Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden des Freistaats ... - Europa

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1.10.5 Radonmessungen in den Tunneln der BAB A 71
Dipl.-Ing. K. Eberhard
LAfAS
Auf Grund der in Thüringen vorliegenden geologischen
Gegebenheiten wurde vermutet, dass im
Bereich des Thüringer Waldes beim Tunnelbau erhöhte
Expositionswerte von Radon für die hierbei
Beschäftigten auftreten könnten.
Deshalb wurden Radonmessungen im Rennsteigtunnel
(bei Vortrieb und Ausbau) und im Tunnel
Berg Bock (beim Vortrieb) vorgenommen. Die Maximalwerte
lagen in Abhängigkeit von der Bewetterung
zwischen 12 und 100 Bq/m³. Bei einer Messung
während der Arbeitsruhe über Pfingsten mit
abgeschalteter Bewetterung wurde ein Maximalwert
von 10.000 Bq/m³ erreicht. Hierbei hielten sich keine
Beschäftigten vor Ort auf.
In der seit Mai 2000 geltenden EURATOM Grundnorm
96/29/EURATOM ist als Grenzwert der effektiven
Dosis für beruflich strahlenexponierte Personen
der Wert von 20 mSv/Jahr festgelegt.
Nach der zwar noch nicht in Kraft getretenen, aber
schon im Entwurf vorliegenden novellierten Strahlenschutzverordnung
ist gemäß Kapitel 2 „Anforde-
rungen bei terrestrischer Strahlung an Arbeitsplätzen“
- § 95 Abs. 2 - bei Überschreitung der effektiven
Dosis von 6 mSv/Kalenderjahr der zuständigen
Behörde Anzeige zu erstatten.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die effektive
Dosis von 6 mSv/Jahr nicht überschritten
wird, wenn das Produkt aus Aktivitätskonzentration
von Radon am Arbeitsplatz und Aufenthaltszeit im
Kalenderjahr den Wert von 2•10 6 Bq/m³ nicht überschreitet.
Bei Annahme einer Regelarbeitszeit nach geltendem
Tarifrecht Bergbau von 1 620 Stunden/Jahr und
einem Daueraufenthalt an der Stelle mit der höchsten
Aktivitätskonzentration von 100 Bq/m³ käme
man auf einen Wert von 0,16•10 6 Bq/m³.
Es kann somit festgestellt werden, dass der vorgegebene
Anzeigegrenzwert von 6 mSv/Jahr in keinem
Fall erreicht wird.
1.11 Berichte über 1999/2000 durchgeführte Schwerpunktaktionen
1.11.1 Kontrolle von Lichterketten
Dipl.-Ing (FH) S. Wolf
LAfAS
Die Thüringer ÄfAS führten Anfang Dezember eine
Aktion zur Überprüfung der Sicherheit von Lichterketten
im Bereich des Handels durch. Grund der
Aktion waren die Ergebnisse der vorangegangenen
Aktion in der Vorweihnachtszeit 1999, bei der
Lichterketten mit lebensgefährlichen Mängeln gefunden
wurden.
Bei der Durchführung der Aktion wurden von 16
Kontrollgruppen Weihnachtsmärkte, Baumärkte,
Kaufhäuser sowie weitere einschlägige Geschäfte
(Sonderpostenmärkte, Geschenkeläden, Asia-Shops
usw.) thüringenweit kontrolliert.
Geprüft wurden hinsichtlich der Elektrosicherheit
ausschließlich Weihnachtsbeleuchtungen mit einer
Betriebsspannung von 230 V (ohne Trafo) für den
Innenbereich. Dabei wurde das Hauptaugenmerk
auf offensichtliche Mängel wie den Durchmesser der
Leitungen gelegt. Anhand von Vergleichsmustern
(Gut- und Schlechtmuster) konnte mit einem Blick
dieses Merkmal geprüft werden.
Im Rahmen der Aktion wurden innerhalb einer Woche
350 Einrichtungen mit folgendem Ergebnis
überprüft:
Kontrollierte Lichterketten: 970 Stück
davon mit Kennzeichnungsmängeln: 142 Stück
mit erheblichen Sicherheitsmängeln: 195 Stück.
Betroffene Marken:
MINI - INNENLICHTERKETTE
60 CHERRY CHASING LIGHT
100 CHASING LIGHTS
TREE - TOP - DECORATION
SERIE DE 40 CAMPANAS; MUSICAL
60 MINIATURE LIGHTS CHERRY
50 C7 STYLE LIGHT
100 MUSIC LIGHTS
140 MUSIC LIGHTS
SERIE DE 140 LUCES ESTRELLA GRANDE
MILLENIUM 2000 LIGHT 128
140 TWINKLE LIGHTS
CHRISTMAS DECORATION
Jahresbericht Arbeitsschutz Freistaat Thüringen 2000