert. Als Resultat stehen seit 2004<br />

fünf DKD-Laboratorien zur Verfügung, die in<br />

<strong>der</strong> Lage sind, beliebige prismatische Werkstücke<br />

<strong>als</strong> Referenzwerkstücke o<strong>der</strong> Einstellmeister<br />

im strengen Sinne rückführbar zu kalibrieren. Im<br />

Rahmen von umfangreichen Vergleichsmessungen<br />

wurde die Funktionsweise des Verfahrens<br />

und die Kompetenz <strong>der</strong> Kalibrierlaboratorien<br />

validiert. Insgesamt wurden über 15.000 Messergebnisse<br />

und ihre Unsicherheiten mit Referenzwerten<br />

verglichen.<br />

Die Industrie kann so mit kalibrierten Normalen<br />

versorgt werden, um die Rückführung

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