Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden des Freistaats ... - Europa

Erhebung in Lichtschranke
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Überwachung durch Ausführung der Türen
Lichtgitter oder
Vorfeldüberwachung
Ohne Lichtschranke/
Lichtgitter
Einseitig
schließende
zentral
schließende
Nordthüringen 9 18 3 8 22
Folgendes wurde festgestellt:
In Alten- und Pflegeheimen setzt sich die Ausrüstung
von Türen mit Lichtgittern durch. Bei in den
letzten Jahren gebauten Aufzügen in den Heimen
wurden grundsätzlich Lichtgitter als Türüberwachung
(unabhängig von der Fahrkorbgröße) festgestellt.
In Bereichen für Betreutes Wohnen hingegen ist die
Ausrüstung der Türen lediglich mit Lichtschranken
häufig anzutreffen, obwohl das Gefährdungspotential
bezogen auf diese Nutzergruppe hoch ist.
Die relativ hohe Zahl zentralschließender Türen
resultiert noch aus den Personenaufzügen des Typs
P 050 vom ehemaligen Sächsischen Brücken und
Stahlhochbau Dresden, welche zur Standardausrüstung
von DDR-Pflegeheim-Typenbauten gehörten.
Bei den Aufzügen ohne Lichtschranken handelt es
sich ausschließlich um P 050 SBS-Anlagen, welche
noch nicht rekonstruiert wurden.
Die Gefährdung für den Nutzer ist bei einseitigen
mehrflügeligen Teleskoptüren wesentlich größer als
bei zentralschließenden Türen.
Die Ausrüstung der Aufzugstüren mit entsprechenden
Sicherheitseinrichtungen geht meist auf die
Ausschreibungen zurück. Komfortable Sicherheitseinrichtungen
werden oft aus Preisgründen in der
Investitionsphase abgelehnt. Diese Sparzwänge
führen später zu Nutzungsrisiken für Ältere und
Pflegebedürftige.
In den Vorortkontrollen wurde ausführlich den Anwesenden
die Problematik erläutert und die Gefährdung
demonstriert. Das Personal äußerte
mehrfach, dass diese Gefährdung bekannt sei und
eine Änderung des technischen Zustandes wünschenswert
wäre. Kontaktaufnahmen mit den technischen
Abteilungen und anschließende Revisionsschreiben
an die Verwaltungseinrichtungen der
Heime brachten eine nicht erwartete Bereitwilligkeit,
die Aufzüge mit Lichtgittern nachzurüsten.
Folgendes Fazit kann aus der Aktion gezogen werden:
• Neuanlagen in Gebäuden mit Nutzergruppen, für
die erhöhte Sicherheitsanforderungen erforderlich
sind:
Einflussnahme durch die ÄfAS in der Projektphase
auf die Ausrüstung der Aufzüge mit zentralschließenden
Türen und Lichtgittern im Rahmen
der Beteiligung im Baugenehmigungsverfahren.
Die Forderungen sind nicht klassische
Beschaffenheitsanforderungen, sondern Anforderungen
an die technische Konfiguration des
Aufzuges entsprechend der zu erwartenden
Nutzergruppe.
• Umbauten/Rekonstruktionen:
Einflussnahme des Sachverständigen des TÜV
im Rahmen der Prüfung der Anzeigeunterlagen
gemäß § 7 AufzV durch die Aufnahme von
Empfehlungen für die Ausrüstung der Aufzüge
mit zentralschließenden Türen und Lichtgittern.
• Vorhandene Anlagen mit Bedingungen im Fahrkorb/Schachttürbereich,
welche ein erhöhtes Risiko
für die Nutzergruppe Ältere/Pflegebedürftige
nicht ausschließen (z.B. alte DDR-Anlagen und
Anlagen nach TRA 200 mit einseitig schließender
3-flügeliger Teleskoptür oder zentralschließender
1 bzw. 2 flügeliger Teleskoptür ohne bzw. mit nur
optischer Absicherung durch eine Lichtschranke):
Bestehen Bedenken des Sachverständigen im
Rahmen der Durchführung einer Hauptprüfung
nach § 10 AufzV oder Zwischenprüfung nach
§ 11 AufzV bezüglich einer risikoarmen Nutzung
durch Ältere/Pflegebedürftige, sollte der Betreiber
über diesen Zustand informiert werden und das
zuständige AfAS eine Kopie der Prüfbescheinigung
zur weiteren Veranlassung erhalten.
Stellt ein Kontrollbeauftragter des AfAS im Rahmen
seiner Revisionstätigkeit o.g. bedenkliche
Zustände an einem Aufzug fest, informiert er den
Betreiber über die nicht auszuschließenden Risiken
und versucht, im Einzelfall eine entsprechende
Lösung zu erreichen.
Jahresbericht Arbeitsschutz Freistaat Thüringen 2000