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n HOZ: Honorarordnung verabschiedet n Hartmannbund: Rein ins ...

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GESUNDHEITSPOLITIK<br />

formieren wollen, dann dürfen Sie alle<br />

fragen – nur nicht Herrn Lauterbach.«<br />

Er ist der Chefberater der SPD-Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt.<br />

Nachdem bisher noch kein Politiker,<br />

kein Ausschuss und kein Verbandsvertreter<br />

irgendetwas Schriftliches in den<br />

Händen habe, könne man gespannt<br />

sein, wenn in den nächsten Tagen die<br />

»Wundertüte« geöffnet werde. In Berlin<br />

herrsche das politische Chaos. »Aber<br />

wir müssen unser Schicksal in unseren<br />

Praxen, Verbänden und Körperschaften<br />

selbst gestalten und nicht verwalten,<br />

mit Intelligenz und Klugheit, und die,<br />

die noch zerstritten sind, müssen sich<br />

in der geme<strong>ins</strong>amen Schlachtordnung<br />

wiederfi nden – gerade auch in Niedersachsen«,<br />

mahnte Präsident Weitkamp.<br />

72 · ZKN mit teiluNgeN · 2 | 2007<br />

Prof. Dr. Fritz Beske forderte alle<br />

Verbände des deutschen Gesundheitswesens<br />

auf, rechtzeitig –<br />

schon jetzt, in diesem Jahr 2007 –<br />

geme<strong>ins</strong>am Konzepte für die Zukunft<br />

zu entwickeln<br />

Professor Beske: Kein Gewinner<br />

der Gesundheitsreform<br />

Im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung<br />

des Kongresses stand der Festvortrag<br />

von Prof. Dr. Fritz Beske. Der<br />

heut 84-jährige Gründer und Leiter des<br />

renommierten Kieler Instituts für Gesundheits-System-Forschung,<br />

ehemals<br />

Staatssekretär im Sozialministerium<br />

fotos: M. König<br />

54..Winterfortbildungs..<br />

von Schleswig-Holstein und Experte<br />

im Europäischen Büro der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) in Kopenhagen,<br />

Mediziner und anerkannter Autor<br />

vieler Bücher und Schriften zu gesundheitspolitischen<br />

Problemen, ging in<br />

freier Rede auf alle aktuellen und drängenden<br />

Fragen der Gesundheitspolitik<br />

ein, ohne ein Manuskript zur Hand<br />

oder ein Blatt vor den Mund zu nehmen.<br />

Zum Gesundheitsreformgesetz,<br />

das zum 1. April dieses Jahres in Kraft<br />

treten soll, sagte Prof. Beske: »Große<br />

Koalition gerettet – Patient tot!« Es gebe<br />

keinen Gewinner der Gesundheitsreform.<br />

Sie sei maßgeblich von zwei<br />

Frauen aus völlig unterschiedlichen<br />

Motiven konzipiert und vehement verteidigt<br />

worden. Für CDU-Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel sei sie ein Herzstück<br />

der Großen Koalition, das durch nichts<br />

gefährdet werden dürfe. Bei der SPD-<br />

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt<br />

gelte dagegen marxistisch-sozialistisches<br />

Denken. Für sie gehe die Richtung<br />

klar auf ein zentral gesteuertes,<br />

staatliches Gesundheitswesen.<br />

Das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />

sei in seinem Titel irreführend,<br />

wie noch kein anderes Gesetz, es fördere<br />

nicht den Wettbewerb, sondern<br />

hindere ihn, erklärte Prof. Beske. Wenn<br />

ab 2008 der Staat bundeseinheitlich<br />

die Beitragssätze für alle gesetzlichen<br />

Krankenkassen festlege, beginne der<br />

staatliche Dirigismus. Die Beiträge<br />

würden sich natürlich am Etat orientieren<br />

und nicht an den Erfordernissen<br />

des Gesundheitswesens. Und die<br />

GKV habe den Charakter einer Versicherung<br />

verloren. Prof. Beske wirft der<br />

heutigen Politikergeneration vor, dass<br />

sie erst entscheide und dann nachdenke<br />

und begründe. Ein Beispiel sei<br />

das geplante Insolvenzrecht für Krankenkassen.<br />

Hier sei das Chaos vorprogrammiert,<br />

vermutlich sogar der Tod<br />

der Krankenkassen. Er bedauerte, dass<br />

das von allen Verbänden im Gesundheitswesen<br />

geme<strong>ins</strong>am im Bundeskanzleramt<br />

vorgelegte 200-Punkte-<br />

Papier »mit einer Handbewegung vom<br />

Tisch gefegt« worden sei.<br />

Besonders bemängelt der Gesundheitsexperte<br />

aber, dass es keine Neu-

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