Koordinatenmesstechnik als Schlüssel- technologie der - PTB
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<strong>PTB</strong>-Mitteilungen 117 (2007), Heft 4 Themenschwerpunkt • 415<br />
In Bild 10 ist ein Blockschaltbild des Virtuellen<br />
Koordinatenmessgerätes dargestellt. Das System<br />
besteht aus drei voneinan<strong>der</strong> unabhängigen<br />
Modulen: <strong>der</strong> Messgeräteherstellersoftware, dem<br />
Virtuellen Treiber und <strong>der</strong> <strong>PTB</strong>-Auswertesoftware.<br />
Das zentrale Modul für die Simulation ist<br />
<strong>der</strong> Virtuelle Treiber. Er kommuniziert über eine<br />
Schnittstelle mit <strong>der</strong> Messgeräteherstellersoftware.<br />
Über diese werden die Koordinaten jedes<br />
Messpunktes an den Virtuellen Treiber übergeben.<br />
Diese Messpunkte werden mittels Monte-<br />
Carlo-Simulation mehrfach verrauscht. Grundlage<br />
hierfür ist ein kinematisches Fehlermodell,<br />
in dem das Tasterverhalten, die Geometriefehler,<br />
die Langzeit-Stabilität, die Umgebungsbedingungen<br />
und die Werkstückeigenschaften bereits<br />
heute berücksichtigt sind. Das Modul <strong>der</strong> Messgerätehersteller-Software<br />
ist für die Aufnahme<br />
<strong>der</strong> Messpunkte und für die Berechnung <strong>der</strong><br />
Messgrößen zuständig. Die <strong>PTB</strong>-Auswertesoftware<br />
erhält sowohl den angezeigten <strong>als</strong> auch die<br />
n simulierten Messwerte und berechnet hieraus<br />
das vollständige Messergebnis.<br />
Innerhalb des Forschungsvorhabens werden die<br />
Einflüsse zur dynamischen Messpunkteaufnahme,<br />
<strong>der</strong> Werkstückaufspannung und des Drehtisches<br />
modelliert. Sie stehen dann auch <strong>der</strong> allgemeinen<br />
<strong>Koordinatenmesstechnik</strong> zur Verfügung.<br />
6 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Die <strong>PTB</strong> hat in den vergangenen Jahren die<br />
For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Industrie aufgegriffen und ein<br />
Konzept realisiert, mit dem die Rückführbarkeit<br />
von Verzahnungsmessungen mit einer geringen<br />
Messunsicherheit bis hin zum Produkt möglich<br />
ist. Als Ergebnis dieser Anstrengungen kann<br />
heute eine hochgenaue Normalmesseinrichtung<br />
eingesetzt werden, die es ermöglicht, die<br />
klassischen Verzahnungsnormale künftig durch<br />
produktähnliche Normale zu ersetzen. Darüber<br />
hinaus werden in Zukunft weltweit alle führenden<br />
Messgerätehersteller, die Verzahnungsmessungen<br />
anbieten, ihre Auswertealgorithmen über<br />
die Testdaten <strong>der</strong> <strong>PTB</strong> validiert haben. In enger<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> Industrie wird es dann das<br />
Ziel sein, die grundlegend neuen Erkenntnisse in<br />
nationale und internationale Normen und Richtlinien<br />
einfließen zu lassen.<br />
Neben den beschriebenen Aktivitäten wird in<br />
Kürze das erste Mikroverzahnungsnormal und<br />
die zugehörigen Kalibrier- und Auswerteverfahren<br />
realisiert sein und voraussichtlich einen Standard<br />
setzen, mit dem Verzahnungsmessungen<br />
bis zu einem Durchmesser von 500 µm o<strong>der</strong> auch<br />
kleiner zuverlässig rückgeführt werden können.<br />
Parallel dazu laufen erste viel versprechende<br />
Untersuchungen mit neuen Messverfahren, wie<br />
Bild 10: Blockschaltbild<br />
des Virtuellen Koordinatenmessgerätes