n HOZ: Honorarordnung verabschiedet n Hartmannbund: Rein ins ...
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GESUNDHEITSPOLITIK<br />
Freie Ärzteschaft<br />
Eskalation der Proteste nötig: mehr Widerstand!<br />
Keine Termine vom 19. bis 23.3.2007 in deutschen Praxen!<br />
Kommt das Gesundheitsreformgesetz ohne wesentliche Verbesserungen für die Ärzte, muss die<br />
ambulante medizinische Versorgung der Republik mindestens für eine Woche lahm gelegt werden<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und<br />
Kollegen, die wohnortnahe<br />
Versorgung durch Haus- und<br />
Facharzt hat mit der Gesundheitsreform<br />
keine Chance<br />
mehr. Dies bedeutet für viele von uns<br />
den Verlust ihrer Existenz, den völligen<br />
Verlust der Würde des Arztberufes, für<br />
die Bevölkerung Wartelistenmedizin<br />
wie in England und den Niederlanden,<br />
für unsere Mitarbeiter den Arbeitsplatzverlust.<br />
Die Hebel sind langfristig<br />
angesetzt. Das Arzt-Patienten-Verhältnis<br />
und Vertrauen wurden und werden<br />
systematisch untergraben. Die E-Card<br />
mit zentraler Datenspeicherung ist nur<br />
ein Beispiel. Die medizinische Versorgung<br />
wird zunächst verstaatlicht, später<br />
werden weite Bereiche von Kapitalinvestoren<br />
übernommen. Diese Reform<br />
hat zentrale gesamtgesellschaftliche<br />
Bedeutung und ist ein Meilenstein<br />
auf dem Weg in die Entsolidarisierung<br />
der Gesellschaft. Kleine Detailkorrekturen<br />
werden den eingeschlagenen<br />
Weg in die Verstaatlichung und die faktische<br />
Abschaffung der Freiberuflichkeit<br />
nicht verhindern.<br />
Diese Gesundheits»reform«<br />
muss verhindert oder boykottiert<br />
werden.<br />
Die Aktionen – Aufklärung der Kollegen,<br />
der Bevölkerung, Medien und Abgeordneten<br />
– müssen kontinuierlich<br />
weitergehen. Aber: Der Protest braucht<br />
eine neue Dimension.<br />
Wird die Gesundheitsreform mit<br />
dem »Wettbewerbsstärkungsgesetz«<br />
vom Bundestag <strong>verabschiedet</strong>, bleiben<br />
flächendeckend in der ganzen Republik<br />
die Praxen im Rahmen eines eskalierenden<br />
Gesamtkonzepts für eine<br />
Woche vom 19. bis 23. März 2007 ge-<br />
94 · ZKN mit teiluNgeN · 2 | 2007<br />
schlossen. Das Gesamtkonzept wird mit<br />
MEDI Deutschland und dem Bundesverband<br />
der Ärztegenossenschaften<br />
abgestimmt. Bereiten Sie Ihre Praxen<br />
darauf vor. Vergeben Sie für diese Woche<br />
keine Termine. Halten Sie sich bereit<br />
für neue, wirksame Aktionen.<br />
Der Öffentlichkeit wird so demonstriert,<br />
was sie erwartet, wenn das Gesetz<br />
die freiberuflichen Praxen zerstört<br />
hat. Wenn das System uns mit Füßen<br />
tritt und zu zerstören versucht, müssen<br />
wir uns wehren. Jeder muss sich ernsthaft<br />
mit den Chancen befassen, die ein<br />
Verlassen des Systems uns bieten kann.<br />
Der Verbleib in diesem System ist jedenfalls<br />
tödlich. Weil die KVen unsere<br />
Interessen weder vertreten können<br />
noch dürfen, müssen wir unser Schicksal<br />
selbst in die Hand nehmen.<br />
Bei der Abstimmung im Bundestag<br />
muss das Parlament wissen, dass die<br />
deutschen Ärzte den eingeschlagenen<br />
Weg in die Staatsmedizin ablehnen<br />
und bereit sind, ihn mit allen zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln zu verhindern.<br />
Der Staatsapparat in Berlin ver-<br />
Martin<br />
Grauduszus<br />
Merkel verteidigt Gesundheitsreform:<br />
»So nehmen alle am medizinischen Fortschritt teil«<br />
selbstständigt sich in purer<br />
Machtarroganz einer Koalition<br />
der Unvernunft und führt<br />
das Gesundheitswesen in ein<br />
Chaos.<br />
Die Ärzte sind mit ihren<br />
Forderungen nicht allein. Der<br />
Protesttag 4.12.2006 wurde<br />
in enormer Breite unterstützt.<br />
Dabei waren Selbsthilfegruppen,<br />
Pflegeberufe, Krankenhausgesellschaft<br />
und viele an-<br />
dere. Wenn der bisherige Protest nicht<br />
reicht, muss er verschärft werden.<br />
Mit kollegialen Grüßen<br />
Der Vorstand der Freien Ärzteschaft<br />
Martin Grauduszus,<br />
Hans-Peter Meuser, Peter Loula,<br />
Ewald Proll, Wieland Dietrich<br />
www.freie-aerzteschaft.de,<br />
www.zulassungsverzicht.de,<br />
www.protesttag.de, www.facharzt.de<br />
V.i.S.d.P.: M. Grauduszus, Bergstr. 14,<br />
40699 Erkrath, Tel. (0 21 04) 1 38 59 75,<br />
Fax 44 97 32, mail@freie-aerzteschaft.de l<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach der Einigung der Fachleute über die Gesundheitsreform<br />
das Projekt energisch verteidigt. Auf dem Neujahrsempfang der Bremer<br />
CDU zeigte sich Merkel am Freitagabend überzeugt, dass die Reform nun zum 1.<br />
April in Kraft treten wird. Mit der Reform würde sichergestellt, dass alle Menschen am medizinisch-technischen<br />
Fortschritt teilnehmen könnten.<br />
Sie bitte die Bürger »deshalb genau hinzuschauen«. Sie wisse, dass viele skeptisch<br />
seien. Es werde aber keine Reform für die Krankenkassen und die kassenärztlichen Vereinigungen<br />
sein. Es gehe darum, das Maximale aus den Beiträgen der Versicherten herauszuholen.<br />
www.facharzt.de, 12.1.2007 l<br />
foto: zKn-archiv