Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden des Freistaats ... - Europa

Im ersten Jahr erhielten den Preis zwei Unternehmen
für völlig unterschiedliche Ergebnisse ihrer
Bemühungen um eine effektiven Arbeitsschutz:
- Die Firma IGENO Schienenfahrzeuge aus Niedersachswerfen
hat mit hohem finanziellen Aufwand
umfangreiche Veränderungen an Instandhaltungsarbeitsplätzen
für Schienenfahrzeuge
durchgeführt, die u.a. zum Abbau hoher Staubund
Farbnebelbelastungen für die dort Beschäftigten
führten.
7 Öffentlichkeitsarbeit
Höhepunkt im Dialog mit allen am Arbeitsschutz
Beteiligten stellte auch in diesem Jahr der seit 1993
vom Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und
Gesundheit jedes Jahr im Rahmen der Thüringer
Gesundheitswoche als Podiumsveranstaltung zu
aktuellen Themen des Arbeitsschutzes veranstaltete
bereits erwähnte Thüringer Arbeitsschutztag dar.
Darüber hinaus dienen Vorträge und Veröffentlichungen
zur Information über wichtige Veränderungen,
neue Rechtsvorschriften und der Verbreitung
von Erkenntnissen über Gefährdungen im Arbeitsleben
und deren Vermeidung. Verzeichnis 3 in
der Anlage enthält die vollständige Aufstellung dieser
Aktivitäten der Arbeitsschutzverwaltung.
Beispielhaft seien hier nur die Informationsschriften
- Gefahrstoff-Information Büro,
- Biologische Arbeitsstoffe und
- Musikermedizin, Musikerarbeitsplätze
genannt, die vom Thüringer Ministerium für Soziales,
Familie und Gesundheit herausgegeben wurden
und bundesweit große Nachfrage erfahren haben.
8 Aus den Fachbereichen
8.1 Technischer Arbeitsschutz
Der 8. Thüringer Arbeitsschutztag am 30. März
2000 in den Räumen der Friedrich-Schiller-
Universität Jena stand unter dem Thema
„Verantwortung in Betrieben“. Mit der Überführung
der Europäischen Arbeitsschutz-Richtlinien in
deutsches Recht werden dem Arbeitgeber
größere Freiheiten bei der Gestaltung der
Arbeitsplätze gegeben. Er trägt damit jedoch auch
eine höhere Verantwortung dafür, dass durch die
von ihm ausgewählten Maßnahmen die
erforderliche Sicherheit gewährt ist. Oft wird
vergessen, dass diese Verantwortung keineswegs
nur in den Arbeitsschutzgesetzen verankert ist,
sondern z. B. auch im Bürgerlichen Gesetzbuch.
In einem von den Thüringer
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- Der zweite Preisträger, die Firma Akcros Chemicals
aus Greiz hat es verstanden, mit einem
Arbeitsschutzmanagementsystem, das mit relativ
einfachen und wenig kostenaufwendigen, aber
wirksamen Methoden Arbeitsunfälle vermeiden
hilft, das Unfallgeschehen im Betrieb auf Null zu
senken.
Beide Preisträger wurden durch den Minister für
Soziales, Familie und Gesundheit, Herrrn Dr. Frank-
Michael Pietzsch, auf dem Arbeitsschutztag ausgezeichnet.
Auch in diesem Jahr ist das Informationsangebot der
Thüringer Arbeitsschutzverwaltung im Internet unter
der Adresse
www.thueringen.de/Arbeitsschutz
deutlich erweitert worden.
Darüber hinaus konnten diese Informationen bereits
zur Jahresmitte im funktionell wesentlich verbesserten
Erscheinungsbild, das von der Europäischen
Arbeitsschutzagentur in Bilbao als so genannte
Version 2 vorgegeben und vom Länderausschuss
für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik beschlossen
wurde, zur Verfügung gestellt werden. Durch die
neue Funktionalität des „Crosslinking“ bekommt der
Nutzer nach der Entscheidung für eine der angebotenen
Informationskategorien wie z. B. „Praktische
Lösungen“, „Forschung“, „Statistik“ oder „Publikationen“
die Informationen anderer Bundesländer,
EU-Mitgliedstaaten und inzwischen auch weiterer
Länder wie Schweiz, Kanada oder USA zum
gleichen Thema lediglich durch Anklicken des entsprechenden
Länderkürzels auf dem Bildschirm
angezeigt.
Nicht nur für die notwendige Orientierung der Unternehmen
am internationalen Markt, ist diese Recherchemöglichkeit
von Vorteil.
Arbeitsschutzbehörden neu entwickelten und vom
Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und
Gesundheit herausgegebenen Arbeitsblatt werden
Gesetzestexte mit den Pflichten und den
Delegierungsmöglichkeiten für die Verantwortung
des Arbeitgebers im Betrieb zusammengestellt.
Mit der einseitigen Betonung der Arbeitsunfälle
greift der Arbeitsschutz zu kurz. Mit den veränderten
Arbeitsbedingungen gewinnen die sich
chronisch entwickelnden Erkrankungen und die
psychischen Belastungen größere Bedeutung.
Dazu führte der Thüringer Minister für Soziales,
Familie und Gesundheit, Dr. Frank-Michael
Pietzsch, auf dem Arbeitsschutztag aus:
Jahresbericht Arbeitsschutz Freistaat Thüringen 2000